Vampire mögen ́s heiss
von unseren Leuten."
Sean runzelte die Stirn. „Soll das heißen, die beiden sind zusammen durchgebrannt?" Wütend betrachtete Connor den Mann. „Nein, sie wurden entführt, und sie sind ernsthaft in Gefahr. Wir tun unser Bestes, um sie zu finden." Und damit wollte er die Tür schließen. „Moment!" Sean rannte die Treppe hinauf. „Weiß man, wer sie entführt hat?"
Connor zögerte einen Moment, dann öffnete er die Tür wieder etwas weiter. „Katya Miniskaya und ihre russischen Malcontents." „Und warum sollte sie ... Ihren Vampirfreund entführen?" „Wenn Sie Ihrer Tochter zugehört hätten, wüssten Sie, dass es zwei Lager von Vampiren gibt."
„Ja, natürlich", unterbrach Sean ihn. „Die Leier kenne ich schon. Aber warum haben sie dann Emma entführt?"
Kopfschüttelnd stieß Connor ein verächtliches Schnauben aus. „Erstaunlich, wie wenig Ahnung Sie haben. Emma Wallace ist der Vampirjäger. Sie hat seit dem letzten Sommer mindestens vier Malcontents getötet. Vermutlich will Katya sich an ihr rächen."
„Emma ist der Vampirjäger?" Sean konnte es nicht fassen. Warum hatte sie das vor ihm geheim gehalten? Er hätte ihr schon längst einen Orden verleihen lassen!
Connor sah das anders. „Sie ist der Anlass für den ganzen Ärger. Angus versuchte, sie zu beschützen, und jetzt hat Katya sie beide in ihrer Gewalt." „Angus MacKay?" „Ja. Er hat Emma beobachten lassen, damit ihr nichts geschieht."
„Was sollen wir jetzt machen?" Sean zuckte zusammen. War aus seinem Mund gerade das Wörtchen wir entwichen? Der Vampir betrachtete ihn und nickte dann kurz. „In Ordnung. Ich sehe keine Gefahr in einem Informationsaustausch." „Okay." Sean fiel es leicht zuzustimmen, denn er verfügte ja überhaupt nicht über irgendwelche Informationen. „Sie zuerst."
Misstrauisch beäugte Connor den anderen und verschränkte dann die Arme vor der Brust. „Man hat die beiden nach Paris gebracht. Wir haben unseren Zirkel dort informiert, und sie haben auch den Ort gefunden, an dem Emma und Angus gefangen gehalten wurden. Offensichtlich kam es dort zu einem größeren Kampf, denn man fand mehrere Tote. Sterbliche und Vampire. Ein russischer Vampir namens Uri wurde gefasst. Er wird verhört, sobald er wieder sprechen kann."
„Und Emma?"
„Nur ihre Tasche mit den Holzpflöcken sowie Angus' Sporran und Strumpfdolch wurden gefunden. Höchstwahrscheinlich hat man sie teleportiert, vermutlich nach Russland, denn Katya stammt von dort. Wir sind bereits auf der Suche nach ihnen." Connor neigte fragend den Kopf. „Und welche Information haben Sie zu bieten?"
Sean lächelte. „Gar keine. Danke trotzdem." „Aufgeblasenes Arschloch", brummte Connor. „Ich dachte, Sie würden den russischen Zirkel permanent überwachen lassen? Dann haben Sie doch sicher etwas gehört. Katya muss die Aktion doch im Vorfeld geplant haben."
„Unsere Wanzen wurden vor ein paar Tagen entdeckt und zerstört, von so einem unsympathischen Typen aus Polen. Er sagte zu Katya, Casimir sei böse auf sie, weil sie Ivan Petrovsky umgebracht habe. Er befahl ihr, ihm den Vampirjäger bis Samstag auszuliefern." Sean blinzelte. „Verdammt. Damit meinte er Emma."
„Dann wissen Sie also mehr, als Sie dachten, Whelan. Lassen Sie Ihre Wanzen wieder einbauen. Irgendjemand aus dem russischen Zirkel wird wissen, wo Katya sich aufhält." „Wir kommen nicht rein. Tagsüber ist die Russenmafia da, um Katyas Hauptquartier zu bewachen." Connor überlegte. „Ich weiß, wie man reinkommen kann. Wenn wir Ihnen helfen, die Wanzen anzubringen, geben Sie Ihre Informationen dann an uns weiter?"
Eigentlich wurde ihm geradezu übel bei dem Gedanken, gemeinsame Sache mit Vampiren zu machen.
Connor sah ihn drohend an. „Wir sind perfekt ausgerüstet, um Miss Wallace zu finden. Würden Sie sie opfern, nur weil Sie uns hassen?" Der Vampir hatte recht, aber trotzdem hatte die Sache einen bitteren Beigeschmack. „Na gut, ich kooperiere. Aber nur dieses eine Mal." „Warten Sie hier." Connor verschwand im Haus und kehrte nach kurzer Zeit mit einem Zettel in der Hand zurück. „Das ist meine Telefonnummer. Sobald Sie mit Ihrem Überwachungsfahrzeug in Position sind, melden Sie sich."
Vierzig Minuten später saßen Sean und Garrett in dem weißen Van auf der Straße vor dem Haus der russischen Vampire in Brooklyn. Sean rief Connor an.
„Sprechen Sie weiter", forderte Connor ihn auf. „Was ist los? Hallo? Sind Sie noch dran?" Sean sah Garrett an. „Er gibt keine
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