Vampire mögen ́s heiss
Antwort." Doch plötzlich saßen zwei Personen im Wagen. „Scheiße!" Garrett erschrak so sehr, dass er fast ohnmächtig wurde.
Connor ließ den jungen Mann los, den er mitgebracht hatte. Es war ein Schwarzer in verwaschenen Jeans und einem grauen Kapuzenshirt.
„Das ist Phineas MacKinney", stellte Connor ihn vor. „Er weiß, was er zu tun hat. Hab ich recht, Phineas?" „Korrekt." Phineas wischte sich nervös die Hände an seiner Jeans ab. „Hoffentlich kann ich dabei helfen, Miss Wallace und Angus ausfindig zu machen. Ich hab echt Angst, dass ich's wieder vermasseln könnte."
„Wieder vermasseln?", fragte Sean. „Das ist eine lange Geschichte. Haben Sie die Abhörmikrofone?", fragte Connor. „Hier." Sean gab sie Phineas und dazu noch einige Hinweise. „Alles klar." Phineas stopfte die Wanzen in die Tasche seines Sweatshirts und sah Connor an. „Ich lass euch nicht hängen, Mann."
Etwas zurückhaltend lächelte Connor ihn an. „Ich weiß. Du schaffst das schon." Phineas stieg aus dem Van und schlenderte auf das Haus der Russen zu. Dann öffnete er einfach die Haustür und ging hinein. „Ich fass es nicht", murmelte Garrett. „Wieso kann er einfach so da reingehen?" „Sie haben ihn erst vor einer Woche verwandelt", erklärte Connor. „Die Wachen denken, er wohnt dort." „Aber jetzt arbeitet er für Sie?", wollte Sean wissen. „Ja. Er ist ein guter Junge, der mit ihrer bösartigen Art nichts am Hut hat."
Sean stieß ein verächtliches Schnauben aus. „Und Sie meinen, die Russen sind die einzig Bösartigen hier?" „In der Welt der Sterblichen gibt es auch Gute und Böse. Warum sollte es in der Welt der Vampire anders sein?"
Weil ihr alle böse seid. Sean behielt seine Meinung für sich. Er fand es allerdings bemerkenswert, dass sich Connor und Phineas um die Sicherheit von diesem Angus MacKay zu sorgen schienen. Gab es tatsächlich so etwas wie Freundschaft und Loyalität unter Vampiren?
Keiner sagte etwas. Sie warteten schweigend. Wenige Minuten später begann der erste Überwachungsmonitor zu flackern. Schließlich hatten sie ein Bild.
„Wir sind auf Sendung", verkündete Garrett. „Sieht nach Katyas Büro aus."
In diesem Moment schalteten sich auch die beiden anderen Monitore ein. Sie zeigten andere Ausschnitte des Büros.
„Test, Test", murmelte Phineas und hielt sein Gesicht vor die Kamera. Plötzlich drehte er sich zur Tür um und sagte: „Oh, hoppla. Hey Mann, was geht?" Ein Mann betrat den Raum. Die Überwachungskameras zwei und drei hatten ihn im Bild. „Was machst du hier? Wo warst du?" Der Mann sprach mit einem russischen Akzent. Phineas zuckte die Achseln. „Ich brauchte mal 'ne Auszeit, Mann. Ein kleines Päuschen zu Hause, bei meinen Ladies. Du kennst das ja." Er zog in eindeutiger Geste seine Hose hoch. „Als Mann hat man Bedürfnisse, die man nicht vernachlässigen sollte."
Der Russe schnaufte verächtlich. „Du hättest sie mitbringen können." „Klar, Mann. Warum nicht. Beim nächsten Mal, okay? Ich kenne da 'ne echt heiße Blondine, Tina. Mann, ist die scharf!" „Was hast du in Katyas Büro zu suchen?" „Ich dachte, weil ich ein paar Tage weg war, sag ich der Chefin mal Bescheid, dass ich wieder da bin. Aber sie ist gar nicht hier. Irgendwie ist überhaupt keiner hier. Wo sind denn alle?"
Stirnrunzelnd verschränkte der Russe die Arme vor der Brust. „Sie haben das Land verlassen. Aber ich wurde zur Party nicht eingeladen." „Wie ätzend, Mann." Phineas machte ein empörtes Gesicht. „Mich haben sie auch nicht eingeladen." Ein Seufzen war zu hören. „Ich glaube, sie sind alle bei Galina zu Hause. Sie ist schon ein paar Tage vor den anderen abgereist, um alles vorzubereiten."
„Wer ist denn diese Galina? Ist sie scharf?" Der Russe lächelte. „Sehr scharf. Du kennst sie nicht? Sie ist die schönste ... Ah, alles klar. Sie war schon weg, bevor du kamst." „Verdammt. Dann will ich mal hoffen, dass sie bald zurück ist." „Ich auch. Ich hatte sie gefragt, ob ich mitkommen soll, aber sie hat die Begleitung von Burien und Miroslav vorgezogen.“«
„Diese beiden Loser? Mann, hat die einen schlechten Geschmack. Und wo sind sie hin?" „Was weiß ich. Vermutlich in die Ukraine", meinte der Russe achselzuckend. Phineas lachte. „Was ist das denn? Nie gehört. Na ja, was soll's. Ich bin dann mal weg. Hab ein Pferdchen warten, du verstehst schon." Er verschwand aus dem Kamerabild. „Kannst du mir nicht auch eine besorgen?" Der Russe folgte ihm.
Das Büro
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