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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Land waren extrem hoch. Wenn wir helfen können... Ich weiß, dass die Menschen meines Bundesstaates dem Ihren schon geholfen haben, und es ist nur angemessen, dass die Vampire ein Gleiches tun.«
    »Zu gütig«, erwiderte sie. Sophie-Annes Stolz war wirklich verletzend. Es fiel ihr sogar schwer, wieder ein Lächeln aufzusetzen. »Ich glaube, Andre kennen Sie«, fuhr sie fort. »Andre, jetzt hast du auch Joseph mal kennengelernt. Und wer Sookie ist, wissen wohl alle.«
    Das Telefon klingelte, und weil ich am nächsten dran war, nahm ich ab.
    »Spreche ich mit einem Mitglied aus dem Gefolge der Königin von Louisiana?«, fragte jemand schroff.
    »Ja, das tun Sie.«
    »Einer von Ihnen muss zur Gepäckstation herunterkommen. Wir haben hier einen Koffer, der zur Gruppe aus Louisiana gehört. Aber das Namensschild kann keiner entziffern.«
    »Oh... okay.«
    »Je früher, desto besser.«
    »In Ordnung.«
    Er legte auf. Na, das war ja etwas sehr abrupt.
    Da die Königin auf eine Erklärung wartete, berichtete ich ihr von dem Anliegen. Den Bruchteil einer Sekunde wirkte sie genauso verblüfft wie ich. »Später«, sagte sie dann abweisend.
    Unterdessen hatte der König von Texas seine hellen Augen wie zwei Laserstrahler auf mich gerichtet. Ich wandte ihm den Blick zu und hoffte, damit nichts falsch zu machen. Es schien die angemessene Reaktion zu sein. Ich hätte gern noch Zeit gehabt, um mit Andre das Protokoll durchzugehen, ehe die Königin Besucher empfing. Aber ehrlich gesagt, hatte ich überhaupt keine Besucher erwartet, und schon gar nicht einen so mächtigen wie Stan Davis. Das musste Gutes für die Königin bedeuten. Oder war das etwa eine besonders perfide Vampirbeleidigung? Na, das würde ich schon herausfinden.
    Ich spürte ein Kribbeln, Barry näherte sich meinen Gedanken. Arbeitest du gern für sie? , fragte er.
    Ich helfe ihr nur von Zeit zu Zeit mal, sagte ich. Ich habe immer noch einen normalen Tagesjob.
    Überrascht sah Barry mich an. Soll das ein Witz sein? Du könntest Geld scheffeln, wenn du in einen reichen Staat wie Ohio oder Illinois gehst. Dort gibt's richtige Vermögen.
    Ich zuckte die Achseln. Mir gefällt's da, wo ich wohne.
    Dann bemerkten wir beide, dass unsere Vampirarbeitgeber unseren stummen Austausch beobachteten. Vermutlich zeigten unsere Gesichter ein Mienenspiel wie bei einem normalen Gespräch, nur dass wir uns eben stumm unterhielten.
    »Entschuldigung«, sagte ich. »Ich wollte nicht unhöflich sein, aber ich treffe nicht allzu häufig auf Leute, die wie ich selbst sind. Es ist wirklich ein besonderes Vergnügen, mal mit einem anderen Telepathen sprechen zu können. Tut mir leid. Ma'am. Sir.«
    »Ich konnte es fast hören«, sagte Sophie-Anne staunend. »Stan, war er Ihnen nützlich?« Sophie-Anne konnte mit ihren eigenen Geschöpfen auf telepathischem Weg sprechen, doch es musste unter Vampiren eine ebenso seltene Fähigkeit sein wie unter Menschen.
    »Sehr nützlich«, erwiderte Stan. »Der Tag, an dem Ihre Sookie mich auf ihn aufmerksam gemacht hat, war ein sehr guter Tag für mich. Er weiß, wann die Menschen lügen, kennt ihre Hintergedanken. Ein wunderbarer Einblick.«
    Ich sah Barry an. Ob er sich wohl je als Verräter an der Menschheit betrachtete oder immer nur als Anbieter einer nachgefragten Dienstleistung? Er erwiderte meinen Blick, mit harter Miene. Doch, er haderte damit, einem Vampir zu dienen und ihm die Geheimnisse der Menschen anzuvertrauen. Manchmal empfand ich diese Skrupel auch.
    »Hmmm. Sookie arbeitet nur gelegentlich für mich.« Sophie-Anne fixierte mich, und sollte ich den Ausdruck ihres glatten Gesichts charakterisieren, würde ich ihn nachdenklich nennen. Hinter Andres rosiger Teenagermiene spielte sich etwas ab, vor dem ich mich besser in Acht nahm. Denn er wirkte nicht nur nachdenklich, sondern interessiert, ja, geradezu fasziniert.
    »Bill hat Miss Sookie nach Dallas mitgebracht«, bemerkte Stan. Er hatte es nicht als Frage formuliert.
    »Zu der Zeit war er ihr Beschützer«, sagte Sophie-Anne.
    Kurzes Schweigen. Barry grinste mich anzüglich an, und ich warf ihm einen Blick à la »Träum weiter« zu. Eigentlich hätte ich ihn am liebsten in den Arm genommen. Denn dieser kleine Austausch brachte mich auf eine Idee, wie ich diese Situation meistern konnte.
    »Brauchen Sie Barry und mich hier wirklich?«, brach ich das Schweigen. »Wir sind die einzigen Menschen, und es ist doch ziemlich unproduktiv, uns einfach nur herumsitzen und gegenseitig unsere

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