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Vampire, Scones und Edmund Herondale: Die Chroniken des Magnus Bane (03) (German Edition)

Vampire, Scones und Edmund Herondale: Die Chroniken des Magnus Bane (03) (German Edition)

Titel: Vampire, Scones und Edmund Herondale: Die Chroniken des Magnus Bane (03) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare , Sarah Rees Brennan
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er sich punktgenau auf das Dach der Kutsche katapultierte. Währenddessen zog er verborgene Waffen aus den Falten seiner Kleider: die beiden Peitschen, die er bereits erwähnt hatte, und die sich in Bögen aus gleißendem Licht vom Nachthimmel abhoben. Er schwang sie mit schneidender Präzision. Ihr Licht ließ sein zerzaustes Haar wie goldenes Feuer aufflammen und verlieh den scharfen Konturen seines Gesichts einen unheimlichen Glanz. Magnus sah, wie sich sein lachendes Jungengesicht in das erbarmungslose Antlitz eines Engels verwandelte.
    Eine Peitsche schlang sich um den Leib des Dämons wie die Hand eines Edelmannes beim Walzer um die Taille einer Dame. Die andere zog sich wie eine Drahtschlinge um den Hals zu. Edmund drehte die Hand, sodass der Dämon herumwirbelte und krachend zu Boden ging.
    »Du hast die Dame gehört«, sagte Edmund. »Lass sie los.«
    Der Dämon, der mit einem Mal deutlich mehr Zähne hatteals noch vor wenigen Sekunden, knurrte und stürzte sich auf die Kutsche. Magnus hob die Hand, woraufhin die Tür der Kutsche zuschlug und das Gefährt trotz des Schattenjägers, der immer noch darauf stand, und des fehlenden Kutschers – den der Dämon sich vermutlich bereits einverleibt hatte – einige Meter nach vorne schoss.
    Edmund geriet nicht einmal aus dem Gleichgewicht. Trittsicher wie eine Katze sprang er ungerührt zu Boden und zog dem Eidolon-Dämon die Peitsche durchs Gesicht, sodass dieser erneut nach hinten geschleudert wurde. Der junge Schattenjäger drückte seinen Fuß auf den Hals des Dämons und Magnus sah, wie die Kreatur sich zu winden begann. Ihre Konturen verschwammen, als sie die Gestalt wechselte.
    Er hörte, wie der Kutschschlag quietschend aufging. Die Dame, die den Dämon verprügelt hatte, versuchte, aus dem sicheren Fahrzeug hinaus auf die dämonenverseuchte Straße zu treten.
    »Ma’am«, sagte Magnus und ging auf sie zu. »Ich rate Ihnen dringend, die Kutsche während des Dämonen-Tötungsvorgangs nicht zu verlassen.«
    Sie blickte ihm unverwandt ins Gesicht. Ihre großen Augen waren so dunkelblau wie der Himmel, kurz bevor sich die Schwärze der Nacht darüberlegt, und ihr Haar, das aus ihrer aufwendigen Frisur rutschte, war so schwarz wie eine sternlose Nacht. Obwohl sie ihre wunderschönen Augen weit aufgerissen hatte, schien sie nicht sonderlich verängstigt. Die Hand, mit der sie den Dämon geschlagen hatte, war immer noch zur Faust geballt.
    Magnus schwor sich insgeheim, in Zukunft deutlich öfter nach London zu kommen. Hier traf man die entzückendsten Personen.
    »Wir müssen diesem jungen Mann helfen«, entgegnete die Dame mit einem melodischen Akzent.
    Magnus sah zu Edmund hinüber, der gerade gegen eine Mauer geschleudert wurde und recht heftig blutete, dabei aber mit einer Hand und einem breiten Grinsen im Gesicht einen Dolch aus dem Stiefel zog, während er mit der anderen Hand den Dämon würgte.
    »Seien Sie unbesorgt, Gnädigste. Er hat die Angelegenheit voll im Griff«, antwortete er, als Edmund mit dem Dolch zustieß. »Buchstäblich, möchte ich sagen.«
    Der Dämon röchelte und warf sich im Todeskampf hin und her. Magnus beschloss, das Geschehen in seinem Rücken zu ignorieren und verneigte sich stattdessen vor den beiden Damen. Das Dienstmädchen schien er damit allerdings nicht zu beruhigen, denn sie wich in eine dunkle Ecke der Kutsche zurück und versuchte offenbar, mit dem Gesicht voran in ein Taschentuch zu kriechen.
    Die Dame mit dem glänzenden ebenholzfarbenen Haar und den stiefmütterchenblauen Augen ließ den Kutschschlag los und reichte Magnus die Hand. Diese war klein, weich und warm; sie zitterte nicht einmal.
    »Ich bin Magnus Bane«, stellte er sich vor. »Rufen Sie mich, wann immer Sie in Lebensgefahr schweben oder dringend einen Begleiter für eine Gartenschau benötigen.«
    »Linette Owens«, antwortete die Dame und lächelte. Dabei bildeten sich auf ihren Wangen bezaubernde Grübchen.»Ich habe schon gehört, dass die Hauptstadt ein gefährliches Pflaster ist, aber das dort scheint mir doch zu weit zu gehen.«
    »Mir ist bewusst, dass Ihnen das alles äußerst befremdlich und beängstigend vorkommen muss.«
    »Ist dieser Mann eine böse Fee?«, wollte Miss Owens wissen. Sie hielt Magnus’ überraschtem Blick stand. »Ich komme aus Wales«, erklärte sie. »Dort glauben wir noch an die alten Bräuche und das Feenvolk.«
    Sie legte den Kopf in den Nacken, um Magnus betrachten zu können. Der dicke nachtschwarze Zopf, den sie wie

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