Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9
Morrisey war die Lebensgefährtin von Marguerites Neffen, und es war Jackies Vater gewesen, der die Detektei gegründet hatte. Argeneau Enterprises hatte als einer der ersten Kunden die Dienste ihres Vaters in Anspruch genommen, und auch jetzt, da Jackie das Geschäft führte und Tiny als ihre rechte Hand agierte, nahm Geschäft führte und Tiny als ihre rechte Hand agierte, nahm man gern Aufträge von Bastien an.
„Das dürfte Christian sein“, sagte Tiny, stand auf und ging zur Tür. Er ließ Christian herein und führte ihn zu Marguerite an den Tisch.
Der jüngere Unsterbliche lächelte ihr zu, bemerkte den Servierwagen und sah zu Tiny. „Deshalb sind Sie früher gegangen! Sie wollten gar nicht Ihren Koffer auspacken, sondern den Zimmerservice testen.“ Lachend fügte er hinzu: „Nicht zu fassen, dass Sie immer noch was verdrücken können. Sie sind ja so schlimm wie die Zwillinge.“ Tiny schaute zu Marguerite, doch als die ihn stumm anflehte, behielt er die Wahrheit für sich und schob lediglich den Servierwagen aus dem Weg.
„Ich habe mir das Gehirn zermartert, ob ich Ihnen noch etwas berichten kann, das Ihnen bei Ihrer Suche behilflich sein könnte, aber mir ist nicht Konkretes eingefallen. Jedenfalls keine echten Hinweise.“ Christian zog den Stuhl vom Schminktisch zu sich und setzte sich hin. „Allerdings hatte ich bereits erwähnt, dass Vater und ich uns unterhalten haben. Der Überfall auf Sie hat ihn sehr betroffen gemacht.... so sehr, dass er jetzt ein wenig Entgegenkommen zeigt.“
„Hat er Ihnen etwa gesagt, wer Ihre Mutter ist?“, fragte Tiny interessiert.
„Nein, dazu reicht es noch nicht“, antwortete er.
„Und was genau hat er verraten?“, wollte Marguerite wissen.
Christian zögerte kurz, dann jedoch erklärte er: „Dass meine Mutter nach meiner Geburt versucht hat, mich umzubringen.“
„Jesus Christus!“, hauchte Tiny.
Marguerite schwieg vor Entsetzen. Sie selbst hatte vier Kinder und wusste keine Erklärung, wie eine Mutter etwas so Abscheuliches auch nur in Erwägung ziehen konnte. Großer Gott, Kinder waren so klein und wehrlos, so niedlich und so Gott, Kinder waren so klein und wehrlos, so niedlich und so wunderschön.... Wie konnte nur irgendjemand ein Kind töten? Warum sollte er das wollen? Was konnte ein Kind schon getan haben, dass man es in den ersten Minuten seines Lebens enthauptete?
„Darf ich annehmen, dass er das erzählt hat, um Ihnen das Interesse an der Suche zu verderben?“, fuhr Tiny düster fort.
„Eigentlich hat Marcus das gesagt. Allerdings verstehen die beiden sich so prächtig, dass er es durchaus auf Betreiben meines Vaters hin erwähnt haben könnte. Aber.... “ Er zuckte hilflos mit den Schultern.
„Dann hat Ihr Vater Ihnen die Identität Ihrer Mutter stets verschwiegen, weil Sie nicht dahinterkommen sollten, dass sie Sie hatte töten wollen?“, fragte Marguerite bedächtig. Der Mann stieg in ihrer Achtung ganz erheblich.
Christian nickte. „Und was wird er nun unternehmen, nachdem er gemerkt hat, dass Sie dennoch weitersuchen?“, hakte Tiny nach.
„Nichts“, versicherte er ihm. „Jedenfalls wird er nicht weiter versuchen, mich aufzuhalten oder mich zu behindern. Ich glaube, er hat eingesehen, dass er mich einfach gewähren lassen muss.“
Marguerite legte ihre Hand auf seine und drückte sie mitfühlend, als sie in seinen Augen den Sturm der Gefühle sah, von dem er überrannt wurde. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es irgendeine Mutter geben sollte, die ihn nicht zum Sohn haben wollte. Er sah gut aus, er war groß, stark und intelligent, und wenn er mal nicht mürrisch dreinschaute, konnte man ihn sogar als charmant bezeichnen. Nur neigte er bedauerlicherweise dazu, sich von seiner verdrießlichen Seite zu zeigen. Aufgefallen war ihr das schon in Kalifornien, aber erst nachdem sie seinen Vater kennengelernt hatte, verstand sie, nach wem Christian kam. Julius Notte war genauso kühl und griesgrämig wie ihr Schwager Lucian Argeneau.
Vermutlich war das eine Eigenart bei älteren Unsterblichen, die in ihrem Leben so vieles erlebt und gesehen hatten. Irgendwann wogen die schlechten Dinge im Leben schwerer als die guten, was erst recht dann der Fall war, wenn man keine Lebensgefährtin an seiner Seite hatte.
„Wollen Sie die Suche wirklich weiter fortsetzen?“, fragte sie leise, da ihr klar wurde, dass es für ihn möglicherweise gar keine Chance auf ein Happy End gab. Wenn die Mutter ihn schon nach der Geburt hatte
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