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Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Titel: Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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einen Champignon vom Teller klaute.
    „Marguerite!“, ermahnte er sie mit einem tiefen Seufzer.
    „Oh, tut mir leid“, entschuldigte sie sich und beschloss, ihm zur Seite zu stehen, indem sie sich an die drei Unsterblichen wandte: „Ich hätte nichts gegen einen Spaziergang einzuwenden, um ein wenig von der Stadt zu sehen.“ Julius nickte und sah zu Tiny. „Wie lange brauchen Sie noch?“
    „Ach, lassen Sie sich ruhig Zeit“, erwiderte der Detektiv unüberhörbar erleichtert. „Je länger die Soße köchelt, umso besser. Das können gern ein paar Stunden sein. Die Nudeln setze ich erst auf, wenn Sie zurück sind.“ Verwundert hob Julius die Brauen, nickte dann aber und nahm Marguerite am Arm, um sie aus der Küche zu führen.
    „Augenblick!“, rief sie beunruhigt, als sie sah, dass Christian und Marcus sich nicht von der Stelle rührten. „Kommen Sie nicht mit?“
    „Die beiden müssen sich darum kümmern, irgendwo etwas aufzutreiben, um die Blutkonserven aufzubewahren“, antwortete Julius für sie und verließ mit ihr das Haus. Als die Tür hinter ihnen zugefallen war, fügte er hinzu: „Dieser Kühlschrank ist so winzig, da passt fast gar nichts rein.“ Marguerite schaute unglücklich über die Schulter zum Stadthaus, seufzte dann aber und fügte sich in ihr Schicksal.
    „Es könnte schwierig für sie werden, etwas zu finden. In den letzten drei Wochen haben wir feststellen müssen, dass hier in England die meisten Geschäfte schon um fünf oder sechs Uhr schließen.“
    „Sie sagen das, als sei es etwas Ungewöhnliches“, gab Julius neugierig zurück. „Um wie viel Uhr schließen denn die Büros und Geschäfte bei Ihnen in Kanada?“
    „Die meisten gegen neun, manche sogar erst um zehn. Und ein paar Supermärkte sind rund um die Uhr geöffnet, was für unsere Art viel praktischer ist.“
    „Das kann ich mir vorstellen.“
    Sie unterhielten sich weiter über die Unterschiede zwischen England und ihrem jeweiligen Heimatland. Julius erzählte vom Leben in Italien, Marguerite sprach über Kanada. Dabei machten sie die ganze Zeit über einen großen Bogen um das Thema, das ihnen eigentlich auf der Zunge lag, nämlich die Tatsache, dass sie Lebensgefährten waren. Dabei schwebte das Thema unentwegt wie eine düstere Wolke über ihnen, damit es ja nicht in Vergessenheit geriet.
    Sie bogen in eine perfekt erhaltene mittelalterliche Straße mit Kopfsteinpflaster ein, die sich durch die Stadt wand. Gesäumt wurde sie von Fachwerkhäusern, deren erstes Stockwerk ein Stück weiter in die Gasse hineinragte als das Erdgeschoss. Marguerite konnte es kaum fassen, dass solche Gebäude immer noch existierten, von ihrem exzellenten Zustand ganz zu schweigen. Es freute sie, dass sie all die Jahrhunderte überlebt hatten.
    Julius bemerkte ihren Gesichtsausdruck und lächelte, dann fasste er sie am Arm und zog sie rasch in eine noch schmalere Gasse zwischen zwei Gebäuden.
    „Stimmt etwas nicht?“, fragte sie überrascht und schaute hinaus auf die Straße, um herauszufinden, warum er sie in diese Richtung dirigiert hatte. Vielleicht war ein Lieferwagen unterwegs, der sich durch die beengte Straße zwängen musste. Schließlich mussten auch hier Sendungen ausgeliefert werden, und es war nur sinnvoll, das in die Abendstunden zu verlegen, wenn die Geschäfte geschlossen waren und auf den Straßen Ruhe eingekehrt war. Aber da näherte sich kein Lieferwagen. Die Gasse lag im Dunkeln, nur beleuchtet von ein paar Straßenlaternen. Einige Passanten waren noch unterwegs, vermutlich auf dem Weg nach Hause.
    „Das ist wie eine Reise in die Vergangenheit“, flüsterte Marguerite.
    „Ja“, stimmte Julius ihr zu, und seine Stimme klang seltsam angespannt. „Ich kann mir gut vorstellen, wie Sie in einer Stadt wie dieser unterwegs sind, in einem langen Kleid mit einem Umhang, dazu so eine alberne Haube auf dem Kopf. Wie ich etwas zu Ihnen sage, das Sie zum Lächeln bringt, und wie mich dieses Lächeln dazu veranlasst, Sie in diese Gasse zu ziehen, um Sie in der Dunkelheit zum ersten Mal zu küssen.“ Als sie ihn daraufhin überrascht ansah, küsste er sie tatsächlich. Seine Lippen fühlten sich zart und sanft an.
    Marguerite schlug die Augen auf, als er den Kuss unterbrach. Fast erwartungsvoll musterte er sie, woraufhin sie entgegnete: „Aber das wäre nicht unser erster Kuss. Der hat bereits im Zug stattgefunden.“
    Mit einem Anflug von Enttäuschung atmete er tief durch. „Ja, natürlich.“ Fragend schaute sie

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