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Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Titel: Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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die Flucht ergreifen“, versicherte er Julius. „Ansonsten hätte ich nichts gesagt. Nach ihrem Erlebnis mit Jean Claude hat sie Angst vor einer Beziehung, aber sie kommt langsam zur Einsicht. Ihr beide seid Lebensgefährten, und dagegen kann sie genauso wenig ankämpfen wie du.“
    Julius machte bei diesen Worten eine finstere Miene. Er wusste, es stimmte. Trotz allem wollte er sie. Er liebte sie, und er hatte das Gefühl, dass er sie brauchte. Er sollte ihr mit Vorsicht begegnen und sogar wütend auf sie sein. Stattdessen wollte er sie lieben, sie festhalten und ihr alles geben, was sie wollte und brauchte. So wie seinen Hunger nach Blut, konnte er auch den Hunger nach ihr nicht ignorieren. Der Hunger hatte ihn über all die Jahrhunderte hinweg gequält, die sie getrennt gewesen waren. In seinen Träumen hatte er sich an ihr Lachen erinnert, ihren Duft, ihren Geschmack, und wenn er aufwachte, fühlte er sich elend und einsam, weil sie dann gegangen war und an ihrer Stelle nur bittere Erinnerungen gegangen war und an ihrer Stelle nur bittere Erinnerungen zurückgeblieben waren.
    „Es ist wahr, Julius“, sagte Marcus, der offenbar dachte, dass Julius’ Schweigen einem Leugnen gleichkam. „Du bist verwirrt und abgelenkt, und dein Geist ist für mich im Augenblick ein offenes Buch. Ich weiß, du hast dich wieder in sie verliebt.“
    „Ich habe nie aufgehört, sie zu lieben“, gestand Julius mürrisch. „Trotz allem konnte ich mich nie dazu durchringen, sie nicht länger zu lieben.“
    „Ja“, meinte Marcus betrübt. „Ihr seid eben Lebensgefährten.“
    Julius wandte sich ab und ging zur Tür. Durch die Scheibe fiel sein Blick auf Marguerite. Sie redete mit Tiny, und ihr Gesichtsausdruck verriet, wie unschlüssig und durcheinander sie war. Er wollte auf der Stelle zu ihr eilen, sie in seine Arme schließen und sie trösten. Er wollte ihr sagen, dass alles gut werden würde.
    „Sie wird nicht weglaufen“, erklärte Marcus leise. „Aber wir wissen noch nicht, was geschah, als Christian zur Welt kam.“
    Julius presste die Lippen zusammen. „Warum erinnert sie sich nicht mehr an mich? Wieso weiß sie nichts mehr von uns?
    Von unserem Treffen? Dass wir uns geliebt haben?“ Er sah zu Marcus und fragte: „Ich nehme an, dass du in ihrer Erinnerung nichts gefunden hast, das uns weiterhelfen könnte, oder?“
    „Nein“, antwortete er bedauernd. „Ich habe ihren Geist mehrmals durchsucht, doch da ist nichts. So wie zuvor schon in Kalifornien ist die Erinnerung an diese Zeit einfach verschwunden. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, sie ist eine andere Frau.“
    „Sie ist meine Marguerite“, beharrte Julius.
    „Ja, natürlich. Nur.... warum erinnert sie sich nicht an dich? Wäre sie eine Sterbliche, würde ich sagen, dass die Erinnerung gelöscht wurde, allerdings ist so etwas bei einer Unsterblichen nicht möglich.“
    „Es ist egal“, entschied Julius störrisch. „Wie ich es ja schon gesagt habe, als du aus Kalifornien zurückgekommen warst.... Offensichtlich hat man irgendetwas mit ihr gemacht. Die Dinge liegen nicht so wie erwartet.“
    „Das sehe ich auch so. Aber was hat man mit ihr gemacht? Und wann? Und noch viel wichtiger: Ist sie unschuldig?“ Julius seufzte betrübt, als er diese Fragen hörte, auf die er keine Antwort wusste. „Ich hoffe bei Gott, dass sie unschuldig ist, Marcus. Ich liebe sie so sehr, dass ich ihr fast alles verzeihen kann.... nur nicht, dass sie versucht hat, unseren Sohn zu töten.“

8
    „Wir sind da“, verkündete Tiny, als der Zug seine Fahrt verlangsamte.
    Marguerite schaute aus dem Fenster, an dem die Lichter der Stadt vorbeizogen. Dann liefen sie in den großen, hellerleuchteten Bahnhof ein. Das Geräusch einer pneumatischen Tür ließ Marguerite aufhorchen, und als sie sich umdrehte, sah sie Julius und Marcus in den Waggon zurückkehren. Julius lächelte ihr aufmunternd zu und holte das Gepäck der Gruppe aus dem Fach gleich neben der Tür. Vorläufig würde sich wohl keine Gelegenheit ergeben, um ungestört mit ihm zu reden. Als er ihren Koffer holte und vor ihr abstellte, fasste sie den Griff und folgte Julius durch den Gang bis zu den Türen, wo sie darauf warteten, dass der Zug anhielt und sie aussteigen konnten.
    Staunend betrachtete Marguerite das mittelalterliche York, als sie den Bahnhof verließen und den Torbogen in der Stadtmauer durchquerten. Es war so, als würde sie in ihre eigene Vergangenheit zurückreisen, und es fühlte sich

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