Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9
ihnen mit gedämpfter Stimme zu, weil er Marguerite nicht stören wollte.
Ohne auf die Fragen zu antworten, sah Julius an dem Sterblichen vorbei zu Marcus und Christian. Sie trugen ebenfalls jeder eine große Kühltasche, die vermutlich beide bis zum Rand mit Blutkonserven gefüllt waren. Er ging davon aus, dass sie eine Blutbank überfallen und den gesamten Bestand mitgenommen hatten.
Julius kehrte ins Schlafzimmer zurück, wo Marguerite sich bereits zu regen begann. Dass die beiden bescheidenen Blutbeutel, die er ihr eingeflößt hatte, nicht lange vorhalten würden, war ihm von Anfang an klar gewesen. Am Bett angekommen, drehte er sich um und nahm Tiny die Kühltasche aus der Hand, öffnete sie und holte einen Beutel heraus.
„Was ist passiert?“, wollte Tiny besorgt wissen. Wieder schwieg Julius, da er damit beschäftigt war, Marguerites Mund zu öffnen und den Beutel auf ihre ausgefahrenen Zähne zu drücken.
„Jesus!“
Als er den geflüsterten Ausruf hörte, drehte er sich um und sah, dass Marcus und Christian ins Zimmer gekommen waren. Christian hatte die Kühltasche unter einen Arm geklemmt und bückte sich, um Marguerites Kleid aufzuheben, das auf dem Boden gelandet war. Der jüngere Unsterbliche hielt es hoch und musterte den blutgetränkten, zerrissenen Stoff.
„Sie ist im Restaurant angegriffen worden“, erklärte Julius.
„Und wo zum Teufel waren Sie?“, fragte Tiny aufgebracht und stemmte die Hände in die Hüften.
„Ich habe an unserem Tisch gesessen. Sie war nach oben zur Toilette gegangen. Ich hätte sie begleiten sollen“, murmelte er betroffen.
„Das hätte wahrscheinlich für einiges Aufsehen gesorgt“, wandte Marcus ein.
„Meinst du etwa, das hier wäre unbemerkt geblieben?“, konterte Julius zynisch und griff nach Tinys Kühltasche, da er sah, dass Marguerite den Beutel fast ausgetrunken hatte.
Tiny kam ihm zuvor und reichte ihm einen Beutel, während er fragte: „Was genau ist passiert?“
Nachdem Julius die Blutkonserven ausgetauscht hatte, antwortete er: „Sie ist auf der Damentoilette angegriffen worden. Zum Glück hat sich noch eine andere Frau dort aufgehalten, und als diese in Panik nach unten gerannt kam, bin ich sofort losgelaufen.“
„Sie ist von einer Frau angegriffen worden?“, fragte Tiny verwundert.
„Nein“, erwiderte er. „Das war eindeutig ein Mann. Vielleicht zwei oder drei Zentimeter kleiner als ich, aber er hatte den Körperbau eines muskulösen Mannes.“
„Konntest du sein Gesicht sehen?“ Christian trat vor und stellte seine Kühltasche neben die von Tiny.
„Nein, er war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet und hat eine schwarze Maske getragen. Dazu ein schwarzes Cape und ein Schwert.“
„So wie der Angreifer im Dorchester, den Marguerite mir beschrieben hat“, meinte Tiny nachdenklich.
„Warum hat er ihr nicht den Kopf abgeschlagen?“, wunderte sich Marcus. „Hast du ihn davon abhalten können?“
„Ich habe ihn wohl dabei gestört. Er zog sie gerade aus einer der Kabinen, als ich hineingeplatzt kam. Vermutlich hat er mehr Platz gebraucht, um mit dem Schwert richtig ausholen zu können.“
„Ein Glück, dass Sie gerade noch rechtzeitig dazwischengegangen sind.“ Tinys besorgter Blick ruhte unverändert auf Marguerites Gesicht.
„Konntest du ihn töten?“, fragte Marcus, woraufhin Julius die Schultern sinken ließ, da ihm genau das nicht gelungen war.
„Er ist durch ein geschlossenes Fenster gesprungen und entkommen.“
„Dann ist er also noch irgendwo da draußen unterwegs“, grübelte Christian. Julius hob den Kopf und sah, dass alle drei zum Fenster Julius hob den Kopf und sah, dass alle drei zum Fenster blickten, als erwarteten sie, dass der Unbekannte jeden Moment hereingestürmt kam.
„Haben Sie hinter sich abgeschlossen, als Sie nach mir ins Haus gekommen sind?“, wandte sich Tiny plötzlich an die beiden anderen. Marcus und Christian schauten sich verdutzt an, dann lief Letzterer nach unten, um das Versäumte nachzuholen.
„Ich sehe mich im Haus um“, erklärte Marcus und folgte ihm aus dem Zimmer.
Einen Moment lang schien es, als wolle Tiny sich ihm anschließen, dann jedoch blieb er bei Julius. „Wenn das wirklich alles etwas mit Christians Mutter zu tun hat, könnten Sie der Gefahr ein Ende setzen, indem Sie uns verdammt noch mal sagen, wer sie ist.“
„Dadurch wäre Marguerite auch nicht in Sicherheit“, erwiderte der Unsterbliche leise.
„Von wegen. Wir könnten nach Hause
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