Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9
Gelegenheit genutzt haben, da sich kein anderer Unsterblicher in der Nähe aufhielt, der Marguerite hätte beistehen können. Vermutlich war das seit unserer Ankunft hier in York wohl das erste Mal, dass du sie außerhalb des Hauses aus den Augen erste Mal, dass du sie außerhalb des Hauses aus den Augen gelassen hast.“
„Er hat recht“, meinte Marcus. „Der Fremde muss uns aus London gefolgt sein. In der ersten Nacht seid ihr auch gemeinsam spazieren gegangen, aber da hat er nicht angegriffen. Es ist offensichtlich so, dass er sich nur aus der Deckung wagt, wenn sie die einzige Unsterbliche in der Nähe ist.“
„Wenn wir sie also nicht aus den Augen lassen, dürfte ihr nichts passieren“, folgerte Julius. Falls das stimmte, würde er keine Sekunde mehr den Blick von ihr wenden, bis die Sache aufgeklärt war. Das würde ihm nicht schwerfallen. Schwierig würde es für ihn nur, nicht darauf zu bestehen, dass sie die ganze Zeit über im Bett blieb – natürlich nackt und mit ihm an ihrer Seite.
Marguerite rührte sich, als Julius den letzten Beutel wegnahm, und ihre Lider öffneten sich flatternd. Ratlos sah sie die drei Männer an, dann schien sie sich an den Überfall zu erinnern und schaute an sich hinab.
„Es ist alles in Ordnung“, sagte Julius. „Du bist in Sicherheit, und die Verletzungen sind fast verheilt.“ Sie nickte bedächtig und sah ihm in die Augen. „Hast du ihn.... ?“
„Er ist mir entwischt“, sagte er leise.
„Ist sonst noch jemand verletzt worden?“
„Nein“, versicherte er, woraufhin sie mit einem leisen Seufzer die Augen schloss und wieder in ihren Heilschlaf sank. Eine Zeit lang betrachtete Julius sie, dann wandte er sich den beiden Männern zu. „Ihr könnt die anderen beiden Kühltaschen dahin zurückbringen, wo ihr sie herhabt. Es sind noch ein paar Beutel im Haus, und vor Sonnenaufgang soll eine Lieferung eintreffen.“
Marcus nickte und nahm seine Kühltasche vom Fußende des Betts, während Christian die andere Box von der Kommode hob. „Nehmt einen Schlüssel mit und achtet darauf, dass ihr hinter euch abschließt“, wies er die beiden an, als sie das Schlafzimmer verließen. Dann stand er auf und begann sein Hemd aufzuknöpfen, als er auf einmal bemerkte, dass es von Blut durchtränkt war und der Stoff auf seiner Haut klebte.
Nach einem kurzen Blick zu Marguerite wandte er sich ab. Auch seine Hose war in Mitleidenschaft gezogen worden, und er würde sich erst duschen müssen, bevor er sich zu ihr ins Bett legen konnte. Er ließ die Tür zum Schlafzimmer und die zum Bad offen, und alle paar Sekunden schaute er beim Ausziehen in den gegenüberliegenden Raum, um sich zu vergewissern, dass mit Marguerite alles in Ordnung war. Da er sie nicht länger als unbedingt nötig allein lassen wollte, duschte er so hastig, wie es nur ging, wobei er immer wieder aus der Dusche trat, um einen prüfenden Blick in Richtung Bett zu werfen. In Windeseile seifte er sich ein, und genauso schnell spülte er die Seife auch ab, dann legte er sich ein Handtuch um die Hüften, verknotete es an der Seite und kehrte zurück ins Schlafzimmer.
Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, trocknete er sich ab, warf das Handtuch zur Seite und schlug die Bettdecke auf, um sich zu Marguerite zu legen. Als sie diese Bewegung spürte, öffnete sie die Augen. In Wahrheit war sie vor wenigen Minuten gar nicht eingeschlafen, sondern hatte sich nur zurückgelehnt, weil ihr nicht nach Reden zumute war, solange sich die beiden anderen Unsterblichen mit im Zimmer befanden. Sie hatte zuvor schon geblinzelt, nachdem die Tür zugezogen worden war, doch es hatte sich als ein beunruhigender Anblick entpuppt, als sie mit ansah, wie Julius das Hemd auszog, das mit ihrem Blut getränkt war.
Stattdessen hatte sie nur seinen Bewegungen gelauscht und sich gewundert, als im Badezimmer die Dusche rauschte. Schließlich hatte sie weiter mit geschlossenen Augen dagelegen und gewartet, dass Julius zu ihr zurückkam.
„Du bist ja wach“, stellte Julius erstaunt fest.
„Ja“, antwortete sie lächelnd.
Nach kurzem Zögern fragte er besorgt: „Willst du noch mehr Blut haben?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Nicht im Moment.“ Er lächelte flüchtig, als er ihren gekünstelten Tonfall bemerkte. „Lieber etwas zu trinken? Oder zu essen?“ Wieder lehnte sie ab. Auch wenn sie das bestellte Abendessen im Restaurant nicht mehr hatte genießen können, verspürte sie keinen Hunger. Im Moment
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