Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
Vom Netzwerk:
überstanden. Es wäre riskant gewesen, wenn er jetzt Blut verloren hätte.« Mit Bedacht umrundet Shane die Pfütze und reißt Papiertücher von der Küchenrolle auf der Arbeitsfläche. »Daraufhin habe ich alle meine anderen Spender angerufen. Aber keiner war erreichbar.«
    Um mich nicht übergeben zu müssen, konzentriere ich mich auf Shane und seine Gesundheit. »Warum hast du es dann nicht gleich getrunken, als du nach Hause gekommen bist?«
    »Ich weiß doch noch nicht, wann ich das nächste Mal zu einem Spender kann.« Mit zitternden Händen wischt er die Blutlache mit einem dicken Stapel Küchenpapier auf. »Um diese Jahreszeit geht immer alles drunter und drüber. Also dachte ich mir, ich teile mir das Blut besser ein.«
    Ich starre ihn an. Im Neonlicht der Küchenlampe sieht er ganz besonders blass aus, seine Haut wirkt fast durchscheinend. »Und was machen wir jetzt?«
    Mit trüben Augen stiert Shane den Blutfleck auf den Fliesen an. Ich frage mich schon, ob er ernstlich darüber nachdenkt, es aufzulecken oder es aus den Papiertüchern zu saugen, als er sagt: »Elizabeths sicher megateure Steinfliesen saugen das Blut auf. Scheiße. Wir werden einen kleinen Teppich brauchen, irgendeinen Vorleger, um den Fleck darunter zu verdecken.«
    »Mir ging es nicht um den Fleck, sondern um deine nächste Ration Blut! Du musst doch etwas trinken.« Ich beuge mich vor, um in sein Gesichtsfeld zu gelangen. »Hallo-o, Shane? Ruf eine deiner Spenderinnen an, tu’s ja? Das ist das letzte Mittel, wenn alle anderen versagen, okay, und da sind wir jetzt!«
    »Wahrscheinlich hast du recht.« Er blinzelt mehrmals heftig, als ob er so sein Gehirn auf Trab und zum Funktionieren bekäme. »Aber vor dem letzten Mittel probiere ich’s erst mit dem vorletzten!«
    Ich öffne David unsere Wohnungstür.
    »Hallo«, ist alles, was ich an Begrüßung zustande bringe.
    »Guten Morgen.« Davids Stimme klingt vollkommen gelassen, als er an mir vorbei die Wohnung betritt.
    Ich nehme ihm den Mantel ab, vermeide aber jeglichen Blickkontakt. »Shane ist im Schlafzimmer.« Mit einem nervösen Kichern wende ich mich ab. Ja, brillante Idee von mir, uns beide an meinen Traum zu erinnern! »Oh, und im Kühlschrank ist eine Flasche Wasser. Shane hat mir gesagt, du dürftest auf keinen Fall dehydrieren, also müsstest du viel trinken.«
    »Ich habe schon eine Flasche Wasser auf dem Weg hierher getrunken. Aber ich nehme mir gern noch eine weitere.« Er geht in die Küche. »Bleichmittel, irgendwas mit Chlor, hilft übrigens ganz wunderbar gegen den Fleck auf dem Boden.«
    »Danke für den Tipp.« Als David schon halb den Flur entlang und auf dem Weg ins Schlafzimmer ist, rufe ich ihm hinterher: »Es tut mir leid.«
    »Muss es nicht.« Er dreht sich langsam um und blickt mir direkt in die Augen. »Ich helfe unseren geschätzten Moderatoren auf jede Weise, die mir möglich ist. Ich hoffe immer, das entschädigt sie für die miese Bezahlung.« Er versucht ein Lächeln, aber es misslingt.
    »Aber ausgerechnet hier.« Bewusst nenne ich Elizabeths Namen nicht. »Und nachdem Gideon dich angegriffen hat …«
    »Ja.« David fährt sich mit dem Finger den grünen Rollkragen seines Pullovers entlang. »Tja, so ist es eben.«
    Ohne ein weiteres Wort verschwindet er im Schlafzimmer und schließt die Tür hinter sich.
    Die ganze nächste Stunde verbringe ich damit, meine Semesterunterlagen durchzugehen und so zu tun, als horchte ich nicht auf Geräusche aus dem Schlafzimmer.
    Inzwischen habe ich beschlossen, Franklins brillante Idee in die Tat umzusetzen und meine Semesterarbeit über Identitätsmissbrauch zu schreiben. Es ist eine wunderbare Ausrede, um Detekteien anzurufen und nachzufragen, wie man den Bösen (was heißt: Menschen wie mir) auf die Spur kommt und sie fasst. Privatdetektive sind in der Regel derart selbstgefällig, dass sie, sobald ich ihnen belegen kann, eine echte College-Studentin und keine Kriminelle zu sein, geradezu heiß darauf sind, das ein oder andere aus ihrem Schatz verdeckter Ermittlungsmethoden mit mir zu teilen. Als ob sich Studentendasein und kriminelle Karriere gegenseitig ausschließen würden!
    Plötzlich hebt Dexter auf dem Sofa neben mir den Kopf und blickt angestrengt in Richtung Schlafzimmer. Ich halte den Atem an. Trotzdem höre ich nichts als das sirrende Geräusch der hochgedrehten Warmluftheizung.
    Meine Gedanken kehren zu dem Traum zurück, in dem David und Shane nicht unerhebliche Rollen spielten. Dabei weiß ich doch

Weitere Kostenlose Bücher