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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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neben Jeremy auf den kalten Steinboden, mit dem Rücken an die Gitterstäbe gelehnt, genau wie er. »Was dich angeht: Wahrscheinlich verfüttern sie dich an ihn.«
    »Was?!«
    »Ganz ruhig! Sie zapfen dir nur dein Blut ab. Sie werden nicht zulassen, dass ein Vampir dich oder mich tötet. Denn sie sind Menschen mit Prinzipien.« Beruhigend tätschele ich ihm das Knie. »Sie bringen uns selbst um.«
    Er starrt mich an. »Du bist ja verrückt!«
    »Bedauerlicherweise nicht. Im Gegenteil: mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen.«
    Er nimmt die Brille ab und fährt sich mit der Hand übers Gesicht. »Na, ich musste ja unbedingt diese Story haben. Mitten rein ins Geschehen.«
    »Jetzt bist du definitiv mittendrin, an vorderster Front.« Ich halte ihm meine Wasserflasche hin, in der noch ein Rest Wasser ist. »Wirst du eine fette Story daraus machen, wenn wir heil hier rauskommen?«
    Jeremy schüttelt den Kopf. »Für die Chefredaktion arbeitet ein ganzer Stall Rechercheure, die alles gegenchecken, was veröffentlicht werden soll. Die werden doch nie irgendwo Bestätigungen für meine Story bekommen. Ich wäre die Lachnummer der ganzen Branche.« Jeremy nimmt einen Schluck Wasser. »Ich könnte mich danach gerade noch glücklich schätzen, wenn ich den Rest meiner beruflichen Laufbahn als Schreiberling für ein Boulevardblatt fristen dürfte.«
    »Wenn das so ist, habe ich dir jetzt richtig viel zu erzählen. Aber zuerst: komm mit! Hier unten auf dem Boden frieren wir uns sonst den Arsch ab.«
    Wir setzen uns zusammen auf das Feldbett, den Rücken gegen die Wand gelehnt, und kauern uns unter einer der beiden Decken zusammen. Ich erzähle Jeremy alles. Schließlich stecken wir gemeinsam in derselben Scheiße, was bedeutet, dass unser Leben davon abhängen kann, uns aufeinander zu verlassen. Wallace würzt meinen Bericht mit redaktionellen Kommentaren zur Überlegenheit der Vampire und den Weckt-den-Tiger-in-dir- Eigenschaften meines Blutes. In den letzten vierundzwanzig Stunden habe ich allerdings gelernt, Wallace völlig zu ignorieren.
    Jeremy nimmt das Ganze mit überraschendem Gleichmut hin. »Ich finde, das ganze Zeug ergibt schon irgendwie Sinn«, sagt er, als ich fertig bin, »na, das mit der Festung und der Liga und so. Wenn Vampire existieren, sollte auch jemand ein Auge darauf haben, dass sie nicht zum Problem für die Menschheit werden.«
    Ich schnaube. »Ich bezweifele stark, dass die Weltherrschaft zu erringen eines der Ziele auf ihrer Tagesordnung ist. Eigentlich wollen sie einfach nur, so jedenfalls meine Meinung, in Ruhe gelassen werden.«
    »Mit Ruhe geht alles am besten«, kichert Wallace. »Ruhe erlaubt es einem, an den schmackhaftesten Bissstellen zu verweilen. Zum Beispiel …«
    Im Folgenden listet er Stellen meines Körpers auf, absteigend sortiert nach Zartheit. Da mein Zellengenosse während der Aufzählung vor Angst große Augen bekommt, ziehe ich ihn in eine Unterhaltung von Tragweite und sondere alles ab, was mir über das Wetter, die politische Lage der USA im Besonderen und der Welt im Allgemeinen sowie TV-Sendungen in den Sinn kommt.
    Endlich schläft Jeremy ein, den Kopf an meine Schulter gelehnt. Ich vermute, dass Schock und Angst ihm sämtliche Energiereserven geraubt haben. Wallace wird sein Monologisieren irgendwann zu langweilig, woraufhin er sich in seine Ecke zurückzieht.
    Die Tür zum Keller wird geöffnet, und Jeremy schreckt sofort aus dem Schlaf hoch. »Was passiert jetzt?«
    »Passieren? Nicht viel. Dem Geruch nach gibt’s Frühstück.«
    Er reibt sich über den Bauch und stöhnt auf. »Ich kann aber doch jetzt nichts essen!«
    »Du brauchst Kraft, damit sie dir gefahrlos Blut abzapfen können. Im Übrigen ist Luann eine prima Köchin.«
    »Ach, wie nett! Danke!« Luann schenkt mir ein schüchternes Lächeln, während sie die Stufen der Treppe hinunterkommt. Sie durchquert den Raum, weicht dabei aber dem aufgemalten weißen Kreis auf dem Boden in dessen Mitte aus. »Dieses Mal habe ich Strudel mitgebracht.«
    »Schön!« Wallace zischt Luann das Wort durch die Gitterstäbe zu. »Ja, fütter sie, bis sie schön fett sind, unseren Hänsel und unsere Gretel im Stall!« Er grinst uns boshaft an. »Ich habe es mir zur Regel gemacht, nicht das Fleisch meiner Beute zu genießen. Aber in eurem Fall mache ich eine Ausnahme.«
    Ich gehe zu der kleinen Klapptür, um das Tablett in Empfang zu nehmen, und zeige ihm den Stinkefinger.
    »Shanes Sendung heute Morgen war großartig,

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