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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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vermögen, höre ich das dröhnend laute Gebell meines vermissten Vampir-Hundes. Vor meiner Haustür hat sich eine Menschenmenge angesammelt – die meisten sind in Bademantel und Hausschuhen. Ein dermaßen seltenes Spektakel – noch dazu hier in Sherwood! – genießen zu können, hat sie glatt aus den Federn gerissen.
    Aus dem Handy dringt Loris Stimme. »Ciara?«
    Entsetzt wie ich bin, habe ich glatt vergessen, dass ich sie angerufen habe. »Ich glaube, ich habe Dexter gefunden. Ruf David an und sag ihm, dass er zwei neue Mitbewohner hat!«
    Gesichter wenden sich mir zu, als mein Schweinwerferlicht über die Menge huscht. Einen Sekundenbruchteil ziehe ich in Erwägung, einfach vorbeizufahren und so zu tun, als wohnte ich hier gar nicht. Der Fluchtimpuls geht aber so schnell vorbei, wie er sich gemeldet hat.
    Ich wende das Auto um hundertachtzig Grad und stelle es in einer Parklücke auf der gegenüberliegenden Straßenseite ab. Dann springe ich aus dem Wagen und bahne mir meinen Weg durch die Menge. Endlich stehe ich vor dem Eingang zum Pfandhaus. Die Tür liegt gleich neben der Haustür, die ins Treppenhaus und damit auch zu meiner Wohnung führt.
    Über Mrs Crosbys Schulter hinweg – Mrs Crosby wohnt zwei Häuser weiter – erhasche ich einen Blick auf Dexters riesenhafte Gestalt. Brav, so scheint mir, hat er auf dem Bürgersteig vor meiner Haustür Platz gemacht. Hmm. Ich frage mich, wieso die Leute deswegen so ein Theater machen.
    Einer von Mrs Crosbys pinkfarbenen Lockenwicklern sticht mir fast ein Auge aus, als ich mich an ihr vorbeischlängele. Abrupt bleibe ich stehen.
    Dexter liegt gar nicht auf dem Bürgersteig. Er liegt auf Dean.
    Mein Hund hat meinen Vermieter totgebissen.
    Einer der alten Knacker, die am Ende der Straße wohnen, hinkt ein paar Schritte vor und droht Dexter mit seinem Gehstock. Dexter knurrt wie ein Wolf, der, zu allem bereit, seine Beute verteidigt. Ein paar Humpelschritte rückwärts genügen, und der alte Mann sucht wieder Schutz in der Menge der Schaulustigen.
    Eine Frau, die ich nicht kenne, kreischt: »Ich rufe die Polizei!«
    Während ich mich frage, wie mir wohl der Gefängnisfraß schmecken wird, remple und boxe ich mich durch den Mob, bis ich vorne stehe. »Dexter, komm, bei Fuß!«
    Der Hund springt von Dean herunter und läuft auf mich zu. Die Menge weicht zurück. Dexter zirkelt um meine Beine herum und gibt dabei leise Wuff -Laute von sich. Er schnüffelt an meinen Füßen, um sich zu versichern, dass ich auch wirklich ich bin. Ich packe das, was von seiner Leine übrig geblieben ist. Obwohl das Leder ursprünglich dick und robust war, hat die Leine jetzt, nachdem sie meilenweit über Asphalt, Stock und Stein geschleift worden ist, die besten Zeiten hinter sich.
    Langsam stemmt sich Dean vom Bürgersteig hoch. Sein Gesicht ist so bleich wie das eines Zombies. Um wieder auf die Beine zu kommen, nutzt Dean das rostige, weiß gestrichene Fallrohr. Kaum dass er sich hochgezogen hat, sackt er auch schon gegen die Ziegel der Hauswand. Er scheint ein paar Prellungen davongetragen zu haben, aber er blutet nicht.
    Mit zitterndem Finger zeigt er auf Dexter und öffnet schon den Mund, um etwas zu sagen.
    Abwehrend hebe ich die Hand. »Ich weiß, ich weiß. Wir sind schon so gut wie weg!«

7
God Save the Queen
    Ich schleppe mich die Treppe der Statler Hall hinunter. Bei jedem Schritt protestieren meine Oberschenkel. Während des Umzugs heute Morgen habe ich mir wohl einen Muskel gezerrt. Oder mehr als einen.
    Zumindest war es mir vergönnt, Dexter aus meiner ehemaligen Nachbarschaft herauszuschaffen, ehe die Cops auf der Bildfläche erschienen. Danach verbrachte ich jede Menge Zeit damit, mein Zeug entsprechend einzulagern und das Wenige, was ich wirklich jeden Tag brauche, zu David zu schaffen. In seinem Haus werde ich wohnen, bis ich eine neue Bleibe gefunden habe.
    Was ich die letzten vierundzwanzig Stunden nicht getan habe, ist, mich auf die Prüfungen in der Semestermitte vorzubereiten. Was sich soeben erwartungsgemäß gerächt hat.
    Ich verwünsche David und Dexter und lasse all die jüngeren Studenten auf dem Weg zu ihren nächsten Kursen an mir vorbeiziehen.
    Am Fuß der Treppe tritt ein Mann auf mich zu.
    »Ciara!« Die hellbraunen Augen von Jeremy Glaser, dem Jungreporter mit Beziehungen, fixieren mich durch ein Paar runde Brillengläser. Verschmierter Lidstrich umrandet seine Augen. Dann war das gar keine Halloween-Verkleidung.
    »Pünktlich wie immer!« Ich wollte

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