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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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ist ein großzügig geschnittener Raum mit hoher Decke, sehr repräsentativ. Der Duft von saftig geschmortem Truthahn und herrlicher Füllung steigt mir verführerisch in die Nase. Aus einem Raum die große Diele hinunter dringt gedämpft Stimmengewirr und Gelächter, vermischt mit dem Klirren von Gläsern, Besteck und Geschirr, an unser Ohr.
    Shane wispert: »Die anderen Spender wissen, dass ein Neuling am Tisch sitzt, einer, der die Wahrheit noch nicht kennt. Das macht einen Großteil des Spaßes aus.«
    Ich bemühe mich, nicht zusammenzuzucken. »Lass mich raten: Die Einführung von Neulingen gehört zu den am T-Fest gepflegten Traditionen, richtig?«
    Shane nickt. »Es fällt den Frischlingen leichter, das für sie Neue einzuordnen, wenn andere Menschen um sie herum sind. Sie fühlen sich sofort geborgen, einer Gemeinschaft zugehörig.«
    »Aber im Normalfall sind Frischlinge keine Reporter von bundesweit vertriebenen Magazinen.«
    »Deswegen habe ich euch ja angerufen.«
    Shane führt uns die riesige Diele hinunter zum Esszimmer. In den deckenhohen Fenstern hängen Weihnachtslichterketten und funkeln vor dem Nachthimmel hinter den Scheiben.
    Johlend werden wir beim Eintreten begrüßt. Ein Dutzend Gäste inklusive Gastgeber sitzt um den Tisch versammelt, darunter Travis und vier WVMP-Moderatoren, umgeben von glücklich wirkenden Menschen. Der Einzige, der fehlt, ist Noah. Er ist auf Sendung und deshalb im Studio geblieben. Ich erspähe Jeremy, der am Ende der Tafel sitzt, gleich neben Jim. Jim ist der Einzige, der nicht lächelt.
    »Schön, dass ihr da seid!« Die Frau, die an einem Kopfende der Tafel gesessen hat, schiebt ihren Stuhl zurück und erhebt sich, um uns zu begrüßen. Ihr grau meliertes Haar ist kinnlang. Der schicke Schnitt macht, dass es ihr mit elegantem Schwung ins Gesicht fällt, wenn sie sich bewegt. Sie streckt uns die Hand entgegen. »Ich bin Marcia, Spencers Spenderin. Bitte setzt euch doch zu uns!«
    Ich zögere, ehe ich ihr die Hand schüttele. »Danke, aber wir haben bereits gegessen. Das ist ein wirklich schönes Haus, das Sie da haben.«
    »Oh, ich liebe es, Einladungen auszurichten, und das T-Fest gibt es eben nur einmal im Jahr.«
    Die anderen lachen, manche mit vielsagendem Unterton, andere hingegen ganz offen und direkt.
    David schüttelt ihr ebenfalls die Hand. »Entschuldigen Sie bitte, dass wir hier so eindringen. Aber wir müssen Jim unbedingt sprechen. Es dauert nur einen Moment.«
    Auch Jim schiebt seinen Stuhl zurück, steht auf und kommt zu uns herüber. Als er an Shane vorbeigeht, bemerkt er leise und abfällig: »Danke, du Ratte!«
    An der anderen Kopfseite des Tisches erhebt sich jetzt Spencer. »Muss das unbedingt jetzt sein, kann das nicht warten?« Mit einer Handbewegung schließt er alle ein, die am Tisch sitzen. »Es ist nichts passiert, nicht an diesem Tisch hier.«
    »Lass doch!«, faucht Regina ihn an. »Wegen dieser Faschistin ist doch sowieso nichts mehr, wie es war!« Aus kajalumrandeten Augen feuert sie einen vernichtenden Blick auf mich ab.
    Jim dreht sich zu der Tischrunde um. »Ist schon okay, Mann! Ich weiß, was ich zu tun habe.« Er schiebt sich an mir vorbei und hakt mich unter. »Los, reden wir, aber nur du und ich!«
    Hilfesuchend blicke ich zu Shane und David hinüber, als Jim mich mit sich zieht. Shane will uns hinterher, aber David hält ihn zurück.
    »Fünf Minuten!«, sagt David zu Jim und blickt ostentativ auf die Uhr.
    Jim führt mich die üppig bemessene Diele entlang und schließlich in ein von der zentralen Diele abgehendes gemütliches Wohnzimmer. Dort lümmelt sich Jim auf das zierliche, schmale Zweiersofa und legt besitzergreifend den Arm auf die Lehne.
    »Du darfst den Reporter nicht beißen«, halte ich ihm vor.
    »’tschuldigung, aber ich kann dich von dahinten gar nicht hören.« Er klopft auf den Sofasitz direkt neben sich.
    Ich verschränke die Arme vor der Brust und bleibe unter dem Türsturz stehen. »Wenn er einen Artikel daraus macht und jemand es glaubt …«
    »Niemand wird es glauben.«
    »Er wird die Beweise für seine Geschichte sichtbar am Körper tragen!« Als Jim die Achseln zuckt, füge ich hinzu: »Hast du wirklich die Absicht, den Sender aufs Spiel zu setzen?«
    »Du bist wirklich so hell wie ’n Keller, was?«, meint Jim sanft. »Jeremy wird nicht darüber reden.«
    »Er ist Reporter. Ein Wahrheitssucher. Das macht ihn zu einem Gegner, klar?!«
    »Er wird nicht riskieren, was uns beide miteinander verbindet.«

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