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Vampire trinken ex

Vampire trinken ex

Titel: Vampire trinken ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sie.
    »Noch nicht«, antwortete ich.
»Hat Mr. Chase heute abend Ihre Patientin besucht ?«
    »Mr. wer?«
    »Horace Chase«, erklärte ich.
»Er berichtete mir, daß er sie häufig besucht, aber aus unerfindlichem Grund
regt sich Mrs. Delgardo schrecklich auf, wenn sie ihn sieht, deshalb begnügt er sich meistens damit,
Sie nach ihrem Befinden zu fragen.«
    »Nein, heute
abend war er nicht hier .« Ein Zug der
Wachsamkeit stand in ihrem Gesicht.
    »Und wie ist Mrs. Delgardos Zustand ?« fuhr ich fort. »Hat er sich etwas gebessert ?«
    »Immer noch gleich«, versetzte
sie.
    »Was sagt der Arzt ?«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Gar nichts. Ich vermute, er
hält es für eine reine Geisteskrankheit, aber mich hat er bisher nicht ins
Vertrauen gezogen .«
    »Und wie heißt er ?« fragte ich höflich.
    »Dr. Schell.«
    »Adresse?«
    »Äh — da muß ich erst
nachsehen. Wieso interessiert Sie das überhaupt ?«
    »Ich stelle gewisse
Überlegungen an, die sich mit der Vertretbarkeit von Einzelheiten befassen«,
erklärte ich. »So etwas tut man immer, wenn einem nichts Besseres einfällt. Man
fragt sich, ist das vertretbar? Ich habe im Lauf meiner Karriere schon eine
Anzahl äußerst attraktiver Krankenschwestern kennengelernt. Ihr attraktives
Äußeres ist also vertretbar. Die Tatsache, daß Sie bei der Arbeit statt der
konventionellen Uniform einen engen Rock und einen Pullover tragen, ist
vielleicht nicht vertretbar. Was für eine Telefonnummer hat Dr. Schell —
schnell !«
    »Ich weiß überhaupt nicht,
worauf Sie hinauswollen«, fuhr sie mich an. »Aber offensichtlich haben Sie den
Verstand verloren .«
    »Sie pflegen Mrs. Delgardo jetzt fast einen
Monat lang und wissen die Nummer des Arztes nicht auswendig ?« Ich grinste sie an. »Mein liebes Kind, von zerstreuten Professoren habe ich ja
schon gehört, aber von zerstreuten Krankenschwestern ?«
    »Sie platzen hier herein wie
ein Wilder und stellen mir nichts als dumme Fragen !« Sie preßte den Mund zusammen. »Wenn Sie nicht auf der Stelle verschwinden, rufe
ich die Polizei .«
    »Tun Sie das, Jane«, versetzte
ich. »Ich warte .«
    Ihre lichtbraunen Augen
verrieten, daß sie mich am liebsten mit bloßen Händen erwürgt hätte.
    »Sie sind von jemandem gewarnt
worden, daß ich bei Mrs. Delgardo vorbeikommen würde«, sagte ich. »Sie erzählen deshalb Mrs. Delgardo , Horace Chase hätte jemanden geschickt, sie
aufzusuchen. Sie wissen, daß sie Chase und alles, was mit ihm zu tun hat, haßt.
Sie lassen es also ruhig zu, daß sie mir die Tür öffnet, weil Sie wissen, daß
sie mich nicht hereinlassen wird. Als ich jedoch nicht lockerließ, da hielten
Sie es für ratsam, keinen. Widerstand zu leisten, sondern die besorgte
Krankenschwester zu spielen und mich davon zu überzeugen, daß Mrs. Delgardo tatsächlich krank
ist. Stimmt das ?«
    »Warum verschwinden Sie nicht
endlich ?« fragte sie, doch sie sagte es so
leidenschaftslos, daß klar zu erkennen war, sie hatte nicht mehr die geringste
Hoffnung.
    »So schlecht haben Sie Ihre
Sache gar nicht gemacht«, fuhr ich fort. »Nur eines fiel mir auf. Nie zuvor bin
ich einer Krankenschwester begegnet, die mit Details über die Krankheit ihrer
Patientin so großzügig war wie Sie. Es hatte fast den Anschein, als könnten Sie
es nicht erwarten, die Schlüsselwörter fallen zu lassen — der Meister, das
Opfer, die lebenden Toten. Ich vermute, daß jemand der armen Mrs. Delgardo eine gründliche
Gehirnwäsche verpaßt hat, die sie in einen Alptraum hineinjagte, aus dem sie
nicht mehr herausfand. Sie haben dafür gesorgt, daß es so blieb. Womit, Jane? Methadrin ? LSD?«
    Sie nannte mich einen
Schweinehund und spezifizierte mit fünf einleitenden Adjektiven, daß ich eine
ganz besondere Art von Schweinehund war.
    »Und jetzt werde ich Ihre
Patientin aufsuchen«, sagte ich. »Wenn Sie nichts dagegen haben .«
    »Das geht nicht .«
    Sie reagierte rasch, schob sich
zwischen mich und die Schlafzimmertür. Dort blieb sie stehen, die Hände zu Fäusten
geballt, einen Ausdruck des Trotzes im Gesicht.
    »Mein liebes Kind«, sagte ich,
»glauben Sie nicht, daß ich davor zurückschrecke, eine Frau zu schlagen .«
    »Sie werden Mrs. Delgardo nicht stören«, zischte sie. »Vorher kratze
ich Ihnen die Augen aus .«
    »Sie machen mir wirklich angst «, entgegnete ich.
    Ihr rechter Arm flog hoch; die
Finger, wie Krallen gekrümmt, näherten sich meinem Gesicht. Ich riß gerade noch
rechtzeitig den Kopf zurück. Die scharfen Nägel

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