Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11
kannst du, meine Liebe, nicht damit rechnen, von ihm mit offenen Armen empfangen zu werden, falls du fliehen solltest. Lucian und seine Schergen jagen uns schon seit Atlantis, und einmal hätten sie uns sogar fast ausgelöscht. Sie haben meinen Vater und alle meine Brüder ermordet, und ich bin nur am Leben, weil sie nichts von meiner Mutter wussten, die mit mir schwanger war. Deshalb wird das hier eine Bestrafung für Decker darstellen. Ich nehme ihm seine Lebensgefährtin weg und mache sie zu einem der Schlitzer, die er und seinesgleichen so abgrundtief hassen. Er wird mich dann um alles in der Welt töten wollen.... und dich ebenfalls.“
Dani starrte ihn mit einer Mischung aus Ratlosigkeit und Angst an. „Ich verstehe nicht, was....“
„Du weißt nicht, was ein Schlitzer ist!“, rief er, da er den Rest ihres Satzes bereits in ihrem Kopf gesehen hatte. „Ts, ts, ts. Decker war aber sehr nachlässig. Er hatte ja auch genügend andere Dinge zu tun, nicht wahr?“
Dani errötete, als sie den süffisanten Tonfall bemerkte, und ihr fiel wieder ein, dass er gesagt hatte, er habe sie beide in der Scheune gesehen. „Sind das da Bissspuren an deinem Hals, Dani?“ Abrupt beugte er sich vor und musterte ihr Gesicht eingehend. „Ich frage mich, ob du auch an anderen Stellen Bissspuren hast. An.... intimeren Stellen vielleicht?“
Sie griff nach seiner Hand, mit der er über einen ihrer Oberschenkel strich, und legte den Kopf in den Nacken, um dem Mann einen wütenden Blick zuzuwerfen. Der Kerl war völlig verrückt. Ein falscher Gedanke konnte ihn urplötzlich wütend machen, ein anderer, der beleidigend gemeint war, brachte ihn nur zum Lachen. Sie hatte keine Ahnung, was es mit diesen Schlitzern auf sich hatte, aber sie wollte damit auch nichts zu tun haben.
„Ein Schlitzer ist ein Unsterblicher ohne Fangzähne“, beantwortete er ihren Gedanken.
„Aber Sie haben doch auch Nanos in Ihrem Blut, oder nicht?“
„Oh ja, wir haben die Nanos und wir brauchen Blut.“
„Aber wie können Sie dann....“ In dem Moment erinnerte sie sich an die Schnitte an den Körpern der beiden toten Frauen im Graben. Sie fragte sich, ob sein Fausthieb bei ihr einen bleibenden Schaden hinterlassen hatte. Das würde erklären, warum sie mit einem Mal so begriffsstutzig war.
„Auf diese Art.“ Sie sah auf ihre rechte Hand, die er gepackt hatte. Plötzlich hielt er ein kurzes scharfes Messer in den Fingern, das er blitzschnell über ihr Handgelenk führte, sodass sie ein paar Sekunden benötigte, ehe sie begriff, was er getan hatte. Erst dann setzte brennender Schmerz ein, und sie schnappte hastig nach Luft, während sie zusah, wie ihr Blut aus der Schnittwunde quoll.
Leo nahm ihren Arm, drückte das Handgelenk gegen seinen Mund und begann, gierig zu saugen. Angewidert sah Dani ihn an und versuchte, ihre Hand wegzuziehen, aber er hielt sie in einem schmerzhaften Griff und trank aus der Wunde, bis die Blutung aufhörte. Sie biss die Zähne zusammen, um nicht zu schreien, während er mit Zunge und Zähnen versuchte, noch etwas mehr Blut herauszuquetschen.
Erst als er ihr keinen weiteren Tropfen mehr abringen konnte, hob Leonius den Kopf und seufzte genießerisch. „Es geht doch nichts über eine gute Dosis Angst im Blut. So viel Adrenalin und Noradrenalin und der zusätzliche Sauerstoff – einfach perfekt.“
Er neigte den Kopf und deutete auf den Schnitt. „Das hat dir doch nichts ausgemacht, hoffe ich. Aber ich finde, es ist nur gerecht, schließlich werde ich dir auch etwas von meinem abgeben.“
„Sie sind völlig verrückt“, brachte sie schwach heraus.
„Ja, und ist das nicht wunderbar? Es liegt mir sozusagen im Blut, musst du wissen“, erklärte er, dann nahm sein Lächeln einen diabolischen Zug an, und er ritzte sich selbst mit dem Messer ein Handgelenk auf. „Und nun werde ich dieses Blut mit dir teilen.“
Dani zuckte zurück und versuchte, ihm auszuweichen, als er nach ihr griff, doch es gab kein Entrinnen. Leonius war schnell, stark und fest entschlossen. Ehe sie sich’s versah, fasste er ihr ins Haar und zog ihren Kopf so ruckartig nach hinten, dass sie vor Schmerz aufschrie. Dann drückte er auch schon sein Handgelenk gegen ihren Mund.
„Schlucken!“, befahl er.
Verzweifelt versuchte sie seinen Arm wegzudrücken. Das Blut lief ihr in den Mund, aber sie weigerte sich zu schlucken und wollte von ihrem Stuhl aufstehen, doch er zog ihren Kopf mit seiner anderen Hand an den Haaren nach hinten. Als ihr
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