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Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Titel: Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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weiter und öffnete sie, sah dahinter jedoch nichts als Finsternis. Sie legte den Lichtschalter um, den sie gleich neben dem Türrahmen ertastete, und eine nackte Glühbirne verbreitete grelles Licht. Es handelte sich um einen höchst sonderbaren Raum, er war kaum mehr als einen halben Meter breit, verlief aber über die gesamte Länge des Kellers. Es roch feucht, und ihr schlug kühle Luft entgegen. An einem Ende standen eine Pumpe und ein Wasserenthärter, am anderen bildeten leere Regale den Abschluss.
    Offenbar war dies einmal ein Vorratsraum gewesen. Die Wand ihr gegenüber hatte man mit Schaumstoffplatten abisoliert. Eine Tür nach draußen gab es nicht. Enttäuscht verließ Dani den Raum, wandte sich ab und musste sich am Boiler abstützen, da sich wieder alles vor ihren Augen drehte. Das musste daran liegen, dass Leonius zu viel von ihrem Blut getrunken hatte. Die Wandlung konnte sich noch nicht auswirken, das war einfach unmöglich.
    Und warum meidest du dann das Ehepaar? Warum gehst du nicht zu der Frau und löst ihre Fesseln?
, spottete eine ferne Stimme in ihrem Kopf. Dani stöhnte auf, da sie sich eingestehen musste, dass die beiden in großen Schwierigkeiten steckten. Leo hatte sie gezwungen, von seinem Blut zu trinken, und offenbar wandelte sie sich jetzt und wurde wie er.
    Eine Schlitzerin, dachte sie betrübt. Auch wenn sie noch immer nicht so ganz verstand, was das sein sollte, erschütterte sie die Möglichkeit, etwas zu werden, was Decker so sehr hasste, dass er sie vielleicht töten würde. Zugegeben, sie war sich zuvor nicht darüber im Klaren gewesen, ob sie überhaupt mit ihm ihr Leben verbringen wollte, aber es erfüllte sie mit ohnmächtiger Wut, diese Entscheidung nicht mehr selbst treffen zu können.
    Leonius hatte ihr Leben ruiniert, stellte sie betrübt fest. Sie war so völlig von ihm zerstört worden, dass er sie ebenso gut auch gleich hätte töten können, denn das war jetzt die einzig vertretbare Lösung, die sie noch sah. Sie würde nicht zulassen, dass sie sich in seinesgleichen verwandelte und unschuldige Menschen abschlachtete, um deren Blut zu trinken. Sie war Ärztin geworden, weil sie Leben retten wollte, nicht Leben nehmen.
    Mit einem Mal bemerkte sie ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend. Sie kniff die Augen, atmete tief durch und zwang sich, ruhig nachzudenken. Sie musste einen Weg finden, das Ehepaar aus dem Keller zu schaffen, damit die beiden vor Leo und ihr in Sicherheit waren. Dann würde sie sich überlegen müssen, wie sie den Schlitzer und sich selbst töten konnte, denn sie wäre lieber tot, als zu einem solchen Monster zu werden wie er.
    Ihr Entschluss stand fest. Sie wollte eben wieder Hammer und Stemmeisen an sich nehmen, um sich der Kellertür zu widmen, da hörte sie den Farmer leise stöhnen. Sie schaute über die Schulter und sah, wie er sich auf die Seite rollte. Dani wollte zu ihm gehen, doch ein Schritt in seine Richtung genügte, und schon zog sich ihr wieder der Magen zusammen, diesmal äußerte sich der Hunger in einem stechenden Schmerz. Erschrocken schnappte sie nach Luft, stolperte und stieß gegen den Türbogen. Dort fand sie Halt und ließ sich langsam zu Boden sinken, während der Schmerz zurückkehrte. Als er abebbte, kauerte sie keuchend auf Händen und Knien.
    Sie hob endlich den Kopf und sah zu dem Farmer hinüber. Der Mann lag da und gab alle möglichen Grunz und Brummlaute von sich, um sie auf sich aufmerksam zu machen. Seinen Bewegungen nach zu urteilen, versuchte er, zu ihr zu robben. Nachdem sie ihn einen Moment lang beobachtet hatte, begriff sie jedoch, dass er ihr bedeutete, sie solle zu ihm kommen. Ihr Blick fiel auf seine immer noch blutende Kopfwunde, und ihr schauderte bei dem Gedanken an Leos Worte, dass nicht mal eine Stunde vergehen würde, bis sie die beiden für nichts weiter als wandelnde Steaks hielte.
    Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr. Sie musste sie hier rausschaffen, sie losbinden, damit die beiden ihr helfen konnten, einen Weg aus dem Keller zu finden. Falls ihnen nichts einfallen sollte, war es immer noch besser, wenn sie sich ohne Fesseln gegen sie zur Wehr setzen konnten, sollte sie tatsächlich außer Kontrolle geraten.
    Entschlossen richtete Dani sich auf, sank aber gleich wieder zu Boden, als der stechende Schmerz wiederkehrte. Wimmernd kauerte sie da, bis die Stiche nachließen, dann kroch sie zu dem Farmer hin. Tränen liefen ihr übers Gesicht, als sie ihn endlich erreicht hatte, aber sie ignorierte sie

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