Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11
von euch getrennt, als Decker mit dir in dieses Restaurant gegangen ist und Justin getankt hat“, ließ er sie wissen. „Es gab noch keine Anzeichen, dass meine Söhne das Bewusstsein wiedererlangen würden, aber ich konnte nicht länger warten, sondern musste den Van verlassen, solange ich noch die Gelegenheit dazu hatte. Zwei reizende junge Frauen haben mich anschließend mitgenommen. Ich ließ die Brünette hinter euch herfahren, während ich auf dem Rücksitz von der Rothaarigen getrunken habe. Sie war in der Tat köstlich, hat genauso viel geschrien wie deine Schwester. Ich musste mich wirklich sehr konzentrieren, um die andere am Lenkrad zu kontrollieren, während ich ihrer Freundin das Leben aussaugte. Sally hieß sie. Ich glaube, ihr drei seid euch begegnet. Jedenfalls fand ich im Gedächtnis der Brünetten eine Erinnerung daran, dass sie sich vor den Toiletten kurz mit dir unterhalten hatte.“
Dani wurde bleich, als sie sich an die beiden Frauen erinnerte. „Du bist so herrlich ausdrucksstark“, meinte Leonius amüsiert. „Ich muss gar nicht in deinen Kopf sehen, um zu wissen, was du gerade denkst.“
„Und wieso lesen Sie nicht meine Gedanken?“, fragte sie, denn jetzt fiel ihr auf, dass er nur ab und zu in ihren Verstand eindrang, statt sie permanent zu kontrollieren.
„Weil ich nicht an deinen Kopfschmerzen teilhaben will. Und ich habe keine Lust, Gedanken entziffern zu müssen, die sich im Schneckentempo durch dein Gehirn bewegen. Ich warte, bis du dich vollständig von dem Schlag erholt hast. Würdest du dann jetzt endlich aussteigen?“
Sie zögerte kurz, kam aber zu dem Schluss, dass es keinen Sinn hatte, sich ihm jetzt zu widersetzen. Sie fühlte sich zu schwach, um wegzulaufen, und er würde ohnehin die Kontrolle übernehmen und sie zwingen, das zu tun, was er wollte. Je schneller er hier alles „vorbereitet“ hatte, desto eher könnte er nachsehen, ob eine Nachricht von Einundzwanzig eingegangen war. Dann würde sie vielleicht erfahren, wie es Stephanie ging.
Als sich Dani vorsichtig vom Sitz gleiten ließ, um aus dem Pickup auszusteigen, zuckte ein Schmerz durch ihren Kopf, der so heftig war, dass sie die Augen zukneifen und sich am Wagen festhalten musste. Gleichzeitig wurde ihr übel, und sie konnte nur mit Mühe das Essen bei sich behalten, das sie in der Mall zu sich genommen hatte.
„Oh, oh, dich hat es aber schwer erwischt. Da war mein Schlag wohl etwas zu heftig. Na ja, du hast meine Geduld aber auch sehr strapaziert. Du darfst das nicht noch mal machen, sonst passiert so was bestimmt wieder. Ich möchte dich nicht versehentlich umbringen, denn falls meine Söhne nicht entkommen sind, könnte es sein, dass ich dich gegen sie eintauschen muss.“
„Mich?“ Dani drückte vorsichtig den Rücken durch und sah den Mann ungläubig an. „Die werden mich nicht gegen Ihre Söhne tauschen.“
Leonius schwieg und betrachtete ihr Gesicht. „Du bist tatsächlich davon überzeugt“, wunderte er sich, nachdem er offenbar ihre Kopfschmerzen lange genug ertragen hatte, um ihre Gedanken zu lesen. „Du hast keine Ahnung, was du wert bist, nicht wahr? Das ist ja reizend.“ Er begann zu lachen, woraufhin Dani erneut zusammenzuckte, da sich bei dem lauten Geräusch das Wummern in ihrem Kopf noch verstärkte.
„Hör mir gut zu“, sagte er plötzlich und wurde todernst. „Daddy wird dir ein paar Dinge beibringen, die du im Leben gut gebrauchen kannst.“ Er wartete, bis sie ihm in die Augen sah. „Eine Lebensgefährtin ist wertvoller als alles andere auf der Welt. Die meisten Unsterblichen würden für sie auf alles verzichten – auf ihren Reichtum, auf die Familie, sogar auf das eigene Leben. Du bist so kostbar wie ein Edelstein. Verstehst du das?“
Sie nickte vorsichtig, weil er das offensichtlich von ihr erwartete. In Wahrheit konnte sie jedoch nicht glauben, dass sie für Decker so wertvoll sein sollte. Das war einfach unmöglich. Sie kannten sich erst seit einem Tag. Sie mochte ihn.... Okay, das war etwas untertrieben, sie mochte ihn sogar sehr.... Und sie war scharf auf ihn, was umgekehrt auch der Fall zu sein schien. Aber deshalb würde Decker noch lange nicht die mordlüsternen Söhne dieses Mannes laufen lassen, nur um sie zurückzubekommen. Zumindest hoffte sie das. Dani wollte nicht, dass sie freikamen. Wie sollte sie Seelenfrieden finden, wenn diese Bestien ihretwegen irgendwo da draußen unterwegs waren und unschuldigen Frauen nachstellten?
„Fühlst du dich wieder
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