Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11
querfeldein fuhren.
Wie es schien, steuerte Hazel geradewegs auf das Nachbargrundstück zu und wurde dabei allmählich schneller. Nach der Richtung zu urteilen, in die sie unterwegs waren, musste sich die Farm der Parkers rechts vom zukünftigen JägerHauptquartier befinden. Dani dachte darüber nach, was sie auf dem Weg zum Einkaufszentrum von der Umgebung gesehen hatte, und kam zu dem Schluss, dass dieses Feld mindestens die Länge eines Häuserblocks hatte, und dann kam erst noch der Wald.
Nein, sie würde es nicht lange genug aushalten können, überlegte sie verzweifelt. Das Feld war so groß, und mit dem Traktor konnten sie nicht durch den Wald fahren. Sie würden zu Fuß weitergehen müssen, was kein Problem gewesen wäre, hätte es ihr nicht immer größere Schwierigkeiten bereitet, sich zu beherrschen. Sie war bereits so tief gesunken, ein paar Tropfen Blut aus einem Hemd zu saugen. Was würde sie als Nächstes tun?
Dani wollte nachsehen, wie weit sie bereits gekommen waren, doch John versperrte ihr die Sicht. Auf einmal drehte er sich zur Seite, um nach vorn zu sehen, wodurch er ihr seinen bloßen Hals hinhielt. Die Sorge um ihr Vorankommen auf dem Feld trat in den Hintergrund, und Dani starrte stattdessen begierig auf die pulsierende Halsschlagader. Als sie sich dabei ertappte, zwang sie sich, wegzuschauen. Dummerweise fiel ihr Blick auf sein Handgelenk, da John sich in diesem Moment etwas weiter oben am Türrahmen festhielt, um sich ein wenig weiter nach außen zu lehnen, sodass er bessere Sicht nach vorn hatte.
„Fahr bis an den Waldrand, dann laufe ich zum Haus und hole Hilfe“, rief er plötzlich und lenkte Dani dadurch von seinem Handgelenk ab. „Alles klar“, erwiderte Hazel in gleicher Lautstärke.
John sah zu Dani und zog beunruhigt die Brauen zusammen, dann nahm er eine Hand vom Türrahmen, um ihr die Stirn zu fühlen. Er beugte sich etwas weiter vor und sagte an Hazel gewandt: „Sie scheint Fieber zu haben. Ich glaube....“
John verstummte abrupt, als Dani den Kopf drehte und über seine Hand leckte, die er an ihre Wange gelegt hatte. „Hey, hey!“ Hastig zog er die Hand weg. „So was macht nur Hazel mit mir, junge Frau. Benehmen Sie sich!“
„Sorry, aber Sie haben Ihre Stirn abgewischt, und da ist Blut an der Hand“, murmelte sie.
„Was war das?“ Er lehnte sich wieder nach vorn, sodass Danis Aufmerksamkeit einmal mehr auf die Verletzung an seiner Stirn gelenkt wurde. Die Wunde war aufgeplatzt, und frisches, süßlich riechendes Blut lief über sein Gesicht, es beschrieb den gleichen Weg wie zuvor das inzwischen getrocknete Rinnsal.
Dani lief das Wasser im Mund zusammen, sie musste schlucken und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Schließlich beugte sie sich ein Stück weit nach vorn, um den Geruch besser inhalieren zu können. Verwundert stellte sie fest, dass Leo recht gehabt hatte, als er behauptete, ihr würden die beiden wie zwei köstliche saftige Steaks vorkommen.
„Was haben Sie gesagt?“, wollte John wissen und kam ihr noch näher, was sie ausnutzte, um über seine Stirn zu lecken. Sofort zuckte er erschrocken zurück und herrschte sie an: „Hören Sie auf damit!“
„Was ist los?“, fragte Hazel.
„Sie leckt mich immer wieder ab, Hazel. Sie ist schlimmer als deine verdammte Katze“, raunzte er und betrachtete Dani mit Argwohn. Sie wollte sich entschuldigen, war allerdings zu beschäftigt damit, das wenige Blut zu genießen, das sie von seiner Stirn hatte lecken können. Dass es so köstlich schmecken würde, hätte sie niemals gedacht. Unwillkürlich überlegte sie, wie sie John dazu bringen konnte, sich wieder vorzubeugen, da rief seine Frau erstaunt: „Sie hat dich
abgeleckt
?“
„Ja, und sie will gar nicht mehr damit aufhö....“ Er unterbrach sich und wich nach hinten zurück, als Dani erneut versuchte, mit der Zunge an seine Stirn zu gelangen. Dadurch rutschte er mit einer Hand vom Türrahmen ab und begann mit dem Arm zu rudern, um nicht vom Traktor zu fallen.
„John!“, rief Hazel erschrocken.
„Ich habe ihn“, gab Dani zurück und war selbst erstaunt über ihre Reaktion. Instinktiv hatte sie ihn mit beiden Händen gepackt und ihn so in die Kabine gezerrt, dass seine Brust gegen ihre Knie drückte und sie sein Gesicht genau vor sich hatte. Woher sie die Kraft dafür genommen hatte, wusste sie nicht. Aber ebenso urplötzlich setzte auch der Schmerz wieder ein, der nun durch ihren Körper jagte, und sie verspürte den Drang, den
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