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Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Titel: Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Flüssigkeit in ihren Mund träufelte. In dem Augenblick, in dem sie das Blut auf der Zunge schmeckte, war ihr Protest vergessen. Sie hatte ihm sagen wollen, dass sie nicht eine solche Bestie wie Leo werden wollte und dass es besser war, wenn Decker sie jetzt sofort tötete, doch stattdessen machte sie den Mund weiter auf und schluckte gierig jeden Tropfen. Es fühlte sich an wie kühler Stoff, der auf eine Verbrennung gelegt wurde und kurzzeitig den Schmerz linderte. Aber der Blutbeutel war viel zu schnell leer, und dann kehrte der Schmerz zurück wie ein wütender Mob, der schreiend nach mehr verlangte.
    Dani keuchte vor Pein, als die Tür aufging und Sam und Leigh hereingeeilt kamen, jede mit drei Blutkonserven in den Händen. „Wir bringen Nachschub“, rief Sam. Beide Frauen liefen zum Bett und sahen Dani besorgt an.
    „Danke.“ Decker nahm Sam einen Beutel ab, riss ihn mit den Zähnen auf und beugte sich wieder über Dani. Die machte begierig den Mund auf und seufzte, als das kalte Blut in ihre Kehle lief und den Mob besänftigte. Das Ganze wiederholten sie viermal, sodass schließlich insgesamt fünf Blutrationen ihren Magen füllten, der sich in ein Fass ohne Boden verwandelt zu haben schien. Plötzlich kehrte Ruhe ein. Das Rauschen in ihren Ohren verstummte, die schrecklichen Magenkrämpfe hörten auf, und ihr Herz schlug mit einem Mal so langsam, dass sie fürchtete, es könnte stehen bleiben. Ein ungutes Gefühl überkam sie, das Ganze kam ihr wie die Ruhe vor dem Sturm vor. Aus einem unerfindlichen Grund wusste sie, dass der Sturm sich als Tornado entpuppen und eine Schneise der Verwüstung anrichten würde.
    „Was ist?“, fragte Decker ein wenig argwöhnisch. In einer Hand hielt er den nächsten, noch ungeöffneten Beutel.
    „Das musst du mir schon sagen“, presste sie heraus. „Du bist hier der Experte.“
    „Ich bin kein Experte. Ich wurde als Unsterblicher geboren und habe noch nie eine Wandlung miterlebt“, gestand er ihr und sah Leigh fragend an.
    „Ich fürchte, da kann ich auch nicht weiterhelfen“, entgegnete Lucians Lebensgefährtin besorgt.
    Dani hörte, wie Decker seufzte, bevor er sich wieder zu ihr umwandte. „Sag mir, was du wahrnimmst.“
    Sie setzte gerade zum Reden an, schrie dann jedoch auf, da der Tornado gekommen war. Sie hörte wieder das Rauschen in ihren Ohren, diesmal so laut, dass sie keine anderen Geräusche mehr wahrnahm. Der stechende Schmerz, der ihr durch den Magen zuckte, war so schrecklich, als würden tausend Messer gleichzeitig in ihren Leib getrieben und in alle Richtungen weiterbewegt. Ihr Herz schlug schneller und schneller, bis sie schließlich fürchtete, es müsste in ihrer Brust zerspringen. Doch am schlimmsten war die gewaltige Explosion, die sich in ihrem Kopf abspielte. Unter Schmerzen, die heftiger waren als alles, was sie jemals erlebt hatte, schien ihr Schädel nahezu zu platzen. Sie zuckte am ganzen Körper und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Das Einzige, was sie wahrnahm, waren die höllischen Qualen.
    „Mein Gott, was geschieht mit ihr?“ Als Dani zu zucken begann, hatte Decker sich die gleiche Frage gestellt, doch es war Sam, die sie laut aussprach.
    „Vielleicht sollte ich Lucian anrufen und ihn fragen, ob das normal ist“, schlug Leigh vor.
    „Nein, Lucian kann uns da auch nicht helfen“, widersprach er.
    „Ruf Bastien an und sag ihm, er soll uns Medikamente und einen Tropf schicken.“
    Leigh nickte, doch bevor sie sich auf die Suche nach einem Telefon begeben konnte, fing Dani an, sich auf dem Bett hin und herzuwerfen.
    Decker drehte sich zu ihr um und beobachtete, wie sie versuchte, die Arme an sich zu ziehen. Allem Anschein nach wollte sie die Hände auf ihren Bauch oder ihr Herz pressen, doch die Fesseln hielten sie davon ab.... zumindest einige Sekunden, denn dann hörte er, wie der Lattenrost nachgab und mit einem lautem Krachen zerbrach, wodurch das Seil seine Spannung verlor und Dani ihre Arme wieder bewegen konnte. Sie zog so sehr, dass sich die Matratze auf der Seite, die Decker nicht mit seinem Gewicht beschwerte, nach oben bog. Jedoch fasste sie sich weder an ihren Bauch noch an ihre Brust, sondern krallte die Finger in ihre Haare, ballte dann die Fäuste und presste sie gegen den Kopf.
    Decker bekam ihre Hände gerade noch rechtzeitig zu fassen, um zu verhindern, dass sie sich gleich büschelweise die Haare ausriss. Er drückte ihre Arme auf die Matratze, damit sie sich keine Verletzungen zufügte. Doch auch

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