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Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Titel: Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Lucian mit einem widerwilligen Grummeln zustimmte. Ihre Augen waren auf Decker gerichtet, der zielstrebig die Lobby durchquerte. Das, was sie für ihn empfand, musste doch Liebe sein, dachte sie. Was denn auch sonst?
    Dieser Unsterbliche hatte, nur um sie zu retten, in Kauf genommen, angeschossen zu werden. Er hatte sie zu ungeahnten Höhen der Leidenschaft geführt. Er hatte während ihrer Wandlung über sie gewacht und sie anschließend getröstet.
    Ihn plagten seit jenen Ereignissen, die zu Nicholas’ Flucht geführt hatten, Schuldgefühle – und doch war es ihm in diesem Moment wichtiger, das Leben ihrer Schwester zu retten, als einen Abtrünnigen zu fassen, dem er seit fünfzig Jahren nachstellte. Er war ein guter Mann, ein guter Unsterblicher. Und er konnte ihr Unsterblicher sein, wenn sie es wollte.... Und das tat sie, wie ihr gerade klar wurde. Sie blickte um sich, als Decker langsamer wurde und sie zu sich zog.
    Sie waren bei den Fahrstühlen angekommen und bahnten sich einen Weg durch die vielen Menschen, die davorstanden und nach oben fahren wollten. Dani rechnete schon damit, dass sie erst noch eine Weile hier würden warten müssen. Als dann ein Aufzug kam, setzte sich die Menge zwar in Bewegung, doch die Leute in der vordersten Reihe blieben stehen und versperrten den anderen den Weg, womit eine Gasse entstand, durch die Decker und die anderen von der Seite her in den Lift gelangen konnten.
    Während sich die Türen schlossen und die anderen Hotelgäste sich lautstark über die menschliche Mauer beschwerten, kam Dani zu dem Schluss, dass sie so bald wie möglich lernen wollte, Gedanken zu lesen und zu beeinflussen. In Situationen wie dieser war das äußerst praktisch, dachte sie und fragte sich unwillkürlich, wie viele ihrer Begleiter für dieses kleine Wunder verantwortlich waren.
    „Such ein Zimmermädchen und lass dir den Schlüssel geben“, wies Lucian Justin an, als sie den Fahrstuhl verließen und in den Flur einbogen, der zu Zimmer 1413 führte. Der jüngere Unsterbliche nickte und begab sich auf die Suche, während die anderen weiter den Korridor entlanggingen. Doch nach ein paar Schritten blieb Decker stehen und drehte sich zu Dani um.
    „Sie ist meine Schwe....“, begann sie im Flüsterton zu protestieren, er unterbrach sie jedoch genauso leise.
    „Du kannst reinkommen, sobald wir den Abtrünnigen überwältigt haben.“ Sie überlegte kurz, nickte dann aber. Deckers Miene entspannte sich etwas, er gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, ehe er Lucian und Mortimer folgte, die bereits weitergegangen waren. An der Tür angekommen, blieben sie stehen und zogen ihre Waffen, im gleichen Moment eilte Justin an Dani vorbei zu ihnen. Er übergab Lucian irgendetwas und griff dann ebenfalls nach seiner Waffe. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie beobachtete, wie Lucian die Tür aufschloss und aufstieß, woraufhin Decker als Erster ins Zimmer stürmte, dicht gefolgt von den drei anderen Unsterblichen. Eine Frau schrie auf, kurz darauf vernahm Dani wiederholt dumpfe, ploppende Geräusche, bei denen es sich um Schüsse handeln musste, die aufgrund der Schalldämpfer kaum zu hören waren. Da hielt sie es nicht länger aus und lief durch den Flur.
    „Diese Frau lebt“, sagte Mortimer.
    Decker sah von der älteren Frau auf, die er untersucht hatte. „Die hier auch“, erwiderte er und richtete sich auf, um nachdenklich das Paar auf dem Bett zu betrachten: die ältere, grauhaarige Frau und einen jungen Mann mit dunklem Schopf. Die Frau war vermutlich die Autofahrerin, die der Abtrünnige am Flughafen unter seine Kontrolle gebracht hatte. Um wen es sich bei dem Mann handelte, wusste Decker nicht, auf jeden Fall wirkten die beiden sehr blass und waren bewusstlos, ihre Körper wiesen eine Reihe von Schnittwunden auf.
    Decker sah zu der blonden Frau, deren Blut Leonius’ Sohn gerade getrunken hatte, als sie ins Zimmer gestürmt waren. Mit ihr musste er am Morgen ins Hotel gekommen sein. Bis eben hatte sie hysterisch gekreischt und versucht, dem Mann zu entkommen, der an einer Wunde an einem ihrer Arme saugte, jetzt war sie ruhig und starrte ausdruckslos vor sich hin, während Justin den Schnitt verband, um die Blutung zu stoppen.
    „Keine der Frauen ist Danis Schwester“, knurrte Lucian. Das wusste Decker bereits. Schon beim Hereinkommen hatte ihm ein flüchtiger Blick genügt, um zu erkennen, dass Stephanie nicht hier war.
    „Was, glaubt ihr, hat er mit ihr gemacht?“, fragte Justin.

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