Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11
muss meine Schwester wiederfinden, aber ich möchte das hier lebend überstehen. Wenn Sie ein Kopfgeldjäger oder Privatdetektiv sind, wie ich denke, rufen Sie mich bitte an.“
Dani rasselte die Handynummer herunter, wartete einige Augenblicke lang und wiederholte sie. Dann nannte sie die Nummer ein drittes Mal und schloss sie mit den Worten: „Wenn es geht, rufen Sie mich bitte sofort zurück. Ich weiß nicht, ob die beiden mich noch mal unbeaufsichtigt lassen werden, und ich muss wissen, wie gefährlich sie sind. Ich hoffe, Sie können mir dazu etwas sagen.“
Kaum, dass sie ausgeredet hatte, begann zu ihrem großen Erstaunen das Handy in ihrer Hosentasche zu vibrieren.
4
„Dani?“ Die Stimme am anderen Ende der Leitung klang sehr tief und fremd. „Nicholas?“, fragte sie hoffnungsvoll.
„Ja. Sie werden wahrscheinlich nicht mehr lange ungestört sein, also fasse ich mich kurz. Hören Sie gut zu. Den jüngeren Mann kenne ich nicht, aber ich kenne Decker und weiß, dass Sie bei ihm in Sicherheit sind. Er würde Ihnen niemals wehtun, und ich glaube, von seinem Partner geht auch keine Gefahr aus. Haben Sie verstanden?“, fragte er. „Sie sind in Sicherheit.“
„Aber die beiden sind vollkommen verrückt“, protestierte sie, dann biss sie sich auf die Unterlippe und sah aus dem Fenster, da sie befürchtete, zu laut geworden zu sein. Justin und Decker hatten jedoch anscheinend nichts mitbekommen, zumal sie komplett in ihre Unterhaltung vertieft zu sein schienen und sich wieder ein paar Schritte vom Van entfernten.
„Sie mögen Ihnen komisch erscheinen, aber das sind sie nicht. Sie sind bei ihnen gut aufgehoben, vertrauen Sie mir.“
„Sie verstehen nicht“, sagte Dani frustriert. „Sie haben vier von unseren Entführern Holzstücke ins Herz gejagt und.... gehören sie zum CSIS?“, fragte sie abrupt.
„Das nicht, aber sie sind dennoch in der Verbrechensbekämpfung tätig. Es ist bloß keine Organisation, von der Sie schon mal gehört hätten.“
„Was für eine Organisation soll das sein?“, fragte sie trotzig, da sie sich nicht mit einer solch vagen Aussage abspeisen lassen wollte.
Nach kurzem Zögern antwortete Nicholas. „Sie arbeiten als Jäger für den Rat.“
„Was denn für ein Rat?“
„Das ist jetzt nicht wichtig. Was zählt, ist, dass Sie in Sicherheit sind.“
„Aber meine Schwester....“
„Sie lebt und ist wohlauf. Ich verfolge die beiden nach wie vor. Ihrer Schwester muss es gut gehen. Er kann ihr nichts tun, solange er fährt. Und ich habe nicht vor, den Wagen aus den Augen zu verlieren.“ Als sie das hörte, schloss sie erleichtert die Augen. „Sie haben noch nicht mit Ihrer Familie gesprochen, oder?“, fragte er plötzlich.
Unvermittelt riss sie die Augen auf und konnte es nicht fassen. Sie hätte sofort ihre Eltern anrufen müssen.... und die Polizei! „Nein“, gestand sie ihm schließlich. „Ich weiß nicht, wie ich das vergessen konnte.“
„Wahrscheinlich haben die Ihnen eingeredet, es nicht zu tun“, antwortete er ruhig. „Um ehrlich zu sein, verstehe ich auch nicht, warum die Ihnen nicht sofort das Telefon abgenommen haben.“
Dani stutzte und fragte sich, auf wessen Seite dieser Mann nun eigentlich stand. Plötzlich wandte er sich wieder an sie. „Dani, ich bin das Risiko eingegangen, gefasst zu werden, nur um Ihnen das Leben zu retten. Also vertrauen Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass Sie bei den beiden bleiben sollen.“
„Gefasst zu werden?“, wiederholte sie erstaunt. „Warum wollen die Sie zu fassen bekommen?“
Eine sehr lange Pause entstand. „Ich habe vor langer Zeit einen Fehler gemacht. Ich fürchte, ich habe jemanden getötet. Die zwei wurden losgeschickt, um nach mir zu suchen und mich zurückzubringen, damit ich verurteilt werde. Die zwei sind wirklich die Guten, Dani. Ich bin der Böse.“
„Und dann soll ich Ihnen vertrauen?“, gab sie spöttisch zurück.
„Ja“, antwortete Nicholas und klang ein wenig verbittert. „Wer ist jetzt hier der Verrückte, hm?“ Sie erwiderte nichts, weil sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Er hatte jemanden
getötet
?
„Ich weiß, dass Sie im Augenblick große Angst haben, Dani, aber Sie müssen mir vertrauen und bei Decker bleiben. Und wahrscheinlich wäre es auch besser, wenn Sie vorerst nicht versuchen würden, Ihre Familie anzurufen. Jedenfalls nicht, solange sich Ihre Schwester noch in den Händen des Entführers befindet. Ich verspreche, dass ich mich umgehend bei Ihnen
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