Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11
beim Einsteigen. „Jetzt werde ich auf der Ladefläche sitzen, und Sie gehen nach vorn.“
Froh darüber, nicht wieder neben den Toten hocken zu müssen, murmelte sie ein Dankeschön und nahm neben Justin Platz. Kaum war auch Decker eingestiegen, gab Justin Gas und fuhr zurück zur Auffahrt, die auf den Highway führte.
„Was ist denn das alles?“, rief Decker aufgebracht.
Als Dani einen Blick über ihre linke Schulter warf, sah sie, dass hinter den Sitzen zwei große Tüten, zwei kleinere und ein Karton mit drei großen Trinkbechern standen.
„Wonach sieht’s denn aus?“, gab Justin gelassen zurück. „Das ist Essen.“
„Ja, das habe ich auch schon gemerkt. Ich kann nur nicht glauben, dass du den Drivein neben der Tankstelle ausgeraubt hast“, grummelte Decker.
„Hab ich ja auch nicht. Die Kassiererin war so freundlich, mir das alles zum Wagen zu bringen, während ich getankt habe.“
„Wie haben Sie die denn dazu gekriegt?“, wunderte sich Dani.
„Ich.... habe meinen Charme spielen lassen“, murmelte Justin. „Allerdings hätte ich das gar nicht zu tun brauchen. So lange, wie ihr auf dem Klo gebraucht habt, hätte ich zweimal zum Drivein gehen können.“
Dani sah nach hinten zu Decker, der frustriert die Augen verdrehte. Justin störte sich nicht daran. „Kann mir mal jemand einen Burger auspacken und in die Hand geben?“
„Du hast hier genug Essen, um eine ganze Armee zu versorgen“, schimpfte Decker, holte einen Cheeseburger aus einer der Tüten und packte ihn aus.
Dani vermied es zwar, irgendeinen Kommentar von sich zu geben, aber dies war in der Tat eine unglaubliche Menge an Essen für eine Person. Unwillkürlich fragte sie sich, wie er es schaffte, in so guter körperlicher Verfassung zu bleiben, wenn er regelmäßig derart viel aß.
„Das ist ja nicht alles nur für mich“, beteuerte Justin. „Ich dachte mir, ihr würdet vielleicht auch Appetit bekommen, wenn ihr das hier seht, also habe ich für jeden einen Burger, Fritten und ein Getränk mitgebracht. Der Rest der Burger ist für mich, weil ich die während der Fahrt besser essen kann als andere Dinge.“ Er hielt inne und warf einen Blick auf das Essen. „Und wo ist nun mein Burger?“
„Hier.“ Decker reichte ihm den zur Hälfte ausgepackten Cheeseburger. Mit einer Hand griff Justin danach und hatte ihn im nächsten Moment auch schon mit zwei Bissen verspeist. Dani war so etwas noch nie untergekommen und sie fand, dass er sich wie ein menschlicher Müllschlucker verhielt. Sie blickte zu Decker, der angesichts dieser Vorstellung nur mit dem Kopf schütteln konnte.
Er hatte so etwas bei Justin offenbar schon öfter erlebt. „Kann ich bitte noch einen haben?“, fragte der. „Und bitte auch was zu trinken, wenn’s geht.“ Dani drehte sich nach hinten um und nahm einen der Becher, den sie aber nicht an Justin weiterreichte, sondern in einen der Dosenhalter zwischen den Sitzen stellte. „Danke“, sagte Justin und griff nach dem Becher. Plötzlich warf er einen skeptischen Blick auf den zweiten Dosenhalter auf Danis Seite. „Bevor Sie Ihren benutzen, müssen Sie erst den Krempel rausnehmen.“
Sie fragte nicht, welchen Krempel er meinte, weil sie wusste, dass er von der Wanze und dem Sender sprach. Aber sie war auch nicht diejenige, die den Halter leerte, da Decker zwischen ihnen hindurchgriff und beide Geräte an sich nahm, um Justin gleichzeitig mit der anderen Hand den nächsten Cheeseburger hinzuhalten.
„Pass auf das Essen auf!“, rief dieser und schien fast in Panik zu geraten, da er fürchtete, Decker könnte sich mit dem Knie auf einer der Taschen abstützen.
„Das tue ich ja“, gab Decker aufgebracht zurück, steckte Wanze und Sender in die Tasche und hockte sich wieder hin. Dann musterte er die Taschen. „Und einer davon ist für mich?“
„Ja“, antwortete Justin mit vollem Mund. „Probier mal, könnte dir schmecken.“
Dani verfolgte interessiert das Hin und Her zwischen den beiden. Justins Bemerkung hörte sich an, als hätte Decker noch nie in seinem Leben einen Hamburger gegessen. Was einfach nur eine lächerliche Annahme sein konnte, da es so gut wie unvorstellbar war, dass es irgendjemanden gab, der nicht zumindest einmal in seinem Leben einen Burger probiert hatte. Na ja, vielleicht doch, wenn er als Vegetarier aufgewachsen war, überlegte sie. Aber wenn er wirklich einer wäre, würde er nicht auf die Idee kommen, einen Burger auszupacken und davon abzubeißen – was er genau in
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