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Vampirgeflüster

Vampirgeflüster

Titel: Vampirgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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verwickeln lassen, ohne zuerst darüber zu reden? Wir haben uns seit Monaten nicht gesehen.«
    »Ich war zuletzt ziemlich beschäftigt und habe einfach auf deinen Selbsterhaltungstrieb gesetzt«, erwiderte Eric, zwar aufrichtig, aber nicht gerade taktvoll. »Willst du etwa ernsthaft bezweifeln, dass ich immer nur dein Bestes will?«
    »Ich bezweifle nicht, dass du immer nur das willst, was du für mein Bestes hältst «, sagte ich. »Und ich bezweifle auch nicht, dass das ganz wunderbar in Einklang steht mit dem, was für dich das Beste ist.«
    Victor lachte. »Sie kennt Sie sehr gut, Eric«, sagte er, und wir blickten ihn beide wütend an. »Uuups«, schob er nach und tat so, als würde er sich den Mund mit einem Reißverschluss schließen.
    »Eric, ich fahre jetzt nach Hause. Wir müssen sehr bald über all das reden, auch wenn ich noch nicht weiß wann. Ich manage zurzeit das Merlotte's, solange Sam weg ist. In seiner Familie gibt es Schwierigkeiten.«
    »Aber Clancy sagte, die Große Offenbarung ist gut gelaufen in Bon Temps.«
    »Ja, stimmt, aber bei Sam zu Hause in Texas ist es nicht so gut gelaufen.«
    Eric wirkte empört. »Ich habe wirklich alles getan, um zu helfen. Zu jedem beliebten Treffpunkt habe ich wenigstens einen meiner Leute geschickt. Und ich bin sogar selbst ins Shamrock-Kasino gegangen und habe mir Alcides Verwandlung angesehen.«
    »Blieb dort alles ruhig?«, fragte ich, einen Moment lang abgelenkt.
    »Ja, nur ein paar Betrunkene haben verrückt gespielt. Aber die waren leicht wieder zu beruhigen. Eine Frau hat sich Alcide sogar in seiner Wolfsgestalt angeboten.«
    »Uuuuh«, machte ich, stand auf und schnappte mir meine Handtasche. Jetzt hatte er mich lange genug abgelenkt.
    Eric erhob sich ebenfalls und sprang mit einer Bewegung über den Schreibtisch, die nicht nur beeindruckend, sondern geradezu sensationell war. Plötzlich stand er direkt vor mir, schlang die Arme um mich und drückte mich an sich. Es kostete mich all meine Kraft, stocksteif stehen zu bleiben, statt mich an ihn zu schmiegen. Es ist schwer zu erklären, welche Gefühle diese Blutsbande in mir erregten. Egal, wie wütend ich auch auf Eric wurde, ich war glücklicher, wenn ich in seiner Nähe war. Es war nicht so, dass ich mich unbändig nach ihm sehnte, wenn wir getrennt waren; er war mir nur immer irgendwie präsent. Die ganze Zeit. Ich fragte mich, ob es ihm wohl genauso erging.
    »Morgen Abend?«, sagte er, als er mich wieder losließ.
    »Wenn ich weg kann. Wir haben eine Menge zu bereden.« Mit einem knappen Nicken verabschiedete ich mich von Victor, und dann verließ ich das Büro. Aber nicht, ohne noch einen letzten Blick auf den Dolch zu werfen, der auf dem schwarzen Samt funkelnd auf Erics Schreibtisch lag.
    Ich wusste, wie Eric in seinen Besitz gekommen war. Er hatte ihn einfach behalten, statt ihn Quinn zurückzugeben, dem verantwortlichen Organisator des Hochzeitsrituals der beiden Vampirkönige, jener Zeremonie, der ich in Rhodes beigewohnt hatte. Eric hatte als eine Art Priester auf Bestellung die Trauung vollzogen und den Dolch danach ganz offensichtlich behalten für den Fall, dass er ihn noch mal brauchen könnte. Wie er ihn aus den Trümmern des Hotels gezogen hatte, war mir allerdings ein Rätsel. Vielleicht war er in der Nacht nach der Explosion am helllichten Tag noch einmal hingegangen. Oder vielleicht hatte er auch Pam geschickt. Jedenfalls besaß er den Dolch, und jetzt hatte er ihn benutzt, um mir ein Treuegelöbnis abzuringen.
    Und Dank meiner eigenen wirren Gefühle ... oder Zuneigung... oder Vernarrtheit in den Wikingervampir hatte ich genau das getan, worum er mich gebeten hatte, ohne auch nur ein einziges Mal vorher meinen Verstand einzuschalten.
    Ich wusste selbst nicht, auf wen ich nun wütender sein sollte - auf mich oder auf Eric?

       Kapitel 4
    In dieser Nacht fand ich einfach keine Ruhe. Ich dachte an Eric, und eine wohlig warme Freude durchrieselte mich, doch schon im nächsten Augenblick hätte ich ihn am liebsten ohrfeigen mögen. Ich dachte an Bill, den ersten Mann, mit dem ich mich mehr als einmal getroffen, den ersten Mann, mit dem ich Sex gehabt hatte. Wenn ich an seine ruhige Stimme dachte, seinen kalten Körper, seine zurückhaltende Art und all das mit Eric verglich, konnte ich kaum glauben, dass ich mich in zwei so unterschiedliche Männer verliebt hatte. Und dann war da auch noch die viel zu kurze Episode mit Quinn. Quinn war heißblütig in jeder Hinsicht gewesen, und

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