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Vampirgeflüster

Vampirgeflüster

Titel: Vampirgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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impulsiv, und herzlich, aber dennoch viel zu gebrochen von seiner Vergangenheit, die er mir auch noch verheimlicht hatte - was, aus meiner Sicht, unsere Beziehung schließlich zerstört hatte. Und eine Zeit lang war ich auch mit Alcide Herveaux, dem Rudelführer von Shreveport, ausgegangen, doch daraus war nie etwas Ernsteres geworden.
    Tja, das war sie, die Männer-Revue der Sookie Stackhouse.
    Sind diese Nächte nicht schrecklich, in denen man endlos grübelt über all die Fehler, die man gemacht, all die Verletzungen, die man erlitten, und all die Gemeinheiten, die man ausgeteilt hat? Und dann hat man noch nicht einmal etwas davon, es ist völlig sinnlos, und im Grunde genommen braucht man Schlaf. Doch in dieser Nacht tanzten die Männer durch meine Gedanken, und es war kein fröhlicher Tanz.
    Als ich meine Probleme mit dem männlichen Geschlecht erschöpfend abgehandelt hatte, begann ich mir Sorgen zu machen, weil ich fürs Merlotte's verantwortlich war. Und erst nachdem ich mir endlich eingestanden hatte, dass es selbst mir unmöglich war, Sams Bar innerhalb weniger Tage völlig herunterzuwirtschaften, fand ich doch noch drei Stunden Schlaf.
    Am nächsten Morgen rief Sam an, als ich noch zu Hause war, um mir zu sagen, dass es seiner Mutter schon besser ginge und sie auf jeden Fall wieder gesund werden würde. Sein Bruder und seine Schwester hatten sich mittlerweile über die Offenbarungen innerhalb der Familie beruhigt. Nur Don saß natürlich immer noch im Gefängnis.
    »Wenn sie weiter solche Fortschritte macht, kann ich vielleicht schon in ein paar Tagen zurückkommen«, sagte er. »Oder noch früher. Die Ärzte sagen uns natürlich dauernd, dass sie gar nicht fassen können, wie schnell ihre Wunden heilen.« Er seufzte. »Na, wenigstens müssen wir das jetzt nicht mehr verheimlichen.«
    »Und wie geht deine Mutter mit ihren Gefühlen um?«, fragte ich.
    »Sie hat aufgehört, seine Freilassung zu fordern. Und seit einem offenen Gespräch mit uns drei Geschwistern gibt sie zu, dass eine Scheidung für sie und Don vielleicht das Beste wäre«, erzählte er. »Sie ist nicht glücklich darüber, aber ich weiß nicht, ob man sich mit jemandem, der auf einen geschossen hat, je richtig aussöhnen kann.«
    Obwohl ich das Gespräch am Schlafzimmertelefon angenommen hatte und ich noch gemütlich ausgestreckt dalag, konnte ich nicht wieder einschlafen, als wir aufgelegt hatten. Es war schrecklich, den Schmerz in Sams Stimme zu hören. Sam hatte genug Schwierigkeiten, da musste ich ihn nicht auch noch mit meinen Problemen behelligen. Daher hatte ich nicht ernsthaft erwogen, ihm von dem Dolch zu erzählen, auch wenn es mich erleichtert hätte, meine Sorgen mit Sam zu teilen.
    Um acht Uhr war ich aufgestanden und angezogen, früh für mich. Ich bewegte mich zwar und konnte auch denken, doch ich fühlte mich genauso zerwühlt und verknittert wie meine Bettlaken. Wenn doch nur einer käme, der mich genauso glatt zog und strich wie ich diese Laken, dachte ich. Amelia war zu Hause (ich warf einen Blick aus dem Fenster, ob ihr Auto draußen stand, als ich Kaffee kochte), und Octavia hatte ich auch schon flüchtig gesehen, als sie über die Diele ins Badezimmer unten schlappte. Es war also ein ganz normaler Morgen, ein Morgen, wie er in letzter Zeit bei mir zu Hause typisch war.
    Ein Klopfen an der Haustür durchbrach diese Normalität. Gewöhnlich machte mich das Knirschen der Kiesauffahrt auf anrückende Besucher aufmerksam, doch in meiner heutigen extremen morgendlichen Benommenheit hatte ich es wohl überhört.
    Ich spähte durch den Spion und sah einen Mann und eine Frau, beide in seriöser Geschäftskleidung. Sie wirkten nicht wie die Zeugen Jehovas oder Eindringlinge. Ich prüfte ihre Gedanken und traf weder auf Feindseligkeit noch auf Wut, nur auf Neugier.
    Schließlich öffnete ich mit einem strahlenden Lächeln.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte ich. Kalte Luft strich mir um die nackten Füße.
    Die Frau war vermutlich Anfang vierzig und erwiderte mein Lächeln. In ihrem braunen Haar, das sie exakt gescheitelt und kinnlang trug, zeichneten sich ein paar graue Strähnen ab. Unter ihrem rabenschwarzen Hosenanzug trug sie einen ebenso schwarzen Pullover, und auch ihre Schuhe waren schwarz. Und sie hielt eine schwarze Tasche in der Hand, keine Handtasche, eher so eine Art Notebooktasche.
    Sie streckte mir die Rechte entgegen, und als ich sie ergriff, wusste ich mehr. Es war schwer, mir den Schock nicht anmerken zu

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