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Vampirgeflüster

Vampirgeflüster

Titel: Vampirgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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um Crystals Mörder zu finden?«, fragte Octavia.
    Ich dachte nach und versuchte, mir eine ektoplasmische Rekonstruktion auf dem Parkplatz hinter dem Merlotte's vorzustellen. Wir müssten mindestens noch eine weitere Hexe finden, dachte ich, weil Octavia und Amelia ein so großes Gelände sicher nicht allein abdecken konnten. Auch wenn die beiden wahrscheinlich glaubten, sie könnten es.
    »Ich fürchte, dabei würden wir gesehen werden«, sagte ich schließlich. »Was schlecht für dich und Amelia wäre. Und außerdem wissen wir nicht, wo genau der Mord stattgefunden hat. Aber das müsstest du wissen, oder?«
    »Ja«, gab Octavia zu. »Wenn sie nicht dort auf dem Parkplatz gestorben ist, hätte es keinen Sinn.« Sie klang ein wenig erleichtert.
    »Wir erfahren vermutlich erst durch die Obduktion, ob sie dort gestorben ist oder schon bevor sie ans Kreuz genagelt wurde.« Noch eine ektoplasmische Rekonstruktion würde ich ohnehin nicht durchstehen, dachte ich. Zweimal hatte ich schon gesehen, wie Tote - in glitzernd flüssiger, aber durchaus erkennbarer Gestalt - noch einmal die letzten Minuten ihres Lebens durchmachten. Eine unbeschreiblich gruselige und deprimierende Erfahrung.
    Octavia wandte sich wieder der Bügelwäsche zu, und ich ging in die Küche und machte mir eine Suppe warm. Ich musste etwas essen, und das Öffnen einer Dose erforderte genau so viel Anstrengung, wie ich gerade noch aufbringen konnte.
    Die nächsten Stunden zogen sich endlos hin, und nichts geschah. Sam meldete sich nicht. Die Polizei sagte nicht Bescheid, ob ich das Merlotte's wieder aufmachen konnte. Die FBI-Agenten kamen nicht wieder, um mir weitere Fragen zu stellen. Schließlich beschloss ich nach Shreveport zu fahren. Als ich das Haus verließ, war Amelia bereits von der Arbeit zurück und kochte zusammen mit Octavia etwas zum Abendessen. Eine gemütliche Szene. Doch ich war einfach zu ruhelos, um mich ihnen anzuschließen.
    Zum zweiten Mal innerhalb genauso vieler Tage fuhr ich also ins Fangtasia. Doch darüber wollte ich gar nicht erst nachdenken. Stattdessen hörte ich auf der ganzen Fahrt einen Bibelsender Schwarzer, und die Predigten halfen mir, besser mit den Ereignissen des Tages fertig zu werden.
    Als ich ankam, war es bereits Abend, allerdings noch zu früh für die meisten Gäste der Bar. Eric saß an einem Tisch in der Mitte des Raumes, mit dem Rücken zu mir. Er trank TrueBlood und sprach mit Clancy, der im Rang unter Pam stand, soweit ich wusste. Clancy saß mit dem Gesicht zu mir und schnaubte, als er mich auf den Tisch zukommen sah. Ein Sookie-Stackhouse-Fan war Clancy definitiv nicht. Aber da er ein Vampir war, konnte ich nicht herausfinden warum. Vermutlich mochte er mich einfach bloß nicht.
    Eric drehte sich nach mir um und hob die Augenbrauen. Er sagte etwas zu Clancy, der aufstand und in Richtung Büro verschwand. Eric wartete, bis ich mich zu ihm an den Tisch gesetzt hatte. »Hallo Sookie«, begrüßte er mich dann. »Bist du gekommen, um mir zu sagen, wie wütend du auf mich bist wegen dieses Treuegelöbnisses? Oder möchtest du heute das lange Gespräch führen, das wir früher oder später führen müssen?«
    »Nein«, sagte ich, und eine Weile saßen wir schweigend da. Ich fühlte mich erschöpft, aber ein seltsamer Friede überkam mich. Eigentlich hätte ich Eric wegen des Dolches und weil er Quinns Ersuchen so arrogant abgelehnt hatte, die Hölle heiß machen müssen. Ich hätte ihm alle möglichen Fragen stellen sollen ... aber ich brachte die nötige Energie nicht auf.
    Ich wollte einfach nur neben ihm sitzen.
    Musik spielte. Irgendwer hatte WDED, den Radiosender für jeden Vampir, eingeschaltet. Die Animals sangen gerade »The Night«. Als er sein TrueBlood ausgetrunken hatte und nur noch einige letzte Blutstropfen die Flaschenwände rot färbten, legte Eric seine kalte weiße Hand auf meine. »Was ist heute geschehen?«, fragte er mit ruhiger Stimme.
    Und ich fing an zu erzählen, angefangen beim Besuch des FBI. Eric unterbrach mich nicht mal, um seinem Erstaunen Ausdruck zu verleihen oder Fragen zu stellen. Und selbst, als ich damit geendet hatte, wie die Polizisten Crystals Leiche vom Kreuz nahmen, schwieg er noch eine Weile. »Das ist sogar für deine Verhältnisse ein ereignisreicher Tag, Sookie«, sagte er schließlich. »Und was Crystal angeht, der bin ich, glaube ich, nie begegnet. Aber es klingt, als sei sie nichts wert gewesen.«
    Eric hielt sich nie lange mit Höflichkeiten auf. Auch wenn mir

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