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Vampirgeflüster

Vampirgeflüster

Titel: Vampirgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Haken zu hängen.
    Vielleicht sollte ich mir bei Wal-Mart doch irgendeinen billigen neuen Handspaten kaufen, dachte ich. Ich war nicht so sicher, dass ich das Eisending wirklich benutzen konnte, wenn ich das nächste Mal ein paar Narzissenzwiebeln umsetzen wollte. Das wäre ja so, als würde man zur Pistole greifen, um alte Nägel zu entfernen. Ich zögerte. Der Handspaten hing senkrecht an seinem Haken. Dann überlegte ich es mir noch mal anders und trug ihn wieder zurück ins Haus. Auf den Stufen der hinteren Veranda blieb ich stehen und bewunderte einen Augenblick lang die letzten Sonnenstrahlen, bis mein Magen lautstark knurrte.
    Was war das für ein langer Tag gewesen. Jetzt wollte ich mich nur noch mit einem Teller voller Essen, das nicht gut für mich war, vor den Fernseher setzen und mir irgendeine Sendung ansehen, die mich in keiner Weise weiterbilden würde.
    Ich öffnete gerade die Fliegengittertür, als ich einen Wagen die Auffahrt heraufkommen hörte. Und so blieb ich draußen stehen, um zu sehen, wer mich da besuchen kam. Wer immer es war, musste mich zumindest ein wenig kennen, denn der Wagen fuhr ums Haus herum an die Hinterseite.
    Und dieser Tag voller Schocks hielt noch einen weiteren bereit: Der Besucher war eben jener Quinn, der nicht mal mit dem großen Zeh den Bezirk Fünf betreten sollte. Er fuhr einen Ford Taunus, einen Leihwagen.
    »Na, großartig .« Ich hatte mir vorhin zwar Gesellschaft gewünscht, aber nicht diese. So sehr ich Quinn auch gemocht und bewundert hatte, dieses Gespräch versprach genauso furchtbar zu werden wie der ganze Tag schon gewesen war.
    Er stieg aus und kam in seinem wie immer anmutigen Gang direkt auf mich zu. Quinn war ein sehr großer kahlköpfiger Mann mit lilabraunen Augen, deren Farbe an Stiefmütterchen erinnerte. Er ist einer der wenigen noch lebenden Wertiger auf der Welt und vermutlich der einzige männliche Wertiger auf dem nordamerikanischen Kontinent. Bei unserer letzten Begegnung hatten wir Schluss gemacht. Ich war nicht sonderlich stolz darauf, wie ich es ihm gesagt oder aus welchem Grund ich es getan hatte. Aber ich dachte, ich hätte ihm unmissverständlich klargemacht, dass wir kein Paar mehr waren.
    Und trotzdem war er jetzt hier, und seine großen warmen Hände ruhten auf meinen Schultern. Doch alle Freude, die ich über das Wiedersehen hätte empfinden können, ging unter in der Welle der Angst, die über mir zusammenschlug. Ärger lag in der Luft.
    »Du hättest nicht herkommen dürfen«, sagte ich. »Eric hat dein Ersuchen abgelehnt, das hat er mir jedenfalls gesagt.«
    »Hat er dich zuerst gefragt? Wusstest du, dass ich dich sehen wollte?« Inzwischen war es schon so dämmerig geworden, dass die Sicherheitslampe ansprang. Quinns Gesichtszüge wirkten hart in dem grellen Licht. Er sah mir direkt in die Augen.
    »Nein, aber darum geht's nicht«, sagte ich. Ich spürte geradezu, wie mich Wut anwehte. Und es war nicht meine Wut.
    »Das finde ich schon.«
    Die Sonne ging unter. Es blieb einfach keine Zeit mehr für ein ausführliches Streitgespräch. »Haben wir nicht beim letzten Mal schon alles gesagt?« Ich wollte nicht noch eine Szene erleben, wie sehr auch immer ich diesen Mann mochte.
    »Du hast vieles gesagt, Liebling, aber für mich war es noch längst nicht alles. Ganz und gar nicht.«
    Na, großartig. Genau das, was ich noch brauchte! Aber weil ich mittlerweile gelernt hatte, dass es nicht immer nur um mich ging, zählte ich erst mal bis zehn, ehe ich erwiderte: »Ich habe kein Schlupfloch offengelassen, als ich dir sagte, dass wir uns nicht mehr treffen sollten, Quinn, und das habe ich auch so gemeint. Was hat sich in deinem Privatleben denn geändert? Ist deine Mutter jetzt in der Lage, sich um sich selbst zu kümmern? Oder ist Frannie nun erwachsen genug, um allein damit fertig zu werden, wenn deine Mutter mal wieder wegläuft?« Quinns Mutter hatte etwas Fürchterliches erlebt, und war seitdem mehr oder weniger wahnsinnig. Eher mehr. Und seine Schwester Frannie war noch ein Teenager.
    Er senkte einen Moment den Kopf, als müsste er sich sammeln. Dann sah er mir wieder direkt in die Augen. »Warum bist du gegen mich härter als gegen alle anderen?«
    »Das bin ich nicht«, erwiderte ich augenblicklich. Aber dann dachte ich: Bin ich es vielleicht doch?
    »Hast du von Eric verlangt, das Fangtasia aufzugeben? Hast du von Bill verlangt, seine Computer-Geschäfte sein zu lassen? Hast du von Sam verlangt, sich von seiner Familie

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