Vampirherz
Blutspender. Bitte, nimm endlich mein Blut, bevor es zu spät ist.“
„Ich kann dich nicht beißen“ widersetzte er sich. Verdammt, was sollte Dana nur tun? Auf einmal fing ihre Werwolf-Wunde an der Schulter wieder an zu schmerzen. Das war es.
Sie öffnete hastig die ersten Knöpfe der Bluse und riss mit Schmackes das Pflaster herunter. Es riss noch den Grind um die Wunde mit herunter, und Dana hätte vor Schmerz beinahe aufgeschrien. Aber wenigstens kam ein bisschen Blut. Endlich kam Leben in Francis.Er richtete sich mühsam auf. Seine Nasenflügel bebten und er sog tief die Luft ein, als wolle er auch den letzten Rest des süßen Geruches des Blutes in sich aufnehmen.
„Riechst du es, Francis?“ hauchte Dana. „Das ist warmes, süßes Blut. Bedien dich.“
Wie anders ihre Stimme klang, so dunkel und schwer; so kannte Dana sich gar nicht. Sie lehnte sich zurück und präsentierte Francis ihren Hals. Nervös pulsierte das Blut in der Hauptschlagader und genauso nervös hämmerte Danas Herz gegen ihre Rippen. Seine Augenwaren jetzt gelblich wie die Augen einer Katze auf Beutezug, und sein schwerer Atem zeigte ihr, dass er sich nicht mehr lange beherrschen konnte. Er packte sie mit erstaunlicher Kraft an den Schultern, und als er den Mund öffnete, schossen zwei scharfe, weiße Eckzähne aus seinem Oberkiefer.
„Bitte schließ die Augen. Du sollst mich nicht so sehen“ sagte er leise, aber mit solchem Nachdruck, dass Dana sofort gehorchte.
Sein Atem traf kühl ihre Haut, und sanft kratzten die Reißzähne an ihrem Hals, bis sie die Schlagader fanden. Dana zuckte zusammen, als er die Zähne so weit in ihren Hals stieß, dass seine Lippen die weiche Haut berührten. Der Schmerz war kurz und heftig und hielt nur so lange an, bis seine Reißzähne ihre Haut wieder verließen. Heftig schlug ihr Herz gegen ihre Rippen, als er anfing, das Blut anzusaugen. In Danas Halsschlagader fing es an, heftig zu rauschen und zu pochen. Je mehr er sich entspannte, desto heftiger reagierte ihr Körper. Rote Ringe tanzten vor Danas Augen, und sie fühlte sich seltsam schwach.
„Francis, bitte hör auf, du bringst mich um!“ flüsterte sie mit erstickter Stimme, aber er reagierte nicht.
Mit aller Kraft stemmte sie sich gegen ihn, bis der Druck seiner Lippen schwächer wurde. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er Dana endlich los. Zitternd öffnete sie die Augenlider. Seine Lippen waren verschmiert mit dunkelrotem Blut und aus seinem Mundwinkel flüchtete ein Tropfen Blut, den er sofort mit der Zunge auffing. Sein Gesicht wirkte wieder so menschlich wie zuvor, aber in seinen Augen stand noch immer dieser gelbliche Raubtierton, obwohl langsam das Blau wieder die Herrschaft übernahm. Er beugte sich nochmals über Dana.
„Bist – bist du noch nicht satt?“ fragte sie mit zitternder Stimme.
„Ich muss die Blutung stoppen. Oder willst du verbluten?“ antwortete er heiser.
Dana sah an sich herunter. Ihr Dekolleté war voller Blut, das sich langsam in den Ausschnitt der hellen Bluse fraß. Und Dana spürte noch immer warmes, feuchtes Blut über Ihren Hals rinnen. Er beugte sich weiter hinunter und leckte das Blut von ihrem Dekolleté. Seine Lippen kitzelten auf ihrer Haut und entlockten ihr einen unfreiwilligen Seufzer, doch als er der Bisswunde näher kam, zuckte sie zusammen. Zart und weich landeten seine Lippen auf ihrem Hals. Als seine Zunge die Bissmale berührte, durchzuckte Dana ein scharfer Schmerz, und dann fing die Wunde an, sich zusammenzuziehen.
„Danke“ klang seine Stimme schwer und dunkel an Danas Ohr.
„Ist – ist schon gut“ antwortete Dana mit schwerer Zunge.
Sie versuchte aufzustehen, aber ihre Knie waren so wacklig, dass sie wieder ins Polster zurücksank.
„Ich glaube, wir sollten uns mal ein wenig aufs Ohr legen“ klang Francis Stimme sanft an Danas Ohr. Er stand auf und zog sie hoch. Die paar Schritte bis zum Schlafzimmer erschienen Dana wie eine Ewigkeit. Sie bekam gerade noch mit, dass sie auf eine weiche Matratze sank und Francis sich neben sie legte. Sie wandte sich um, und ihr Kopf landete sanft auf seiner Schulter. Und dann fiel sie in ein wohltuendes Dunkel.
Ein heftiges Durstgefühl weckte Dana. Sie wollte sich aufrichten, doch etwas Schweres auf ihrer Hüfte hinderte sie daran. Es war Francis Arm, der auf ihrer Hüfte lag. Vorsichtig schob sie
seinen Arm von ihrem Körper, um ihn nicht zu wecken. Mit einem leichten Seufzen drehte er sich auf den Rücken, aber er wachte nicht
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