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Vampirherz

Vampirherz

Titel: Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kaiser
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ziehen.“
    „Aber ich habe es versucht, und es ist mir nicht gelungen.“
    Erzebet lächelte wieder.
    „Aber ich kann es. Du musst mich nur in deinen Körper lassen, als Seele habe ich keine körperliche Kraft.“
    Dana erzitterte. So etwas hätte sie vor kurzem nicht für möglich gehalten und sie hatte Angst. Aber andererseits wollte sie Francis helfen.
    „Gut. Tue es, Erzebet.“
    Erzebet hieß Dana sich neben Francis an das Bett zu setzen und die Augen zu schließen. Kurze Zeit später spürte Dana, wie ein kühler Lufthauch sich in ihren Körper bewegte, und als sie die Augen öffnete, hatte sie das Gefühl, nicht durch ihre eigenen Augen zu sehen. Ihre Hand, die ein bläuliches Leuchten umgab, bewegte sich auf Francis Brust zu, zog mit Leichtigkeit den Pflock aus seinem Herzen und ließ ihn neben sich das Bett fallen. Kurz darauf verließ Erzebet Danas Körper.
    „Zieh meine Kleider an, Dana, und bleib hier bei Francis. Ich werde die anderen Strigoi ablenken.“
    Das bläuliche Leuchten wandte sich der Tür zu.
    „Erzebet?“ Sie drehte sich um.
    „Danke, dass du Francis geholfen hast.“
    Erzebet seufzte.
    „Es ist das mindeste, was ich tun kann, um den Schaden wieder gut zu machen, den ich angerichtet habe.“
    „Die Menschen, die euch damals eingesperrt haben, haben auch ihren Teil dazu beigetragen.“
    Erzebet lächelte noch kurz, und dann war sie verschwunden. Dana sprang auf, las Erzebets Kleider zusammen und zog sich um. Dann setzte sie sich zu Francis. Keine Sekunde zu früh. Flatternd öffneten sich seine Augen.
    „Erzebet?“ murmelte er heiser.
    Dana lächelte.
    „Nein, Francis, ich bin es, Dana.“
    Verwirrt richtete er sich auf. Jetzt erst sah Dana die tiefen Schatten, die unter seinen Augen lagen, und seine Haut war noch blasser als die eines Toten. Gesund sah anders aus, aber wenigstens lebte er noch.
    „Warum hast du ihre Kleider an?“
    „Erzebet ist tot, Francis.“
    „Aber wer...“
    „Ich habe es getan.“
    „Du bist ein Teufelsweib! Und verdammt ungehorsam“ antwortete er leise und versuchte ein Lächeln.
    „Ich war schon immer ein Dickkopf. Komm, lass uns verschwinden. Ich weiß nicht, wie lange sie die anderen ablenken kann.“

5)
    Francis brachte das Auto zum Stehen. „Dana, bitte fahr du. Ich sehe nur noch Sternchen“ sagte er heiser.
    „Du siehst auch nicht gerade gesund aus.“
    Schnell tauschten sie die Plätze. Dana schaffte es sogar, das Auto zu starten, ohne den Motor gleich absaufen zu lassen. Langsam setzte das Taxi sich in Bewegung.
    „Du musst nur geradeaus fahren, bis der Wald zu Ende ist. Dort steht das Haus deines Vaters. Dort sind wir sicher vor den Strigoi.“
    „Wirklich?“
    Francis nickte langsam.
    „Um dieses Grundstück gibt es einen Graben, der mit geweihtem Wasser gefüllt wurde. Dort können sie nicht eindringen.“
    Nach einer Fahrt durch den düsteren Wald, die eine gefühlte Ewigkeit dauerte, sah Dana endlich ein Haus am Straßenrand auftauchen. Sie bog ab und kam vor einem schmiedeeisernen Tor zum Stehen. Francis sagte etwas Unverständliches, und das Tor öffnete sich wie von Geisterhand. Dana fuhr hindurch und parkte das Auto vor dem Haus. Sie stiegen aus, und vor der Haustür murmelte Francis wieder etwas Unverständliches, und sie öffnete sich. Als sie im Haus waren, verschloss er die Tür in gleicher Weise. Dana hatte ein halb verfallenes Haus erwartet, aber in diesem Herrenhaus war alles so gepflegt, als würde wirklich noch jemand hier wohnen. Francis öffnete eine Tür, und sie standen bald in einem großen Wohnzimmer. Er ließ sich auf den erstbesten Zweisitzer fallen und schloss erschöpft die Augen. Dana setzte sich zu ihm und betrachtete ihn besorgt. Seine Augenlider öffneten sich mühsam.
    „Dana, bitte halte dich fern von mir. Ich weiß nicht, wie lange ich es noch aushalte, dein süßes Blut zu riechen und nicht über dich herzufallen“ sagte er fast tonlos.
    Seine Augen hatten sich gelblich verfärbt, und sein Atem kam nur noch stoßweise.
    „Francis, du weißt, dass sie die Blutkonserven gestohlen haben. Du musst mein Blut nehmen. Bitte tu es, ich habe nichts dagegen“ antwortete Dana und ärgerte sich, dass ihre Stimme so zitterte.
    Seine Hand zitterte genau so, als er ihre Haare zurück strich.
    „Dana, ich habe Angst. Ich habe so viel Blut verloren. Ich könnte in einen Blutrausch geraten und dich töten. Das will ich nicht.“
    Dana berührte sanft seine Hand auf ihrer Wange.
    „Es gibt aber keinen anderen

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