Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
gesenkt hielt, konnte ich ihr Lächeln nicht sehen. Aber ich wusste, dass es da war.
    »Ich habe auch ein paar Schnitte«, meldete sich Donny, der uns von seinem Peggy-Sitz aus beobachtete.
    »Die werde ich mir in einer Minute ansehen«, erwiderte Cat. »Gib mir dein Hemd!«, forderte sie mich auf.
    Ich zog es aus. Sie riss vorn einen Streifen ab und band ihn um meinen Arm. Nachdem sie fertig war, zog ich mein Hemd wieder an, zumindest das, was noch davon übrig war. Dann gingen wir beide hinüber zu Donny.
    Er berührte Peggys Hinterkopf mit der Taschenlampe. »Beweg dich nicht«, sagte er, »oder es wird dir Leid tun.«
    »Fick dich!«, knurrte sie.
    »Das sagt sie ganz schön oft«, erklärte Donny im Aufstehen. »Sie sagt es eigentlich ständig. Ich glaube nicht, dass sie einen besonders großen Wortschatz hat.«
    »Wer ist sie?«, fragte Cat. »Wer bist du? Und bist du wirklich nicht ihr Bruder?«
    »Halt deine Klappe, Donny!«, sagte Peggy. »Ich warne dich.«
    »Du bist ruhig!«, sagte ich zu ihr.
    »Ich bin nicht ihr Bruder«, wiederholte Donny. »Sie ist nicht meine Schwester.«
    »Das hat sie uns aber gesagt.«
    »Das sagt sie jedem. Hat sie auch gesagt, dass ich zwölf bin?«
    »Ja.«
    »Ich bin sechzehn. Ich bin einfach klein für mein Alter, das ist alles. Aber sie erzählt allen, dass ich erst zwölf bin.«
    »Was machst du dann bei ihr?«, fragte Cat.
    »Wir sind… sie hat mich gewissermaßen entführt.«
    »Du solltest lieber die Klappe halten!«, entfuhr es ihr.
    »Ruhe da unten«, sagte ich.
    »Was meinst du damit, sie hat dich entführt?«
    »Nun, sie hat immer in der Nähe meiner Schule geparkt. Und ich habe sie manchmal gesehen, wenn ich vorbeigegangen bin. Sie hat in ihrem Wohnwagen gesessen und…«
    »Du bist zu Fuß zur Schule gegangen?«, fragte Cat.
    »Hin und zurück. Aber es war nicht sehr weit.«
    »Deine Eltern haben dich zur Schule laufen lassen?«
    »Ich hab nur noch meine Mom«, erklärte Donny mit sanfter Stimme.
    »Was ist mit deinem Vater?«
    »Ich habe keinen.«
    »Jeder hat einen«, sagte Cat zu ihm.
    »Meiner ging fort, als ich noch sehr klein war.«
    »Und deine Mom ließ dich zur Schule laufen?«
    »Sie musste arbeiten.«
    »Na prächtig«, murmelte Cat. »Kein Wunder, dass du entführt wurdest.«
    »Ich habe ihn nicht entführt«, protestierte Peggy vom Boden aus. »Der lügt doch wie gedruckt.«
    »Und wie bist du dann bei ihr gelandet, Donny?«, fragte Cat.
    »Na ja, ich habe sie immer in der Nähe der Schule gesehen, wie ich schon gesagt habe. Sie saß in ihrem Wohnwagen und lächelte mich an. Dann tauchte ihr Wohnwagen eines Tagens nach der Schule vor dem Haus auf, in dem ich wohne. Und sie kam zur Tür und klingelte.«
    »Du hast sie reingelassen?«, fragte Cat.
    »Sicher.«
    »Wo war deine Mutter, als das passierte?«
    »Auf Arbeit.«
    »Toll. Du warst also allein und hast einer Fremden die Tür geöffnet?«
    »Ja. Aber sie war ja nicht wirklich eine Fremde. Außerdem war sie ein Mädchen. Ich hatte keine Angst vor ihr.«
    »Warum hast du sie reingelassen?«
    »Ich weiß nicht. Sie fragte, ob sie mal ins Bad könne. Das kam mir nicht verdächtig vor. Manchmal muss man einfach. Sie kam rein und ich zeigte ihr, wo das Badezimmer ist.«
    »Du hättest sie nicht reinlassen dürfen«, sagte Cat. »Du darfst nie jemanden reinlassen, wenn du alleine bist.«
    »Da hast du wohl recht«, sagte er. »Sie schien aber nett zu sein. Als sie aus dem Bad kam, hat sie gefragt, ob sie was zu trinken haben könnte. Also nahm ich ein paar Cokes aus dem Kühlschrank. Dann haben wir uns unterhalten und sie hat mich gefragt, ob ich einen Blick in ihren Wohnwagen werfen wollte.«
    »Du hast mich angefleht, ihn dir zu zeigen, du kleiner Lügner.«
    »Habe ich nicht.«
    »Hast du doch.«
    »Lass Donny seine Geschichte erzählen!«, warnte ich Peggy.
    »Nun, er erzählt aber nicht die Wahrheit.«
    »Lass ihn ausreden!«, sagte Cat.
    »Also sind wir vor die Tür gegangen und in ihren Wohnwagen gestiegen. Es war ziemlich dunkel da hinten drin. Plötzlich… zog sie sich direkt vor mir aus. Sie sagte mir, dass ich sie berühren soll… ihr wisst schon, da unten…«
    »Du dreckiger kleiner…«
    »Halts Maul, Peggy!«, warnte ich sie.
    »Er lügt! Okay, ich hab mich ausgezogen, aber er wollte es. Er hat mich darum gebeten.«
    »Sie ist diejenige, die lügt«, behauptete Donny.
    »Einer von euch lügt auf jeden Fall«, sagte ich.
    »Wie hat sie dich entführt?«, fragte Cat. Ihrem Tonfall konnte

Weitere Kostenlose Bücher