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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Norden auf die 405 wechselten, sagte Cat: »Ich habe einige Karten im Handschuhfach. Vielleicht sollten wir uns langsam überlegen, wo wir hinfahren.«
    »Wo willst du denn hin?«, fragte ich.
    »Arizona? Nevada? Entweder oder. Was näher ist, schätze ich.«
    »Arizona könnte eine Stunde schneller zu erreichen sein. Aber wir hätten durch die Stadt und in die andere Richtung fahren müssen. Aber mit einem kleinen Umweg…« Ich hörte auf zu reden, öffnete das Handschuhfach und holte einen Stapel Karten heraus.
    »In Arizona gibt's so schrecklich viel Wüste«, sagte Cat. »Ich stehe nicht gerade auf Wüste.«
    »Aber dort gibt es auch viele abgelegene Orte.« Warum beharrte ich auf Arizona? Nevada war viel weiter weg und ich würde länger mit ihr zusammen sein. »Aber es ist heiß. Zu dieser Jahreszeit wird es dort furchtbar sein. Dahingegen ist es in Nevada wahrscheinlich richtig angenehm, besonders, wenn wir in die Berge fahren.«
    »Hoch zum Lake Tahoe«, schlug Cat vor. »Ich liebe die Gegend dort.«
    »Tahoe könnte ein bisschen zu übervölkert sein, um eine Leiche loszuwerden«, erwiderte ich. »Aber wir könnten zumindest in die grobe Richtung fahren. Wir kommen wahrscheinlich an 'ner Menge abgelegener Orte vorbei.«
    »Okay, wie komme ich dorthin?«
    »Wo hast du die Taschenlampe hingelegt?«
    »Hier drin.« Sie klopfte auf die Mittelkonsole.
    Ich fand die Taschenlampe und breitete dann eine Straßenkarte von Kalifornien vor mir aus. Auf der Karte waren auch die westlichen Gebiete von Nevada und Arizona eingezeichnet, was mir entgegenkam.
    Als weniger hilfreich erwies sich, dass der südliche Teil Kaliforniens (und damit wir) sich auf der einen Seite der Karte befand, der nördliche Teil (und eben auch Tahoe) auf der anderen. Ich musste die Karte ständig umdrehen, was nicht so leicht war, da sie den Großteil des Platzes vor mir einnahm.
    Schließlich fand ich eine Straße, die vom Lake Tahoe hinunter in unseren Teil der Karte und somit in bekanntes Gebiet führte.
    »Anscheinend müssen wir auf die 395«, sagte ich. »Sie wird uns direkt ans Ziel bringen, wenn wir erst mal drauf sind.«
    »Wie kommen wir da hin?«, fragte Cat.
    »Wir müssen einfach nur auf der 405 bleiben, bis wir zur 14 kommen. Das musste in der Nähe von Newhall sein…«
    »In der Nähe vom Magic Mountain?«
    »Noch davor. Ich glaube, ungefähr dort, wo das Tal endet. Wir müssen einfach nur auf die 14, dann nach Norden und weiterfahren, bis sie auf die 395 trifft, irgendwo hinter Edwards Air Force Base und Mojave.«
    »Hört sich einfach an.«
    »Sollte es auch sein«, erwiderte ich und legte Taschenlampe und Karte beiseite. Ich sah aus dem Fenster und brauchte eine Weile, um zu erkennen, wo wir waren. Als wir an einem Schild vorbeikamen, das die Devonshire-Ausfahrt ankündigte, fand ich mich wieder zurecht und wusste nun, dass wir schon im Norden des Tals waren – und bald die Hügel erklimmen würden. Es waren vielleicht noch fünf Minuten bis zu unserer Ausfahrt.
    Scheinwerfer näherten sich von hinten, aber der Wagen schien auf einer anderen Spur zu sein. Etwa hundert Meter vor uns fuhr ein alter Pickup-Truck mit defektem Rücklicht mit etwa vierzig auf der Kriechspur. Seine Ladefläche schien voller Leute zu sein.
    »Pass bei dem da lieber auf«, sagte ich.
    Als wir näher kamen, konnten wir die Gruppe besser erkennen. Es waren Kinder – sechs oder acht Jungen und Mädchen unterschiedlichen Alters. Eines der Mädchen schien ein Baby im Arm zu halten.
    »Ich glaube nicht, dass das Gangster sind«, sagte Cat.
    »Zukünftige Gangster«, korrigierte ich sie.
    »Wenn sie so lange leben.« Cat schüttelte den Kopf. »Sie werden alle auf dem Freeway enden, wenn sie noch lange so weiterfahren.«
    »Sie sind wahrscheinlich auf dem Rückweg von einem Familientreffen«, vermutete ich.
    »Die Eltern müssen verrückt sein.«
    »Oder arm«, fügte ich hinzu.
    »Armut ist keine Entschuldigung, seine Kinder in eine solche Gefahr zu bringen. Dafür gibt es keine Entschuldigung.«
    Als wir den Lastwagen überholten, winkten uns einige der Kinder zu. Ich winkte zurück. Cat ignorierte sie.
    Aber wir beide schauten zum Fahrer hinüber. Es war ein massiger Kerl mit schwarzem Schnurrbart und weißem Cowboyhut. Zwei weitere Personen schienen sich neben ihm auf dem Vordersitz zu drängen. Der Kerl lächelte uns fröhlich an. Ich lächelte zurück und wir ließen ihn und seine Brut hinter uns.
    »Ignoranter Scheißkerl«, murmelte Cat.
    »Ja«,

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