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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sagte ich.
    »Ich hasse das.«
    »Geht es dir gut?«
    »Weiß er, was diesen Kindern zustößt, wenn er einen Unfall baut?«
    »Er glaubt wahrscheinlich, dass er keinen bauen wird.«
    »Dummer Bastard.«
    Ich hatte Cat noch nie so erlebt. Ich griff hinüber und legte ihr eine Hand auf den Oberschenkel. Aber ich war nicht darauf vorbereite, ihre nackte Haut zu spüren. Daher klopfte ich ein paar Mal sacht auf ihr Bein und zog mich dann schnell wieder zurück.
    Sie warf mir einen Blick zu. »Jemand sollte mal ein paar Pflöcke anspitzen und Jagd auf all die dummen, sorglosen Ignoranten dieser Welt machen. Manchmal denke ich, dass sie schlimmer sind als die Elliots. Sie sind vielleicht nicht böse, aber sie richten genauso viel Unheil an.«
    »Vielleicht sogar mehr«, stimmte ich ihr zu. Ich fragte mich, wie sie auf solche Ideen kam – und warum sie diese so entschieden vertrat.
    »Das einzige Problem ist, dass es nicht genug Wälder gibt.«
    »Um ausreichend Pflöcke herzustellen?«
    »Genau.«
    Ich lächelte ein wenig nervös. In einem verzweifelten Versuch, die Stimmung aufzuheitern, sagte ich: »Das hört sich ganz danach an, als hättest du ein Bewusstseinstraining bei Vlad dem Pfähler gemacht.«
    Sie lachte leise. »So bin ich eben. Die Verbrecher überlasse ich jemand anderem. Gib mir einfach die Ignoranten, sorglosen Widerlinge, die ihre Kinder auf einer offenen Ladefläche herumfahren. Gib mir die betrunkenen Autofahrer. Gib mir die, die zu dicht auffahren und dich schneiden. Und die Eltern, die sich kurz umdrehen, und ihre Kinder im Pool ertrinken lassen oder von einem Auto überfahren oder von einem Hund zu Tode beißen oder von Serienmördern umbringen. Ich hasse sie alle.«
    »Was ist aus ›liebe deinen Nächsten‹ geworden?«
    »Ich liebe die Opfer meiner Nächsten.« Sie lächelte zu mir herüber und entschuldigte sich: »Tut mir Leid. Einige Dinge regen mich einfach auf.«
    »Ich weiß noch, wie es deine größte Sorge war, deine Bräune könnte nicht nahtlos sein.«
    Sie lachte auf. »Seattle und Sonnenbräune passen nicht zusammen. Du hast noch nie so viel Regen gesehen. Das war ein Grund, warum ich so schnell wie möglich nach L.A. zurückgezogen bin, als ich alt genug war.«
    »Du hast sie«, sagte ich zu ihr.
    »Ich habe was?«
    »Die absolut perfekte Sonnenbräune.«
    »Überall«, entgegnete sie.
    Die Erinnerung an die nackte Cat stand mir deutlich vor Augen. Ich wurde rot, aber das konnte sie nicht sehen. Und ich begann, hart zu werden, aber auch das konnte sie nicht sehen.
    »Elliot gefiel es so«, erklärte sie.
    Wem nicht?, dachte ich.
    »Mir auch«, fügte sie hinzu. »Nicht so sehr, die Bräune zu haben, vielmehr sie zu bekommen. Einfach nur draußen zu sein, ohne etwas anzuhaben. Du fühlst dich so frei und… real. Du fühlst das Sonnenlicht auf deiner Haut. Du spürst den leichtesten Lufthauch. Und im Regen ist es einfach fabelhaft. Du fühlst jeden Regentropfen, der dich trifft.«
    »Das hört sich wirklich toll an«, sagte ich.
    »Jedenfalls habe ich mich verändert. Es begann, nachdem ich Bill getroffen hatte. Ich fing an, mir über Sachen Gedanken zu machen. Das kam wahrscheinlich daher, dass ich die Nachrichten im Fernsehen gesehen habe. Bill hat mich dazu gebracht. Als ich klein war, aßen wir meist in der Küche Abendbrot, wie du weißt. Nur zu besonderen Gelegenheiten haben wir uns vor den Fernseher gesetzt. Aber Bill aß gern jeden Abend im Wohnzimmer und sah sich dabei die Nachrichten an. Er war eine Art Nachrichtenjunkie, schätze ich.«
    »Womit hat er seinen Lebensunterhalt verdient?«
    »Er war Arzt. Geburtshelfer.« Sie lachte kurz auf. »Das war echt gut – ein Geburtshelfer, der Kinder hasste.«
    »Er hasste Kinder?«
    »Er hasste Kinder, aber er liebte es, die Nachrichten im Fernsehen anzusehen. Ich glaube, er wollte eigentlich nur die Sprecherinnen begaffen.«
    Warum sollte er die begaffen, wenn er dich hatte?
    Ich dachte es, behielt es aber für mich. Ich weiß normalerweise, dass man solche schmalzigen Einlassungen besser nicht laut aussprechen sollte.
    »Ich musste jedenfalls dasitzen und mir die Nachrichten mit ihm ansehen. Und das nicht nur beim Abendessen. Aber da konnte ich ihm nicht entwischen; ich musste vor dem Fernseher sitzen und mit ihm essen; und so bekam ich jeden Abend wenigstens eine Stunde lang eine beschissene Schreckensgeschichte nach der anderen mit. Nichts außer Tod und Zerstörung…«
    »Und gute Sachen, die dich früher oder später

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