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Vampirjaegerin inkognito

Vampirjaegerin inkognito

Titel: Vampirjaegerin inkognito Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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rappelte mich hoch und rannte weiter. Ob Lucian mir schon auf den Fersen war ? Ich stürmte durch das metallene Tor und rannte weiter den Weg entlang . Ich hatte versagt, und zwar auf ganzer Linie. Was war da drin los gewesen? Hatte Lucian mich mit seinen Fähigkeiten davon abgehalten , mit dem Pflock zuzustechen? Oder war es meine eigene Schwäche gewesen? Machte das überhaupt einen Unterschied? Wahrscheinlich nicht, da ich, so wie die Dinge standen, die Nacht wohl nicht überleben würde. Wenn Lucian mich nicht erwischte, dann der Bund. Ich rannte noch schneller.
    Mittlerweile keuchte ich so laut, dass Lucian mich wahrscheinlich von seinem Anwesen aus hören konnte. Wenn doch nur … . Ich stoppte abrupt, mitten auf dem Weg. Nicht weit von mir entfernt, in der Dunkelheit, leuchteten zwei rote Lichter . Fassungslos über mein Glück hetzte ich weiter. Es waren tatsächlich Scheinwerfer! A ls ich näher kam, erkannte ich, dass dieses Auto auf dieser Straße zu dieser Zeit nicht viel mit Glück oder Zufall zu tun hatte. Es war Gérard. Er lehnte an seinem Peugeot und rauchte eine Zigarette. Wahrscheinlich stand er hier , seit meine Illusion von ihm abgefallen war . Seit er sich ohne je de Erinnerung an die letzten Stunden auf diesem Weg wieder gefun den hatte.
    Ich näherte mich dem Auto . Jedoch nicht, ohne alle zwei Sekunde über die Schulter zu blicken . Ob Lucian bereits unter wegs war? Am schnellsten würde es gehen, wenn ich Gérard einfach noch mal illusionierte. A ber ich war körperlich ausgelaugt. Ich konnte nicht mit Sicherheit sagen, dass ich überhaupt eine Illusion zustande bringe n würde. Es musste auch so klappen. „ Bonsoir , monsieur . “
    Überrascht drehte Gérard den Kopf. „ Bonsoir , mademoiselle! “ Er begann, auf Französisch auf mich einzureden.
    Wieder drehte ich mich um, sah zurück , doch konnte in der Dunkelheit nichts entdecken. Ich machte einen Schritt auf Gérard zu. „ S ’ il vous plaît, un criminel! “ I ch deutete hinter mich , den Weg entlang , den ich gekommen war.
    „ Un criminel? “ , fragte Gérard ala r miert.
    Ich nickte energisch und deutete auf sein Auto.
    Gérard zögerte keine Sekunde. Entschlossen warf er die Zigarette weg und öffnete die Fahrertür. Mir bedeutete er, auf der anderen Seite einzusteigen. Kaum saß ich ihm Auto, gab der Franzose Gas.
    Er sagte wieder etwas .
    Ich schüttelte entschuldigend den Kopf. „ Allemagne. “
    Gérard nickte verstehend. Er nannte mir seinen Namen.
    Ich stellte mich ebenfalls vor.
    Er unternahm noch mehrere Versuche, ein Gespräch zu beginnen. Wahrscheinlich wollte er herausfinden, was genau passiert war und warum ein Verbrecher hinter mir her war. Als ich ein ums andere Mal nur hilflos mit dem Kopf schüttelte, gab er schließlich auf. Mir kam die Ruhe nur gelegen . Ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen, doch war zu beschäftigt damit, nervös den Rückspiegel zu fixieren . Ich rechnete jeden Moment mit einem Angriff von Lucian.
    Irgendwann fragte mich Gérard mit einfachen, langsamen Wörtern , wohin er mich fahren sollte . Ich zuckte mit den Achseln. Nur weg von hier und das möglichst weit. An einem bestimmten Ort würde ich sowieso nicht bleiben können . Es wäre zu riskant. Nicht nur wegen Lucian . Ich war mir sicher, dass Marcelle mich bereits beim Bund verpetzt hatte . D ie würden nicht sonderlich erfreut über mein Versagen sein. Außerdem konnten die sich in etwa ausrechnen , wo ich war. Zumindest wussten sie, wo ich vor wenigen Stunden beim Überfall auf die Kutsche gewesen war. Und nun fuhren Gérard und ich denselben Weg zurück, näherten uns der Stelle, wo noch immer die nicht brennbaren Überreste auf der Straße liegen mussten.
    Doch zu meiner Erleichterung passierten wir die Stelle gar nicht . Kurz vorher bog Gérard auf einen anderen Weg ab, der ebenso spärlich beleuchtet war wie der vorherige. Er versuchte, mir etwas mitzuteilen , doch ich verstand kein Wort .
    Rechts und links der Str aße tauchten kleine Häuser auf. Anscheinend passierten wir ein Dorf . Gérard fuhr immer langsamer und parkte das Auto schließlich vor einem winzigen Haus .
    „ Ma maison “ , sagte er stolz.
    Ich nickte und lächelte matt . Dann stieg ich aus, ging um d a s Auto herum und bedankte mich so überschwenglich , wie es mein Französisch zuließ. Doch Gérard winkte ab, zeigte auf sein Haus und sagte etwas. Als ich nicht verstand, vereinfachte er den Satz: „ Boire et manger? “ Dabei machte er mit seiner Hand

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