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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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ins Zimmer trat, und er duckte sich, als fürchte er Schläge aus dem Nichts. Seinen glasigen Augen zufolge hatte er eine von Florians Pillen genommen, doch diesmal verstärkte die Droge nur seine Angst.
    »Hast du das von Florian gehört?«, fragte er mit zitternder Stimme.
    »Ja! Er hätte die Finger von dem Tablettenzeug lassen sollen, dann wäre es nicht passiert!« Ferdinand beschloss, sich vom Tod seines Freundes auch dann nicht beeindrucken zu lassen, wenn alle anderen jammerten. Florian war selbst schuld, dass er so früh hatte abtreten müssen. Dies machte er Toni mit drastischen Worten klar.
    »Meinst du wirklich, dass es an den Tabletten gelegen hat?«, fragte dieser nicht ganz überzeugt.
    »Selbstverfreilichst!«, erklärte Ferdinand im Brustton der Überzeugung. »Mir hat es nie gepasst, dass er das Zeug aus irgendwelchen obskuren Kanälen bezogen und angeschleppt hat. Aber er hat sich einfach nichts sagen lassen!«
    »Du hast die Tabletten doch auch geschluckt!«, sagte Toni verblüfft.
    Ferdinand antwortete mit einer wegwerfenden Geste. »Nur gelegentlich, wenn er zu arg gedrängt hat. Aber im Grunde hast du von dem Zeug nichts. Du bist fünf Minuten high und hast dann fünf Tage lang einen Kater. Aber reden wir jetzt von was anderem. Der Florian ist hinüber, und weder du noch ich können da etwas ändern.«
    »Das schon, aber …«
    »Kein Aber!«, unterbrach Ferdinand seinen Freund. »Der Florian ist weg, und wir müssen jetzt an uns denken! Setz dich an den Computer und schau zu, was du über diesen Farbenkleckser Urban Lassky und dessen Ehefrau herausbringst.«
    »Du willst den beiden also immer noch eins auswischen?« Toni wusste nicht so recht, ob er bei dieser Sache mitmachen sollte. Schließlich hatten ihre letzten Aktionen fatal geendet. Doch auch diesmal konnte er sich nicht gegen Ferdinand durchsetzen, und so setzte er sich gehorsam an den Computer. Er musste nicht lange nach den ersten Fakten über Urban Lassky suchen. Da gab es einen ausführlichen Wikipedia-Eintrag über den berühmten Maler, dessen Wahrheitsgehalt aber durch Einträge auf anderen Websites in Zweifel gezogen wurde.
    »Wir sollten lieber die Finger davonlassen«, fand Toni, als er daraufgestoßen war, welche Auszeichnungen und Ehrungen Urban Lassky bisher eingeheimst hatte.
    Ferdinand wollte jedoch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, indem er Daniela Lassky den Handkantenschlag im Stadtpark heimzahlte und den Verdacht wegen der Banküberfälle auf deren Mann und die Mitglieder des seltsamen Clubs lenkte, über den Toni trotz einer intensiven Suche im Internet nicht das Geringste herausfand.
    »Damit sind die Leute auf jeden Fall verdächtig! Kriminaler mögen keine Gruppierungen, die wie ein Geheimzirkel geführt werden. Es gibt ja nicht einmal eine Mitgliederliste.« Ferdinand rieb sich die Hände, während Toni Einwände vorbrachte.
    »Das gefällt mir nicht! Dieser Lassky hat das Ehrenzeichen der Republik Österreich für Wissenschaft und Kunst erhalten, ebenso das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. So einer wird nicht so leicht verdächtigt.«
    »Glaubst du etwa, ich habe Angst vor dem Kerl, bloß weil ihm der Bundeskanzler eine Medaille an die Brust geheftet hat? Mein Vater trägt ebenfalls das Silberne Ehrenzeichen – und etliche andere Orden dazu.«
    Nun gesellte sich zu Ferdinands Hass auf Daniela auch noch der Neid auf deren Ehemann, der als weltberühmter Künstler einen hohen Rang in der österreichischen Gesellschaft einnahm, während er selbst nur deshalb dazugehörte, weil er der Sohn seines Vaters war.
    »Wenn du den Lassky fertigmachen kannst, wäre das ein guter Beginn für unsere weitere Zusammenarbeit«, sagte er mit einem gezwungenen Grinsen zu Toni.
    Toni starrte ihn verwirrt an. »Wieso?«
    »Ganz einfach! Wenn wir den Kerl erledigen, gelingt uns das auch mit anderen. Es gibt einige Konkurrenten meines Vaters, die wir auf die gleiche Weise aus dem Weg räumen können. Du sagst doch alleweil, du bist ein Computergenie. Jetzt kannst du es beweisen!«
    Ferdinand klopfte seinem Freund aufmunternd auf die Schulter und sagte sich, dass er Toni nun endgültig in der Tasche hatte. Der Stolz des Burschen auf seine Hackerfähigkeiten war einfach zu groß, um seine Forderung ablehnen zu können.
    Wie erwartet machte Toni weiter und drang in Computersysteme ein, deren Sicherheitsmaßnahmen ihm besonderes Fingerspitzengefühl abverlangten. Auf einmal stieß er einen

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