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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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vor Schwäche, weil die Blitzheilung ihr viel Kraft raubte, rannte aber weiter, hechtete die Mauer hoch und landete sicher auf dem breiten Weg, der das Anwesen vom Park trennte.
    Noch während Daniela die Mauer überwand, sprang Stela aus dem Fenster, landete auf dem Rücken des Wachtmanns und brachte ihn zu Fall. Ehe er sich wieder aufgerappelt hatte, war die kleine Werwölfin hinter der Mauer verschwunden und schoss ins Gebüsch.
    Dort grinste sie die drei Vampirinnen übermütig an. »Ich glaube, wir sollten schleunigst verschwinden.«
    Daniela nickte und lief als Erste los. Doch nach wenigen Schritten wurde sie von einem Hustenkrampf geschüttelt und musste stehen bleiben.
    »Was ist mit dir? Du kannst doch nicht krank sein«, fragte Dilia besorgt.
    »Der Kerl hat mir eine Kugel aufgebrannt!« Daniela keuchte, weil ein weiterer Hustenanfall ihr die Luft nahm. Im nächsten Moment krachte etwas Hartes von innen gegen ihre Zähne. Verblüfft zog sie das Ding aus dem Mund und starrte auf ein verformtes Projektil. Sie wollte es schon wegwerfen, sagte sich dann aber, dass sie es als Erinnerungsstück aufheben wollte, und steckte es in die Hosentasche. Anschließend griff sie zum Handy und rief Lukas an, der sie mit Martin am vereinbarten Treffpunkt abholen sollte.
    Sie hatten die Villa schon ein paar hundert Meter hinter sich zurückgelassen, als ihre feinen Ohren wütende Stimmen auffingen. Gerade wurde der Mann, der Daniela angeschossen hatte, von seinem Vorgesetzten zur Schnecke gemacht. Wie es sich anhörte, hielt dieser sowohl die Frau, die wie eine Spinne an der Villa herumgeklettert war, wie auch ein fliegendes Pelzwesen, das entfernt an einen Hund erinnerte, für einen Ausbund der Phantasie und fragte den Wachmann höhnisch, ob der Junior ihm ein paar seiner speziellen Pillen gegeben habe.

8
    Der Anruf aus dem Bezirkspolizeikommissariat holte Prallinger um zwei Uhr nachts aus dem Bett. Kurz darauf saß er auf dem Beifahrersitz seines Dienstwagens, sehnte sich nach seiner Zahnbürste und einer Dusche und lauschte den Ausführungen seines Assistenten, der ihn abgeholt hatte.
    »Wenn das stimmt, wäre das eine ganz schlimme Sache«, rief er nach einer Weile verwundert aus.
    »Aber damit hätten Sie die Serie der Banküberfälle aufgeklärt!« Die Aussicht darauf erregte Wiedl so, dass er beinahe in ein geparktes Auto hineingefahren wäre.
    »Aufpassen!«
    Auf Prallingers Ruf hin riss der junge Mann das Steuer herum. »Tut mir leid, Herr Bezirksinspektor. Aber …«
    »Sie sollten froh sein, dass wir um diese Uhrzeit unterwegs sind. Über Tag wären Sie wahrscheinlich in ein neben uns fahrendes Auto gekracht. Jetzt konzentrieren Sie sich gefälligst auf die Straße! Sonst lasse ich Sie anhalten und fahre selbst.«
    Ganz so gelassen, wie er tat, fühlte sich der Bezirksinspektor jedoch nicht. Der Gedanke, dass mit Ferdinand Rubanter junior der Sohn eines der bedeutendsten Österreicher dieser Zeit in die Banküberfälle verwickelt sein sollte, bereitete ihm Zahnschmerzen.
    »Sind Sie sicher, dass die Informationen auch stimmen?«, fragte er Wiedl.
    »Sie haben immerhin ausgereicht, um den Herrn Staatsanwalt noch in der Nacht davon zu überzeugen, einen Haft- und einen Durchsuchungsbefehl auszustellen!«
    Diese Nachricht beruhigte Prallinger kaum, wusste er doch, dass der Staatsanwalt zu Rubanter seniors erbittertsten politischen Gegnern zählte und jede noch so kleine Chance nutzen würde, dem Milliardär eins auszuwischen.
    »Hoffentlich setzen wir uns mit dieser Sache nicht in die Nesseln. Geht es schief, sind wir für den Cerny ein gefundenes Fressen. Der lässt uns ganz bestimmt als Sicherheitspersonal an die österreichische Botschaft in Wagadugu versetzen.«
    »Wagadugu? Wo ist denn das?«, fragte Wiedl.
    »Irgendwo in Afrika.« Prallinger atmete tief durch und versuchte, seine Nerven unter Kontrolle zu bekommen. Diesen Job hier musste er absolut korrekt durchführen. Schließlich war es etwas anderes, eine verrufene Kneipe im Praterviertel zu durchsuchen als das Heim des wahrscheinlich reichsten Mannes der Republik.
    Kurz darauf entdeckte der Bezirksinspektor eine Reihe von Streifenwagen, die am Straßenrand angehalten hatten, und befahl Wiedl, ebenfalls stehen zu bleiben. »Das dürfte unsere Eskorte sein. Der Staatsanwalt lässt ja einiges auffahren. Wenn das Ganze jetzt ausgeht wie das Hornberger Schießen, ist er ebenfalls erledigt.«
    Noch während er es sagte, dachte Prallinger daran, dass ein Erfolg

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