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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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ihrer ehemaligen Kommilitonin nach und schüttelte den Kopf. Für ihr Gefühl hatte Anita ihr Studium viel zu früh aufgegeben, denn sie würde gewiss nicht bis zur Rente ihre und Urbans Hausdame bleiben wollen.
    »Komm, brechen wir auf«, forderte sie Dilia auf und öffnete die Tür.

3
    Für den ersten Teil der Nacht hatten Daniela und Dilia beschlossen, mit unterschiedlichen Bus- und U-Bahn-Linien die Stadt zu durchqueren. Sobald sie den unbekannten Vampir ausgemacht hatten, wollten sie sich auf dessen Fährte setzen, um herauszufinden, wie weit er in seiner Verwandlung bereits fortgeschritten war. Auch würden sie Wege finden müssen, ihn anzusprechen und über seine Veranlagung aufzuklären.
    Daniela hoffte, dass dies auf friedlichem Weg möglich war. Gefährlich würde es, wenn der Vampir durchdrehte und sie zu einer Hetzjagd durch die Stadt zwang. Doch sie baute auf Dilias Erfahrung. Immerhin hatte ihre Freundin mehr als die Hälfte der Clubmitglieder entdeckt und an die anderen Vampire herangeführt.
    Als Daniela in einem Waggon der U4 saß, spürte sie, dass die Suche nicht so einfach werden würde, wie sie hoffte. Andere Fahrgäste hörten Musik oder diskutierten so laut, dass man sie noch fünf Reihen weiter hören konnte. Weiter vorne stritt sich ein Paar, hinter Daniela sprach jemand eifrig in sein Handy, und am Ende des Waggons versuchte eine junge Mutter vergebens, ihr kreischendes Baby zu beruhigen.
    Ich werde warten müssen, bis die U-Bahnen leerer werden, dachte Daniela seufzend. Dennoch konzentrierte sie sich und spürte, wie ihre tastenden Sinne auf eine Person gelenkt wurden.
    War das der andere Vampir?, fragte sie sich, sah aber in ihren Gedanken nur ein paar Büsche vor sich und ein Stück weiter einen Spazierweg, auf dem einzelne Jogger im Mondlicht unterwegs waren. Nervös holte sie das Handy heraus und rief Dilia an. »Du, da habe ich was! Wie steht es bei dir?«
    »Ich spüre auch etwas! Die Richtung ist schräg rechts von dir«, antwortete Dilia mit vor Aufregung bebender Stimme.
    Angespannt verließ Daniela die U-Bahn bei der nächsten Station. Dann überprüfte sie die Angaben, die sie von Dilia erhalten hatte, auf dem Stadtplan nach. Tatsächlich führte die Spur direkt in den Stadtpark. Wusste der Vampir bereits, was er war, und suchte dort nach einem geeigneten Opfer?
    Daniela eilte auf den Park zu, blieb aber am Rand stehen und konzentrierte sich, um den Gesuchten zu finden. Doch es gelang ihr nicht. Zwar hätte sie schwören können, dass es irgendwo in dem Grün etwas gab, das sich dem Begriffsvermögen normal denkender Menschen entzog. Aber immer, wenn sie glaubte, den Vampir gefunden zu haben, standen nur nächtliche Schatten und dicht belaubte Zweige vor ihrem inneren Auge.
    »Das ist schlimmer als die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen«, sagte sie halblaut zu sich selbst und begann den Park zu durchstreifen. Vielleicht würde sie auf dieselben Schattenrisse stoßen, die sie vorhin bei ihrer magischen Suche wahrgenommen hatte, und so denjenigen finden, mit dem sie geistigen Kontakt gehabt hatte. Allerdings ließen die ungewohnten Empfindungen, die so gar nicht zu einem Vampir passen wollten, Zweifel in ihr aufsteigen. Was trieb sich in diesem Park herum?

4
    Ferdinand Rubanter junior war sauer. Sein Vater hatte sich nicht für seine Verletzungen interessiert, sondern nur gemeint, wozu müsse er sich auch dieses Viehzeug halten. Bei seiner Mutter war er ebenfalls nicht auf Verständnis gestoßen, weil sie den Rottweiler schon immer gehasst hatte. Zu guter Letzt hatte ihn auch noch seine neueste Flamme, die als Journalistin für eine Frauenzeitung arbeitete, angerufen und erklärt, sie sei einer tollen Story auf der Spur und könne daher ihre Verabredung nicht einhalten.
    Um sich abzureagieren, ging er mit Rasso in Richtung Stadtpark und erschreckte dabei alle Spaziergänger, die mit ihren Hunden unterwegs waren und das Pech hatten, ihm zu begegnen. Wenn Rasso den Rachen aufriss oder knurrte, kniff selbst der wagemutigste Hund den Schwanz ein und versteckte sich hinter seinem Besitzer. Zu Ferdinands Vergnügen wickelte ein Pudel vor lauter Angst die Leine um die Beine seines ältlichen Frauchens und brachte dieses zu Fall.
    Feixend sah Ferdinand zu und gab seinem Rottweiler ein wenig Leine. Rasso schoss auf den Pudel zu und ängstigte ihn so, dass dieser den Kopf aus dem Halsband zerrte und jaulend davonschoss.
    »Sie wissen schon, dass es verboten ist, Hunde hier frei

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