Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
Vom Netzwerk:
zerschlagen. Daher verabschiedete er sich und kehrte ins Bezirkspolizeikommissariat am Deutschmeisterplatz zurück. Nach einer Stunde Internetrecherche wusste er, dass der Mann aus dem Laden die Wahrheit gesagt hatte. Für diese Art von Masken gab es keinen zweiten Importeur in Österreich. Der Nächste befand sich in Budapest, aber der hatte, wie ein kurzes Telefonat ergab, ebenfalls keine Lampard-Masken im Angebot.
    Prallinger packte die, die er gekauft hatte, seufzend aus und stülpte sie sich über. So ein Ding zu tragen war eher unangenehm, und er fragte sich, wie die jungen Leute es aushielten, stundenlang damit herumzulaufen. Allerdings sah das Kunstgesicht, wie er durch einen Blick in den Spiegel feststellen konnte, verdammt echt aus. Für einen Bankräuber war so etwas optimal.
    Mit einem bösartigen Grinsen, das sich ein wenig auf die Maske übertrug, verließ er sein Büro und klopfte an die Tür seines Vorgesetzten Cerny.
    »Herein«, klang es ihm forsch entgegen.
    Prallinger trat in das Zimmer.
    Cerny hob den Kopf und sah ihn erstaunt an. »Grüß Gott, der Herr. Was wünschen Sie?«
    »Grüß Gott, Herr Chefinspektor. Kennen Sie mich nicht mehr?«
    Cerny kniff irritiert die Augen zusammen, starrte dann aber seinen Untergebenen verärgert an. »Prallinger, Sie sind es! Ich habe gedacht, Sie suchen die Bankräuber. Stattdessen spielen Sie Maskenball!«
    »Ich wollte Ihnen nur die Masken zeigen, die die Bankräuber verwendet haben. Dieser Typ hier wurde bei dem Überfall in Gänserndorf getragen.«
    »Mir wäre es lieber, Sie hätten einen der Bankräuber gefangen, statt mit so einer Larve herumzulaufen.«
    Der Bezirksinspektor lächelte sanft. »Die Dinger kommen aus England. Es gibt mehr als zweihundert verschiedene Gesichter. Das hier ist das des englischen Nationalstürmers Frank Lampard. Allerdings kann man diese Maske bei uns in Österreich nicht kaufen. Wer so eine haben will, muss schon nach London fliegen.«
    »London? Das wäre wohl der nächste Weg!«, rief Cerny aus. »Sie brauchen nicht zu glauben, dass ich Ihnen auf Staatskosten einen Flug nach England erlaube. Den Floh können Sie sich gleich aus dem Ohr holen.«
    »Daran habe ich auch nicht gedacht«, antwortete Prallinger mit mühsam aufrechterhaltener Gelassenheit. »Das, was ich wissen will, kriege ich auch über das Internet und mit Telefonanrufen heraus. Ich wollte Ihnen mit dieser Maske meine ersten Ergebnisse zeigen. Soviel ich weiß, sind die Kollegen, die sich bislang um den Fall gekümmert haben, noch nicht daraufgekommen. Aber jetzt entschuldigen Sie mich. Ich muss wieder an meine Arbeit!«
    Damit verließ Prallinger das Zimmer seines Chefs und plante seine nächsten Schritte.

10
    Urban sah in verstörte, eingefallene Gesichter und spürte, wie ihn die Angst der anderen Vampire zu überschwemmen drohte. Einige zogen die Köpfe ein, andere sahen sich ständig um, so als erwarteten sie, dass der Feind auf der Stelle zuschlagen würde. Dabei war der Ort, an dem sie sich versammelt hatten, so sicher wie kein anderer in ganz Wien und Umgebung. Es war das ehemalige unterirdische Reich der schwarzen Königin mit seinen magisch geschützten Höhlen tief unter der Stadt, in dem dreißig Affenschlangen Wache hielten. Die skurrilen Wesen ähnelten Schimpansen, denen man statt Hals und Kopf die etwa sechzig bis siebzig Zentimeter langen Vorderteile von Würgeschlangen aufgesetzt hatte.
    Trotz ihres unheimlichen Aussehens waren die Affenschlangen treue Diener von Daniela, die in ihren Augen die Nachfolge der schwarzen Königin in diesem unterirdischen Reich angetreten hatte. Allerdings waren sie nicht besonders kriegerisch und daher für den aktiven Kampf gegen einen Feind kaum zu gebrauchen.
    Mit etwas Mühe lenkte Urban seine Gedanken wieder auf ihr eigentliches Problem. »Freunde, jetzt verfallt nicht in Panik. Bis jetzt haben wir uns aus jeder Schwierigkeit herauswinden können. Das wird diesmal auch nicht anders sein.«
    »Urban hat recht!«, rief Dilia. »Wir dürfen uns nicht ins Bockshorn jagen lassen. Jeder hat einen schwachen Punkt, auch derjenige, der uns bedroht. Wir müssen nur zusammenhalten, so wie wir es immer getan haben!« Dilia unterstützte Urbans Vorschlag, alle Vampire sollten sich bei ihm einquartieren, um dem Feind mit geballter Kraft entgegentreten zu können.
    Doch ausgerechnet Lukas, einer der jüngeren Vampire, schüttelte abwehrend den Kopf. »Ich halte nichts von dieser Idee. Urban und Daniela sind schon einmal

Weitere Kostenlose Bücher