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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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plötzlich.
    »Wegen deines Dads? Damit hast du doch gar nichts zu tun. Das ist ganz allein seine Sache. Mir tut’s wegen Bob leid.«
    »Absolut nicht dein Fehler. Alles okay zwischen uns?«
    »Alles okay. Lass mich bitte wissen, welche Fortschritte er macht. Und das Baby.« Ich konnte die Gegenwart eines weiteren Geistes spüren – aber natürlich keine Gedanken. Dieses Baby würde außergewöhnliche magische Kräfte haben; ich hatte noch nie eine Schwangerschaft so früh bemerkt.
    »Ja, ich hab’s der Ärztin in der Notaufnahme gesagt, und sie hat mich kurz untersucht. Scheint alles okay zu sein. Sie hat mir auch den Namen eines Frauenarztes in Shreveport gegeben, falls Bob dort bleiben muss.«
    »Klingt gut.«
    »Oh, und wegen der Schutzzauber. Tut mir leid. Ich konnte einfach nicht wissen, dass sie gegen seelenlose Personen nicht wirken. Die Schuld muss ich, glaube ich, nicht auf mich nehmen. Wie oft trifft man schon auf jemanden ohne Seele?«
    »Da hast du eine brandneue Geschichte, die du deinem Hexenzirkel erzählen kannst«, sagte ich, und Amelias Miene hellte sich ein wenig auf. »Bill ist offenbar gestern Nacht hier gewesen, als ich schon geschlafen habe, und hat einen Brief für mich dagelassen. Ich erkenne seine Handschrift. Könntest du mir den wohl mal reichen?« Ich zeigte auf den Rolltisch, den eine Krankenschwester an die Wand geschoben hatte. Zuvorkommend gab Amelia mir den Briefumschlag. Ich würde ihn lesen, wenn sie weg war.
    »Sam kam vorbei und fragte, ob ich irgendetwas brauche«, erzählte Amelia mir.
    »Wundert mich nicht. Er ist ein guter Mensch.« Undwenn ich mich bei unserem nächsten Wiedersehen schon gut genug fühlte, würde ich ihn bis aufs Blut schütteln, weil ich wissen wollte, was zwischen ihm und Eric vor sich ging.
    »Einer der besten. Also, ich fahre dann mal zum Haus zurück, um zu duschen und unsere Sachen zu packen«, sagte Amelia. »Tut mir leid, dass unser Versuch, dir zu helfen, eine so schlimme Wende genommen hat.«
    »Schlimm für euch«, sagte ich. »Für mich ist es doch bestens ausgegangen. Danke, dass ihr extra zu meiner Rettung gekommen seid. Es hätte nur nicht damit enden dürfen, dass ihr alle verletzt werdet.«
    »Wenn ich wüsste, wo mein Dad steckt, würde ich ihn eigenhändig umbringen.« Und das meinte Amelia ernst.
    »Das kann ich verstehen«, erwiderte ich.
    Und dann ging sie, nachdem sie mir noch einen leichten Kuss auf die Stirn gesetzt hatte.
    Ich hätte schwören können, dass Bill mir einen blumigen Brief mit Genesungswünschen geschrieben hatte. Doch als ich die feine Handschrift las, stellte sich heraus, dass es alles andere war als das.

    Sookie, ich hoffe, es geht Dir schon besser. Wegen des Vorfalls vor zwei Nächten: Ich habe soeben eine höchst widerwillige Entschuldigung meines Königs erhalten. Er sagte zu mir, dass er es bedauere, dass Horst in mein heimatliches Territorium eingedrungen sei und mir so viele Unannehmlichkeiten bereitet habe dadurch, dass er meine Freundin und Nachbarin angegriffen habe.
    Offenbar war Horst der Ansicht, dass es Felipe gefallen würde, wenn er Dich mit etwas Grausamem bedrohen und so dafür sorgen würde, dass Du Dich nicht in die Absprachen einmischst, die Felipe mit Freyda getroffen hat. Felipe bat mich, auch Dir seine Entschuldigung auszurichten.Er wird Erics Bedingungen nicht antasten, wenn Eric heute Nacht nach Oklahoma abreist. Ich habe Dir noch weitere interessante Neuigkeiten zu erzählen und werde Dich so bald wie möglich aufsuchen.
    Ich war nicht sicher, ob ich Bills Brief wirklich verstand, aber wenn er mich besuchen kommen wollte, konnte ich ihm in aller Seelenruhe entgegentreten. Dr. Tonnesen entließ mich mit einer langen Liste von Verboten und Anweisungen, und ich rief Jason an, der mich in seiner Mittagspause aus dem Krankenhaus abholen kam. Er war am Abend zuvor auch hier gewesen, um die Unterlagen für meine Einweisung auszufüllen und ihnen die nötigen Informationen zu meiner Krankenversicherung zu geben, und er war zu meinem Haus gefahren, nachdem die Polizei ihre Ermittlungen zu der Schießerei abgeschlossen hatte. Ich versorgte Kevin und Kenya wahrlich mit Praxistraining für ihre neu erworbenen Fähigkeiten.
    »Michele hat dir für heut Abend ’n Schmorgericht in den Kühlschrank gestellt. Und es macht dir hoffentlich nichts aus, Sook, aber Michele und An sind grad dort und schrubben alles blitzblank«, sagte er kleinlaut.
    »Oh, wie wunderbar«, erwiderte ich ehrlich erleichtert.

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