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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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die sie mochte, ganz egal, was los war.
    »Ich weiß, dass Andys Großmutter eine harte Nuss war«, sagte ich, sogar zu meiner eigenen Überraschung,»aber du bist in so vieler Hinsicht genau wie Miss Caroline.«
    Halleigh wirkte erschrocken, dann aber erfreut. »Weißt du was, das nehme ich als Kompliment«, sagte sie.
    Als wir uns trennten, waren wir noch bessere Freundinnen als zuvor.
    Es dämmerte schon, als sie ging, und ich begann, ans Abendessen zu denken. Ich machte einen Teil von Micheles Schmorgericht auf einem Teller warm und tat noch etwas Salsa obendrauf. Es schmeckte gut, und ich aß meinen Teller leer.
    Kaum war es dunkel, stand Bill vor meiner Hintertür. Ich war schon sehr müde, obwohl ich den ganzen Tag lang nichts getan hatte, und schlich langsam mit der Schrotflinte in der Hand zur Tür, auch wenn ich wegen der … nun ja, wegen der Leerstelle, die der Kopf eines Vampirs in meinem anderen Sinn darstellte, sicher war, dass diese »Leerstelle« Bill war.
    »Ich bin’s, Bill«, rief er, um sich zu identifizieren. Ich öffnete die Riegel mit einer Hand, trat zur Seite und ließ ihn herein. Bei so viel Publikumsverkehr würde ich bald einen Terminkalender brauchen, um all meine Besucher zu koordinieren. Bill trat ein und sah mich aufmerksam an. »Deine Wunde heilt«, sagte er. »Gut.«
    Ich bot ihm etwas zu trinken an, doch er sah mich an und sagte: »Ich kann mir selbst etwas nehmen, Sookie, wenn ich etwas trinken möchte. Aber das möchte ich jetzt nicht. Kann ich dir etwas holen?«
    »Ja, schon. Wenn’s dir nichts ausmacht, gieß mir doch noch ein Glas Eistee ein. Das wär prima.« Der Krug war zu schwer, um ihn mit nur einer Hand zu heben. Und wenn ich irgendetwas mit der linken Hand ergriff, tat mir das auf die allerunerfreulichste Weise in der Schulter weh.
    Wir setzten uns ins Wohnzimmer, ich aufs Sofa gekuschelt, Bill im Lehnsessel gegenüber. Er lächelte mich an.
    »Du bist gut gelaunt«, bemerkte ich.
    »Ich bin dabei, etwas zu tun, das mir große Freude bereitet«, erwiderte er.
    Hm. »Okay, dann mal los«, forderte ich ihn auf.
    »Weißt du noch, was Eric mir in New Orleans angetan hat?«, fragte er, und nichts hätte mich mehr überraschen können.
    »Du meinst, was Eric uns angetan hat? Indem er mir erzählte, dass du dich gar nicht spontan in mich verliebt hast, sondern den Befehl hattest, mich zu verführen?«
    Es hatte damals wehgetan. Es tat jetzt weh. Natürlich nicht mehr so schlimm.
    »Ganz genau«, sagte Bill. »Und ich werde es nie wieder erklären, da wir das alles laut ausgesprochen und auch in unseren Gedanken schon so viele Male getan haben. Das weiß sogar ich, auch wenn ich nicht so wie du Gedanken lesen kann.«
    Ich nickte. »Daran lässt sich nun nichts mehr ändern.«
    »Und deshalb bereitet es mir eine so außerordentliche Freude, dir jetzt zu erzählen, was Eric Sam angetan hat.«
    Okay! Das war genau das, was ich schon lange herausfinden wollte. Ich beugte mich vor. »Erzähl schon«, sagte ich.

Kapitel 18
    Als Bill seine Erzählung beendet hatte, ging er, und ich rief Sam im Merlotte’s an. »Du musst mich besuchen kommen«, sagte ich.
    »Sookie?«
    »Du weißt genau, dass ich es bin.«
    »Kennedy ist nicht da, deshalb muss ich hinterm Tresen bleiben.«
    »Nein, musst du nicht. Du sollst nicht mit mir reden oder mich besuchen. Aber ich sage dir, dass ich jetzt sofort mit dir reden will, und ich erwarte, dass irgendwer sich um den Tresen kümmert, während du dich hierherbewegst.« Ich war sehr, sehr wütend. Und ich tat etwas so Unhöfliches, dass Gran nach Luft geschnappt hätte. Ich legte einfach auf.
    Binnen einer halben Stunde hörte ich Sams Pick-up. Ich stand an der Hintertür, als er aufs Haus zukam, und konnte die Wolke des Bedauerns um ihn herum so deutlich sehen, als wäre sie greifbar.
    »Erzähl mir gar nicht erst, dass du nicht hier sein solltest und nicht hereinkommen kannst«, sagte ich, denn ich brauchte einen Augenblick, um mein Feuer zu dämpfen, nachdem ich seine Traurigkeit bemerkt hatte. »Wir werden uns unterhalten.« Sam hielt Abstand, und da ergriff ich seine Hand, genau so wie er meine im Krankenhaus ergriffen hatte. Ich zog ihn näher heran, und er versuchte, Abstand zu halten, wirklich. Doch er konnte sich nichtüberwinden, etwas Grobes zu tun. »Jetzt kommst du mit ins Wohnzimmer, und du redest mit mir. Und bevor du dir eine Geschichte ausdenkst, lass mich dir eins sagen … Bill war hier und hatte eine sehr interessante Geschichte

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