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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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schmerzte und pochte, und ich dachte, das wäre wohl das letzte Mal in meinem Leben, dass ich mich vor meinen körperlichen Schmerzen drücken konnte. »Okay«, sagte ich und nahm den Verband ab.
    Pam biss sich ins Handgelenk und ließ ihr Blut träge auf die hässliche Wunde an meiner Schulter tropfen. Sie war rot geschwollen, schrundig und schmerzhaft und insgesamt furchtbar eklig. Sogar Karin stieß einen angewiderten Laut aus. Während das dunkle Blut langsam über mein verletztes Fleisch rann, massierte Karin es mit kalten Fingern sanft in meine Haut ein. Binnen einer Minute klang der Schmerz ab, und die Rötung verschwand. Die Haut juckte heilend.
    »Danke, Pam. Karin, danke fürs Aufpassen auf mich.« Ich sah die beiden Frauen an, die mir so ähnelten und die doch so vollkommen anders waren. Zögernd sagte ich: »Ich weiß, dass Eric vorhatte, mich zu verwan…«
    »Sprich nicht davon«, fiel Pam mir ins Wort. »Wir sind so gut befreundet, wie Vampir und Mensch nur befreundet sein können. Aber wir werden nie mehr sein, und ich hoffe, auch nie weniger. Glaub mir, du willst nicht, dass wir zu viel darüber nachdenken, wie es wäre, wenn du wärst wie wir.« Und in diesem Augenblick fasste ich den Entschluss, niemals wieder auf Erics Absicht anzuspielen, dass er uns drei als seine Geschöpfe haben wollte.
    Als Pam sicher war, dass ich ihrer Bemerkung nichts mehr hinzufügen würde, sagte sie: »So wie ich dich kenne, wirst du dir Gedanken darüber machen, dass Karin sich in deinem Wald elendig langweilen könnte. Doch nach den letzten Jahren wird es gut für sie sein, ein Jahr des Friedens zu haben.«
    Karin nickte, und ich wollte wirklich nicht herausfinden, was ihr in den letzten Jahren widerfahren war. »Ich werde gut versorgt sein durch das Staatliche Blutspender-Büro«, sagte sie. »Ich werde eine Aufgabe haben, und ich kann die ganze Zeit draußen sein. Und vielleicht kommt sogar Bill gelegentlich zu einem Gespräch vorbei.«
    »Noch einmal vielen Dank euch beiden«, sagte ich. »Lang lebe Sheriff Pam!« Und dann waren sie durch die Hintertür entschwunden, um Copley Carmichael zu seinem Mietwagen zu bringen.
    »Eine saubere Lösung«, sagte Mr Cataliades. Er war in die Küche gekommen, als ich gerade eine Schmerztablette nahm, die letzte, die ich brauchen würde. Meine Schulter heilte, doch es stach auch während dieses Prozesses noch, und ich musste ins Bett. Und ehrlich gesagt, hoffte ich auch, dass die Schmerztablette mich davon abhalten würde, wach zu bleiben und mir Sorgen um Barry zu machen.
    »Barry hat Dämonenblut, und er ist ein Telepath. Warum kann ich seine Gedanken lesen, Ihre aber nicht?«, fragte ich Mr C. aus heiterem Himmel.
    »Weil Ihre Fähigkeit ein Geschenk von mir an Fintans Nachkommen war. Sie sind eben nicht mein Geschöpf, so wie Pam und Karin die Geschöpfe von Eric sind; das Verhältnis ist in etwa das gleiche. Aber ich bin nicht Ihr Schöpfer, ich bin eher Ihr Patenonkel oder Ihr Lehrer.«
    »Ohne mich je wirklich etwas zu lehren«, erwiderte ich und fuhr dann zusammen, als ich hörte, wie anklagend das klang.
    Er schien es nicht als Beleidigung aufzufassen. »Das ist wahr, in dieser Hinsicht habe ich Ihnen gegenüber wohl versagt«, gestand Desmond Cataliades ein. »Aber ich habe versucht, es auf andere Weise wiedergutzumachen. Zum Beispiel bin ich jetzt hier, was wahrscheinlich wirksamer ist als jeder Versuch, den ich in Ihrer Kindheit hätte unternehmen können, um Ihren Eltern zu erklären, wer ich bin und dass sie im Hinblick auf Sie mir allein vertrauen sollen.«
    Bedeutungsvolles Schweigen trat ein.
    »Da haben Sie recht«, sagte ich schließlich. »Das wäre nicht gutgegangen.«
    »Und außerdem hatte ich eigene Geschöpfe zu erziehen, und verzeihen Sie bitte, wenn diese den Vorzug genossen vor den menschlichen Nachkommen meines Freundes Fintan.«
    »Das verstehe ich«, sagte ich. »Ich bin froh, dass Sie jetzt hier sind, und ich bin froh, dass Sie helfen.« Wenn ich ein wenig steif klang, so lag das nur daran, dass ich es allmählich satthatte, den Leuten dafür zu danken, dass sie mir aus Schwierigkeiten heraushalfen, weil ich es satthatte, in Schwierigkeiten zu geraten.
    »Aber gern doch. Es war bislang höchst unterhaltsam für Diantha und mich«, sagte er volltönend, und dann gingen wir unserer eigenen Wege.

Kapitel 20
    Die Halbdämonen waren schon weg, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Sie hatten mir auf dem Küchentisch die Nachricht hinterlassen, dass

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