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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Sookie.«
    »Aber warum denn?« Ich verstand es wirklich nicht.
    »Sie haben in Rhodes beinahe alles ruiniert für Sophie-Anne und mich«, sagte er. »Und Sie sind uns nicht zu Hilfe geeilt, als das Gebäude einzustürzen drohte. Sie haben sich stattdessen um Ihren hübschen Eric gekümmert.«
    »Sophie-Anne ist tot, ist das jetzt nicht völlig egal?«,schnauzte ich. »Sie sind wie eine Kakerlake, Sie würden auch einen Atombombenangriff überleben!«
    Okay, das war vielleicht nicht das Klügste, was ich je gesagt hatte, aber ehrlich! Es war doch verrückt zu meinen, ich würde zwei Leuten zu Hilfe eilen, die ich nicht leiden konnte, wenn ich wusste, dass das Hotel jeden Augenblick explodieren würde. Ich hatte mich natürlich um die Leute gekümmert, die mir etwas bedeuteten.
    »Im Grunde quäle ich einfach gern Frauen«, gab Glassport zu. »Dafür brauche ich nicht mal einen Grund. Dunkelhaarige sind mir lieber, aber Sie werden’s auch tun. Zur Not.« Und bei diesen Worten ritzte er mit einem Messer auf meinem Arm herum. Ich schrie.
    »Wir sind praktisch über die anderen Kerle gestolpert, die hinter Ihnen her sind«, sagte Newlin im Plauderton, so als läge ich nicht blutend auf dem Boden des Vans. Er hatte sich an die Wand der Fahrerseite gesetzt. Dort war ein Griff, an dem er sich festhalten konnte, denn Claude fuhr sehr schnell, und er war kein guter Fahrer. »Doch um die haben Sie sich offenbar gekümmert. Und weil in Ihrem Wald diese Vampirin Wachdienst schiebt, konnten wir Sie nachts nicht beobachten. Deshalb wussten wir, dass Gott uns einen Gefallen tun wollte, als wir die Gelegenheit heute Abend erkannten.«
    »Und was ist mit dir, Claude«, sagte ich in der Hoffnung, dass Johan Glassport aufhören würde mit dem Geritze. »Warum hasst du mich?«
    »Niall wollte mich sowieso töten, weil ich einen Aufruhr gegen ihn anzuzetteln versuchte. Und das wäre ein edler Tod gewesen. Doch nachdem Dermot ausgeplaudert hatte, dass ich auf der Suche nach dem Cluviel Dor war, beschloss mein lieber Großvater, dass mein Tod eine zu rasche Lösung wäre. Also folterte er mich eine ganze Zeit lang.«
    »So lang kann das gar nicht gewesen sein«, protestierte ich.
    »Du bist gefoltert worden«, erwiderte er. »Wie lang kam dir das vor?«
    Gutes Argument.
    »Außerdem war das in der Elfenwelt, und dort vergeht die Zeit anders als hier. Und die Elfen können mehr Qualen ertragen als die Menschen.«
    »Doch nun haben wir vor, Ihre ganz persönlichen Grenzen auszuloten«, warf Glassport ein.
    »Wohin fahren wir?« Ich fürchtete die Antwort.
    »Oh, wir haben da ein nettes Plätzchen gefunden«, sagte Glassport. »Nur ein Stück die Straße runter.« Er gab diesen so alltäglichen Redewendungen einen höhnischen Ton.
    Pam hatte ihr Blut verschwendet, als sie mich heilte. Jetzt würde ich nur noch umso besser zu foltern sein. Es machte mir nichts aus einzugestehen, dass ich mit meiner Weisheit am Ende war. Ich hatte keine Ahnung, wie schnell Sam, Jason und Michele in der Lage wären, mir zu folgen, selbst wenn sie wüssten, in welche Richtung der Van davongefahren war. Vielleicht würde der Tumult um die Entführung und die Stichwunde des Rausschmeißers sie sogar daran hindern, aus der Tür zu kommen. Und meine Schutzvampirin Karin sorgte bei mir zu Hause wahrscheinlich gerade dafür, dass keine Waschbären aus dem Wald kamen und meine Tomaten klauten.
    Die erste Regel bei Entführungsversuchen lautet: Nicht in das Auto einsteigen. Tja, das hatten wir bereits hinter uns, auch wenn ich es versucht hatte. Die nächste Regel lautete vermutlich: Achten Sie darauf, wohin Sie fahren. Oh, das wusste ich! Wir fuhren entweder nach Norden oder Süden oder Osten oder Westen. Herrje, gib hier nicht die Hilflose Hilda, ermahnte ich mich selbst und dachte nochmal nach. Wir waren vom Parkplatz rechts abgebogen, also fuhren wir nach Norden. Okay. Das sollte vom Stompin’ Sally’s aus zu sehen gewesen sein, denn dort behinderten nicht allzu viele Bäume die Sicht … wenn irgendwer so viel Geistesgegenwart besessen hatte, darauf zu achten.
    Seitdem war Claude nicht mehr abgebogen, meinte ich, denn sogar Claude wusste, dass das in dieser Gegend dumm gewesen wäre. Also fuhren wir direkt zu dem Ort, den sie für sicher hielten, und er musste ganz in der Nähe liegen. Vermutlich wollten sie ihn ziemlich schnell erreichen, um den Van zu verbergen, noch bevor die Verfolgung überhaupt aufgenommen wurde.
    In diesem Augenblick gab ich innerlich auf.

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