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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Altenheim und Tante Martha besuchen, aber unterwegs hatte ich noch haltgemacht und mir ’nen kleinen Drink genehmigt, und als ich schließlich zum Altenheim kam, hieß es, dass sie keine Besucher mehr reinlassen, weil’s schon ziemlich spät war und alles. Aber ich bin dort Hank Clearwater über den Weg gelaufen, du weißt doch, der Handwerker? Er ging grad nach ’nem Besuch bei seinem Dad. Na ja, Hank kenn ich schon seit Ewigkeiten, und er sagte, er will noch einen trinken in seinem Auto, und eh man sich’s versah, führte eins zum andern. Wir dachten, dass er das Auto lieber ’n bisschen abseits parken sollte, also ist er in den Wald gegenüber vom Altenheim rein. Da ist so ’n Trampelpfad durch den Wald, wo die Teenager mit Quads herumfahren. Wir konnten die Rückseiten der Häuser an der Clarice Road sehen. Die haben alle diese großen Sicherheitslampen. Half auch uns, besser zu sehen, was wir tun!« Sie kicherte.
    »Deshalb konntest du Arlene also sehen«, sagte ich, da ich über Hank und Jane nicht mal ansatzweise nachdenken wollte.
    »Ja, so kam’s, dass ich sie gesehen hab. Ich dachte noch: ›Verdammt, das ist doch Arlene, die hat versucht, Sookie zu ermorden, und ist wieder draußen. Was ist das denn?‹ Diese Männer standen ganz dicht bei ihr. Sie hat ihnen irgendwas gegeben, und dann haben Hank und ich … angefangen … zu reden, und danach hab ich sie nicht mehr gesehen. Als ich das nächste Mal hinsah, waren sie weg.«
    Janes Information war sehr wichtig für mich, wenn auch etwas zweischneidig. Einerseits könnte mir das helfen, mich zu entlasten oder wenigstens rechtlich begründete Zweifel daran zu schüren, dass ich an dem Mord anArlene beteiligt war. Andererseits war Jane nicht gerade das, was man eine zuverlässige Zeugin nannte, und ihre Geschichte könnte von der Polizei jederzeit zerpflückt werden.
    Ich seufzte. Und als Jane einen Monolog über ihre lange »Freundschaft« mit Hank Clearwater begann (den ich nach dieser Geschichte nie wieder zu Klempnerarbeiten ins Haus bestellen könnte), widmete ich mich meinen eigenen Gedanken.
    Meine Zeugin, Karin die Schlächterin, würde sich nicht vor Einbruch der Dunkelheit erheben, die erst ziemlich spät eintrat. (Nicht zum ersten Mal sagte ich mir, wie sehr ich die Sommerzeit hasste.) Karin war eine bessere Zeugin als Jane, weil sie definitiv klug, aufmerksam und bei klarem Verstand war. Okay, sie war tot. Vampire als Zeugen über den eigenen Verbleib galten nicht gerade als glühendes Zeugnis der Glaubwürdigkeit. Sie waren mittlerweile zwar Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika, wurden aber immer noch nicht wie Menschen behandelt oder betrachtet, nicht im Entferntesten. Ich fragte mich, ob die Polizei es schaffen würde, Karin heute Abend zu befragen. Vielleicht würden sie schon jemanden ins Fangtasia schicken, bevor sie dorthin kam.
    Ich dachte noch mal über das nach, was Jane mir erzählt hatte. Ein großer dünner Mann und ein normaler Mann, nicht aus der Gegend, sonst hätte Jane sie erkannt. Zusammen mit Arlene. Auf dem Grundstück hinter dem Haus neben jenem, in dem ihre Kinder bei Brock und Chessie Johnson lebten. Und später in dieser Nacht wurde Arlene ermordet. Das war ein wichtiger Schritt vorwärts.
    Eine Stunde später brachte uns Kevin, in sauberer, frisch gebügelter Uniform, das Mittagessen. Gebratene Mortadella, Kartoffelbrei und in Scheiben geschnitteneTomaten. Er sah mich mit genauso viel Abscheu an wie ich das Essen.
    »Das lassen Sie mal gleich wieder bleiben, Kevin Pryor«, sagte ich. »Ich habe Arlene genauso wenig ermordet, wie Sie Ihrer Mutter erzählen können, mit wem Sie zusammenwohnen.«
    Kevin wurde knallrot, und da wusste ich, dass ich zu weit gegangen war. Kevin und Kenya wohnten inzwischen seit einem Jahr zusammen, und die meisten Leute wussten Bescheid. Aber Kevins Mutter konnte immer noch so tun, als wüsste sie es nicht, weil er es ihr nicht ins Gesicht sagte. Dabei war überhaupt nichts verkehrt mit Kenya, nur dass sie in den Augen von Kevins Mutter die verkehrte Hautfarbe hatte, um Kevins Freundin zu sein.
    »Halten Sie einfach die Klappe, Sookie«, sagte er. Kevin Pryor hatte mir gegenüber noch nie im Leben ein unhöfliches Wort verloren. Und plötzlich wurde mir klar, dass ich für Kevin nicht mehr dieselbe war, jetzt, da ich Orange trug. Ich war von einem Menschen, dem er mit Respekt begegnete, abgesunken zu einem Menschen, dem er sagen durfte, dass er die Klappe halten sollte.
    Ich stand

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