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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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die Anklage gegen mich auf schwachen Füßen, da ich jemanden hatte, der bezeugen konnte, dass ich zum mutmaßlichen Zeitpunkt des Mordes in meinem Haus in meinem Bett gelegen hatte. »Es ist nur schade, dass Ihre Zeugin eine Vampirin ist – und auch noch eine, die neu ist in der Gegend und eine Bindung an Ihren Exfreund hat«, sagte er in seiner gewichtigen Art. »Doch Karin ist auf jeden Fall besser als überhaupt kein Zeuge. Ich muss bald mit ihr sprechen.«
    »Sie wird heute Nacht im Wald umherstreifen«, erzählte ich, »wenn sie noch Dienst schiebt.«
    »Und Sie sind wirklich überzeugt, dass Detective Beck mit einem Zauberbann belegt wurde?«
    »Ja«, erwiderte ich. »Obwohl ich nicht verstand, was ich zu dem Zeitpunkt sah. Ich habe Andy Bellefleur zu überreden versucht, Alcee Beck zu sagen, dass er sein Auto ausmisten soll. In der Hoffnung, dass Alcee das Hexagon, oder wie immer die Dinger heißen, findet und begreift, dass er auf übernatürliche Weise gegen mich aufgehetztwurde. Aber so hat’s definitiv nicht funktioniert. Falls uns also ein Weg einfällt, wie wir den magischen Gegenstand aus Alcee Becks Auto holen können, sollten wir diesen Plan verfolgen. Wenn das Ding erst mal da raus ist, wird’s für mich viel besser laufen, hoffe ich.« Und ich wollte weiß Gott, dass es besser lief. Ich sah auf die Uhr. Es war ein Uhr mittags.
    »Amelia, es gibt einiges, worüber wir reden müssen«, sagte Mr Cataliades, und Amelia wirkte besorgt. »Doch jetzt wollen wir erst einmal zum Mittagessen in die Stadt fahren. Selbst für reine Besprechungen muss man sich stärken.«
    Wir stiegen in Mr Cataliades’ gemieteten Van für die kurze Fahrt in die Stadt. Als wir schließlich im Lucky’s Barbecue Platz nahmen, erregten wir mehr Aufmerksamkeit, als mir lieb war. Klar, die Leute erkannten mich natürlich, und es gab einige Blicke und Gemurmel – aber damit hatte ich so ziemlich gerechnet. Der eigentliche Blickfang war Diantha, die sich nie wie ein Durchschnittsmensch kleidete, weil sie keiner war. Dianthas Kleidung war knallbunt und wahllos zusammengewürfelt. Grüne Leggings, ein kirschroter Tüllrock, ein orangefarbener Body, Cowboystiefel … tja, ein gewagtes Outfit.
    Wenigstens lächelte sie viel, das war schon mal etwas.
    Sogar abgesehen von Dianthas ungewöhnlichem Kleidungsstil (und das war ein weitreichendes »sogar abgesehen«), sahen wir einfach nicht aus, als würden wir zusammengehören.
    Zum Glück war unser Kellner, ein Highschoolschüler namens Joshua Bee, ein entfernter Cousin von Calvin Norris. Joshua war kein Werpanther, doch als Verwandter des Norris-Clans wusste er sehr viel über die Welt, die die meisten Menschen gar nicht sahen. Er war höflich und flink, und er hatte kein bisschen Angst. Ein Glück.
    Nachdem wir bestellt hatten, erzählte Desmond Cataliades uns von den Fortschritten des Wiederaufbaus in New Orleans nach Hurrikan Katrina. »Und Amelias Vater spielt dabei eine große Rolle. Copley Carmichaels Name steht auf einer Menge von Bauverträgen. Besonders in den letzten paar Monaten.«
    »Er hatte einige Schwierigkeiten«, sagte Bob leise. »Es stand sogar ein Artikel in der Zeitung. Wir sehen Copley nicht oft, da Amelia Probleme mit ihm hat. Aber wir haben uns richtig Sorgen um ihn gemacht. Doch seit das neue Jahr begonnen hat … nun, seitdem läuft alles wieder rund für ihn.«
    »Ja, darüber reden wir noch, wenn wir wieder ganz unter uns sind«, warf Mr Cataliades ein.
    Amelia wirkte beunruhigt, doch sie akzeptierte es.
    Ich wusste, dass sie nicht wirklich hören wollte, dass ihr Vater nichts Gutes im Schilde führte. Sie vermutete so etwas schon, und sie fürchtete es. Die Beziehung von Amelia und ihrem Vater war an vielen Fronten eine feindliche, doch sie liebte ihn … meistens jedenfalls.
    Diantha spielte Fadenspiele mit einer Schnur, die sie aus ihrer Tasche gezogen hatte, Barry und Mr Cataliades führten ein merkwürdiges Gespräch über die Bedeutung des Wortes »Barbecue«, und ich war gerade dabei, mir ein anderes Gesprächsthema auszudenken, als ein alter Freund von mir ins Lucky’s hereinspaziert kam.
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. John Quinn war einfach nicht zu übersehen. Natürlich nicht, Quinn war ein Wertiger. Doch selbst wenn die Leute das nicht wussten (und die meisten wussten es nicht), fiel Quinn auf. Er war ein großer kahlköpfiger Mann mit olivfarbener Haut und lilabraunen Augen, der spektakulär aussah in seinem lila Trägershirt und

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