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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Rudel in deinem Haus die Fährte aufnehmen darf. Ich habe ihm gesagt, dass ich auch in der Lage bin, die Fährte aufzunehmen, doch er bestand darauf, dass die Werwölfe dir helfen. Du nimmst doch an, dass das Halstuch aus deinem Haus gestohlen wurde?«
    Alle am Tisch hörten aufmerksam zu, sogar Mr Cataliades und Diantha. Sie hatten Quinn schließlich als einen meiner Freunde akzeptiert. »Ja, das glaube ich. Sam erinnert sich daran, dass ich es zur Kirche getragen habe, aber das muss vor Monaten auf einer Beerdigung gewesen sein. Und ich bin ziemlich sicher, dass ich es gesehen habe, als ich letzte Woche meine Kommodenschubladen aufgeräumt habe. Aber ich hätte es wahrscheinlich eher bemerkt, wenn es nicht da gewesen wäre.«
    »Da kann ich helfen«, warf Amelia ein. »Ich kenne einen Zauberspruch, der dir beim Erinnern hilft, besonders wenn wir ein Bild von dem Halstuch haben.«
    »Ich glaube nicht, dass ich eins habe, aber ich kann einBild davon malen«, sagte ich. »Es hat ein Federmuster.« Die ersten Male, als ich es trug, hatte ich gar nicht bemerkt, dass die feinen Farbschwünge Federn darstellten. Man hätte meinen sollen, dass mir das bei den kräftigen Pfauenfarben eher auffällt, aber verdammt noch mal, es war doch bloß ein Halstuch. Irgendein beliebiges Halstuch – das mich jetzt mein Leben oder meine Freiheit kosten könnte.
    »Das könnte funktionieren«, meinte Amelia.
    »Dann bin ich bereit, es zu versuchen«, sagte ich zu ihr. Danach wandte ich mich wieder an Quinn. »Und die Werwölfe dürfen jederzeit kommen und in meinem Haus herumschnüffeln. Ich putze ziemlich oft, deshalb bin ich nicht sicher, was sie aufspüren werden.«
    »Ich werde mal deinen Wald durchstreifen«, sagte Quinn. Er fragte gar nicht erst.
    »Es ist entsetzlich heiß, Quinn«, sagte ich. »Und die Schlangen …« Doch meine Stimme verlor sich, als ich ihm in die Augen sah. Quinn hatte keine Angst, weder vor Hitze noch vor Schlangen noch vor überhaupt irgendetwas.
    Es war ein sehr schönes gemeinsames Mittagessen, und Quinn bestellte sich ein Sandwich, weil unser Essen so gut roch. Ich konnte nicht einmal ansatzweise ausdrücken, wie ungemein und zutiefst dankbar ich allen dafür war, dass sie mir helfen wollten. Wie sehr hatte ich mich doch geirrt, als ich vor drei Tagen dachte, ich hätte nur Jason auf meiner Seite.
    Nach dem Mittagessen fuhren wir bei Wal-Mart vorbei, um für das Abendessen einzukaufen. Mr Cataliades und Diantha blieben zum Glück draußen an der Tankstelle, um den Van aufzutanken, während wir anderen einkaufen gingen. Ich hätte mir die beiden einfach nicht im Wal-Mart vorstellen können. Ich teilte die Liste unter uns auf, und so waren wir in null Komma nichts wieder draußen.
    Während wir unseren Einkaufswagen füllten, erzählte mir Quinn, Eventmanager für Supraveranstaltungen, von der Party zur ersten Verwandlung eines Werwolfteenagers, die sich zu einem wüsten Gelage entwickelt hatte. Ich lachte noch, als wir um eine Ecke bogen und auf Sam trafen.
    Nach seinem seltsamen Verhalten gestern im Merlotte’s und heute am Telefon wusste ich kaum, was ich sagen sollte, doch ich freute mich, ihn zu sehen. Er wirkte ziemlich grimmig, und seine Miene wurde sogar noch grimmiger, als ich ihm Quinn noch einmal vorstellte.
    »Ach ja, genau, ich erinnere mich an Sie«, sagte Sam und bemühte sich zu lächeln. »Sie sind hergekommen, um Sookie moralische Unterstützung zu geben?«
    »Jede Art der Unterstützung, die sie braucht«, erwiderte Quinn mit nicht gerade der glücklichsten Wortwahl.
    »Sam, von Mr Cataliades habe ich dir ja schon erzählt. Und er hat Diantha mitgebracht und Barry und Amelia und Bob«, sagte ich hastig. »Du erinnerst dich sicher noch an Amelia und Bob, auch wenn Bob, als du ihn das letzte Mal gesehen hast, vielleicht noch ein Kater war. Komm uns doch besuchen!«
    »Ich erinnere mich«, stieß Sam hinter zusammengebissenen Zähnen hervor. »Aber ich kann nicht kommen.«
    »Was hält dich davon ab? Ich vermute, Kennedy arbeitet hinterm Tresen.«
    »Ja, sie hat den Nachmittag übernommen.«
    »Dann komm doch raus zu uns.«
    Sam schloss die Augen, und ich konnte spüren, wie Worte gegen seine Schädeldecke prallten, die hinauswollten. Doch er wiederholte nur: »Ich kann nicht«, und damit schob er seinen Einkaufswagen weiter und verließ den Supermarkt.
    »Was ist denn mit dem los?«, fragte Quinn. »Ich kenneSam ja nicht allzu gut, aber er hat immer hinter dir gestanden, Sookie, immer auf

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