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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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den Khakishorts – ein Mann, den niemand so leicht übersah. Und er warder einzige meiner Exliebhaber, dessen Aussehen seinem wahren Alter entsprach.
    Ich sprang auf, um ihn zu umarmen, und drängte ihn, sich zu uns zu setzen. Er zog einen Stuhl zwischen Mr Cataliades und mich.
    »Ich glaube, ich weiß noch, wer Quinn schon begegnet ist und wer nicht«, sagte ich in die Runde am Tisch. »Barry, du hast Quinn in Rhodes getroffen, glaube ich, und Amelia, du und Bob, ihr kennt ihn aus New Orleans. Und Quinn, du bist Mr Cataliades und seiner Nichte Diantha schon mal begegnet, glaube ich.«
    Quinn nickte allen zu. Diantha ließ ihre Schnur links liegen und konnte den Blick gar nicht mehr abwenden von Quinn. Mr Cataliades, der wusste, dass Quinn ebenfalls ein großes Raubtier war, zeigte sich herzlich, aber doch auf der Hut. »Ich bin zuerst bei dir zu Hause gewesen«, sagte Quinn zu mir. »Eine solche Blumenpracht mitten im Sommer habe ich ja noch nie gesehen. Und diese Tomaten! Die Dinger sind ja verdammt riesig.« Es war, als hätten wir uns gestern erst gesehen, und mich überkam dieses warme und behagliche Gefühl, das ich immer in Quinns Nähe empfand.
    »Mein Urgroßvater hat den Erdboden um mein Haus herum mit Magie gesättigt, bevor er gegangen ist«, erklärte ich. »Es ist wohl irgendein magischer Zauber, der alles so gedeihen lässt. Was auch immer es ist, es funktioniert. Wie geht’s Tij, Quinn?«
    »Alles bestens«, sagte er mit einem breiten Lächeln, und es war, als würde man eine ganz andere Person sehen. »Das Baby wächst wie wild. Willst du ein Bild sehen?«
    »Klar«, sagte ich. Quinn griff nach seiner Brieftasche und zog eins dieser schemenhaften Ultraschallbilder hervor. Auf dem Bild waren zwei Punkte eingezeichnet, die zeigten, wo das Baby anfing und wo es aufhörte, erklärte Quinn.
    Ich hatte viele von Taras Ultraschallbildern gesehen – aber dieses Baby war ziemlich groß für seine paar Monate. »Wird Tijgerin das Baby früher bekommen als ein Mensch?«, fragte ich.
    »Ja. Wertiger sind da eine Ausnahme. Und das ist auch einer der Gründe, warum traditionelle Wertigermütter die Zeit der Schwangerschaft und der Geburt abgeschieden von anderen Leuten verbringen. Einschließlich dem Dad«, sagte Quinn mit grimmiger Miene, »aber wenigstens mailt sie mir alle paar Tage.«
    Zeit, das Thema zu wechseln. »Ich freue mich, dich zu sehen, Quinn«, sagte ich und sah Mr Cataliades demonstrativ an, der sich immer noch nicht entspannt hatte. Und Dianthas Starren aus ihren aufgerissenen Augen bedeutete auch nicht, dass sie sich Quinn am liebsten an den Hals geworfen hätte, sondern dass sie ihm diesen mit dem Messer aufschlitzen würde, sobald sie Gelegenheit dazu bekäme. Diantha hasste Raubtiere. »Was führt dich nach Bon Temps?«, fragte ich und legte ihm eine Hand auf den Arm. Dieser Mann ist mein Freund, sagte ich lautlos, und Mr Cataliades nickte unmerklich, wandte den Blick aber nicht ab.
    »Ich bin hier, um zu helfen«, sagte Quinn. »Sam hat im Onlineforum gepostet, dass irgendwer es auf dich abgesehen hat. Du bist eine Freundin des Shreveport-Werwolfrudels, du bist eine Freundin von Sam, und du bist eine Freundin von mir. Und außerdem war das Halstuch, mit dem diese Lady ermordet wurde, ein Geschenk von Werwölfen an dich.«
    Sam hatte der Geschichte um das Halstuch eindeutig einen guten Dreh gegeben. Die Werwölfe hatten es mir »geschenkt«, indem sie es als Augenbinde benutzten, damit ich nicht sah, wohin sie mich brachten … in der Nacht, in der ich zum ersten Mal einem Werwolf begegnet war. Wie lang das her zu sein schien! Einen flüchtigen Augenblicklang konnte ich gar nicht glauben, dass es je eine Zeit gegeben hatte, in der ich das Ausmaß der Suprawelt nicht gekannt hatte. Und hier saß ich nun in Lucky’s Barbecue, mit einer Hexe, einem Zauberer, zwei Halbdämonen, einem Telepathen und einem Wertiger.
    »Sam war mir immer ein guter Freund«, versetzte ich, und dann fragte ich mich wieder mal, was zum Teufel eigentlich mit meinem guten Freund los war. (Er hatte all diese Hebel für mich in Bewegung gesetzt, um mir in meiner Zeit der Not Hilfe zu verschaffen, doch er selbst konnte mir kaum ins Gesicht sehen. Es war eindeutig etwas faul im Staate Bon Temps.) »Dieses Onlineforum der Zweigestaltigen muss ja bersten vor Neuigkeiten.«
    Quinn nickte. »Alcide hat auch gepostet, deshalb bin ich auf meinem Weg hierher bei ihm im Büro vorbeigefahren. Er will wissen, ob einer aus seinem

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