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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Locke meiner Mutter und meines Vaters gelegt hatte. Der alte Schnittmusterumschlag, der einen Brief meiner Gran und den Samtbeutel mit dem Cluviel Dor enthielt, das jetzt ganz glanzlos und aller Magie beraubt war. Eine Nachricht, die Quinn mir in der Zeit, als wir zusammen waren, geschrieben hatte. Der Briefumschlag, in dem Sam mir dieÜbereinkunft über die Teilhaberschaft an der Bar gegeben hatte, während das echte Dokument in einem Safe bei meinem Anwalt lag. Geburtstagskarten, Weihnachtskarten und ein Bild, das Hunter gemalt hatte.
    Es war dumm, den Stein aufzubewahren. Er war sowieso zu schwer für die Schublade und machte das Auf- und Zuschieben schwierig. Den würde ich in ein Blumenbeet legen, also tat ich ihn oben auf den Nachttisch. Auch Erics Schlüsselbund nahm ich heraus, wickelte ihn in Luftpolsterfolie und steckte ihn in einen gepolsterten Briefumschlag, den ich Eric schicken wollte. Ob er das Haus jetzt wohl verkaufen würde, fragte ich mich. Vielleicht zog aber auch der nächste Sheriff dort ein. Wenn Felipe ihn oder sie ernannt hatte, würde meine Schonfrist ablaufen, so viel war klar. Unter welchem Vampirregime auch immer, dann würde die Jagdsaison auf mich eröffnet … oder würden sie mich einfach vergessen? Das wäre fast zu schön, um wahr zu sein.
    Ein Klopfen an der Hintertür war mir eine willkommene Ablenkung. Der Leitwolf höchstpersönlich stattete mir einen Besuch ab, und er wirkte entspannter, als ich ihn jemals gesehen hatte. Alcide Herveaux schien sich wohl zu fühlen in seiner Haut und wirkte zufrieden mit der Welt. Er trug die üblichen Jeans und Stiefel – ein Bauunternehmer konnte schlecht in Flipflops auf dem rauen Gelände von Baustellen herumlaufen. Sein kurzärmliges Hemd war ziemlich abgenutzt und spannte etwas um seine breiten Schultern. Alcide war ein echter Arbeiter, aber er war kein unkomplizierter Mann. Sein Liebesleben war, bis jetzt, eine einzige Katastrophe. Zuerst Debbie Pelt, die ein Miststück erster Klasse gewesen war, bis ich sie getötet hatte; dann die sehr nette Maria-Star Cooper, die ermordet wurde; dann Annabelle Bannister, die ihm untreu geworden war. Er hatte etwas für mich übrig gehabt, bisich ihn davon überzeugen konnte, dass das für uns beide nicht gut ausgehen würde. Und jetzt war er mit einer Werwölfin namens Kandace zusammen, die neu in der Gegend war. Sie sollte Ende dieses Monats ins Shreveport-Rudel aufgenommen werden.
    »Wie ich höre, müssen wir die Fährte jener Person finden, die das Halstuch gestohlen hat«, sagte Alcide.
    »Ich hoffe, du kannst etwas wittern«, erwiderte ich. »Es wäre zwar kein Beweis, der vor Gericht standhalten würde, doch so könnten wir ihn oder sie immerhin aufspüren.«
    »Du bist eine Frau, die viel putzt«, bemerkte er, als er sich im Wohnzimmer umsah. »Doch ich kann wahrnehmen, dass hier kürzlich viele Leute waren.«
    »Ja, ich habe das ganze Haus voller Gäste. Der beste Ort, um die Fährte aufzunehmen, wäre in meinem Schlafzimmer.«
    »Dann werden wir dort anfangen«, sagte er lächelnd. Diese strahlend weißen Zähne in dem braun gebrannten Gesicht, und dazu noch die schönen grünen Augen – Alcides Lächeln war wirklich etwas Besonderes. Zu schade, dass er nicht der Mann für mich war.
    »Möchtest du ein Glas Wasser oder Limonade?«, fragte ich.
    »Wenn ich meinen Job erledigt habe, vielleicht.« Er zog seine Kleidung aus und legte sie auf dem Sofa ordentlich zusammen. Wow. Es fiel mir schwer, sachlich dreinzublicken. Dann verwandelte er sich.
    Es sah immer aus, als würde es wehtun, und die Geräusche klangen unangenehm. Doch Alcide schien sich schnell wieder zu erholen, und der hübsche Wolf, der da vor mir stand, trottete bald durch mein Wohnzimmer, und seine empfindliche Nase fing schon allerlei Geruchsspuren auf, während er mir ins Schlafzimmer folgte.
    Um nicht im Weg zu sein, setzte ich mich an den kleinen Schreibtisch im Wohnzimmer, auf dem mein Computer stand, und löschte jede Menge alter E-Mails. So hatte ich was zu tun, während er herumschnüffelte. Ich hatte schon all den Spam und die Werbemails der Supermärkte verbannt, als sich ein großer Wolfskopf auf meinen Schoß schob – da war Alcide wieder, schwanzwedelnd.
    Ganz automatisch streichelte ich ihn. Denn das tat man doch, wenn ein Tier einem den Kopf auf den Schoß legte. Man kraulte es zwischen den Ohren und unter dem Kinn, rieb ihm den Bauch … okay, vielleicht nicht den Bauch eines Wolfs, besonders nicht den eines

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