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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Tür zu schließen, und im nächsten Moment schossen die Irrlichter herein und verteilten sich im Haus. Chase und Marion schrien, und Iris erst recht, als die Kadaverkerzen über uns herfielen.

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    Kapitel 14
    S cheiße!« Ich hastete zu Chase hinüber, als die Irrlichter ins Wohnzimmer geschossen kamen. Iris, Hanna und Marion schrien in der Küche, und Camille und Morio rasten dorthin und knallten im Vorbeigehen die Haustür zu. Alle rannten durcheinander.
    Flügelchen flatterten, und auf ein sirenengleiches Flüstern hin stand Chase wackelig auf und bewegte sich auf ein besonders dickes Knäuel Irrlichter zu. Ich warf mich mit einem Hechtsprung auf ihn und riss ihn zu Boden. Als wir aufschlugen, hörte ich ihn stöhnen. Na großartig – ich hatte ihm irgendetwas gebrochen, aber zumindest hatte ich ihn davon abhalten können, zwischen den Irrlichtern zu verschwinden. Ich betete darum, dass ich Chase nicht allzu schwer verletzt hatte.
    Bruce drängte sich durch das Chaos und versuchte, die Küche zu erreichen. Seine geringe Körpergröße war in diesem Fall ein echter Vorteil, und ich sah ihm nach, während ich mich auf Chase setzte und überlegte, was zum Teufel ich jetzt tun sollte.
    Delilahs Fauchen drang aus einer Ecke. Sie hatte sich in den Panther verwandelt und schnappte nach den Lichtern. Sie bewirkte damit nicht viel, aber eines musste ich ihr lassen – meine Schwester hatte ein paar gewaltige Beißerchen.
    Ehe ich mich versah, stand Ivana über mir und ließ haufenweise Irrlichter zerplatzen. Aeval wob in einer anderen Ecke irgendeinen Zauber, der die Kadaverkerzen in ihrer Nähe offensichtlich fertigmachte. Ich sah, wie ein vielstrahliger Lichtblitz aus ihren Fingern schoss und eine der Kugeln packte. Sie explodierte in einem Rauchwölkchen, aus dem wiederum mehrere weitere Blitze schossen und die nächsten Irrlichter erwischten. Wie eine Kettenreaktion liefen die Explosionen und Rauchwolken durch den Raum. Eine Welle schriller Schreie hallte noch nach, als die Irrlichter schon verschwunden waren.
    Ivana wollte sich offenbar nicht ausstechen lassen. Sie piekte wie besessen, und gemeinsam räumten die Alte Fee und die Feenkönigin das Haus erstaunlich schnell irrlichterfrei. Sie ignorierten einander, verließen aber fast gleichzeitig das Haus, und wir sahen vom Fenster aus zu, wie sie im Garten kurzen Prozess mit den Kadaverkerzen machten.
    »Chase, geht es dir gut?« Ich half ihm auf und blickte mich nach letzten versteckten Irrlichtern um, doch anscheinend waren alle verschwunden.
    »Ich glaube, ich habe mir den Daumen verstaucht. Den linken.« Er hielt mir die Hand hin, und ich verzog das Gesicht – ich konnte förmlich zuschauen, wie das Daumengelenk anschwoll und eine zauberhafte dunkelgraue Farbe annahm.
    »Tut mir leid, Mann. Morio, kannst du ihn zu Sharah bringen? Sie sollte das schienen. Wir haben jede Menge Verbandszeug im Haus.«
    Während Morio Chase hinausführte, begann ich mir allmählich doch Sorgen zu machen, was passieren würde, wenn Ivana und Aeval mit ihrem Wettbewerb im Irrlichtervernichten fertig waren. Doch ehe ich hinausgehen und nach ihnen sehen konnte, hielt Vanzir mich auf.
    »Lass die beiden das untereinander klären. Komm ja nicht ins Kreuzfeuer.«
    Ich dachte daran, wie die beiden sich begrüßt hatten, und fand es klüger, seinen Rat zu befolgen. »Da hast du wohl recht.« Ich strich eine feine Staubschicht von seinen Schultern und merkte dann, dass die Schicht alles im Wohnzimmer bedeckte. Anscheinend hinterließen Irrlichter doch gewisse Reste.
    »Toll, das hat mir noch gefehlt. Feenstaub.«
    Camille kam mit Iris, Hanna, Douglas und Marion herein. Alle schienen unversehrt.
    Camille winkte mich zu sich herüber. »Kommt her, Delilah, Menolly. Wir gehen besser da raus und sorgen dafür, dass die beiden sich nicht gegenseitig umbringen.« Auf dem Weg zur Tür zischte sie mir zu: »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht? Du wusstest doch, dass ich Aeval holen wollte. Weißt du nicht mehr, was Vater uns von den Fehden zwischen den Feenfürsten und den Alten Feen erzählt hat?«
    »Muss ich wohl vergessen haben.« Ich wusste wirklich nichts mehr davon. Aber jetzt, da sie es erwähnte, stiegen vage Erinnerungen an diese Geschichten in mir auf – und das waren wahre Schauermärchen. So schaurig, dass ich zur Tür sprintete. »Kommt, schnell!«
    Als wir den Garten erreichten, brach die Wolkendecke auf und der Mond tauchte den Rasen in silbriges Licht. Camille hielt

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