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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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fürchtet vielleicht, dass unsere Waffen doch wirkungsvoll genug sein könnten, um ihm die Sache unnötig zu erschweren. Wahrscheinlich ist es ihm egal, wenn dabei die halbe Welt ausgelöscht wird, aber er will seine Streitkräfte nicht zu stark dezimieren lassen. Nein, ich glaube auch, dass er es für klüger hält, uns zu infiltrieren«, sagte Chase.
    Ich musste den beiden zustimmen. »Wahrscheinlich habt ihr recht. Soweit wir wissen, waren seine Angriffe in der Erdwelt begrenzt, und wahrscheinlich werden sie eher unauffällig bleiben. Aber wenn er in der Anderwelt weit genug vordringt, könnten die Hexer in der Lage sein, genug Portale zu öffnen und die Dämonen hereinzulassen. Und von dort aus kommen sie an die Portale zur Erdwelt.«
    »Das ist ein schrecklicher Gedanke.« Delilah schauderte.
    »Allerdings. Der Zustrom von Dämonen in die Erdwelt wird viel stärker werden, wenn sie erst Vorposten in der Anderwelt haben. Meine Vermutung ist, dass die meisten seiner direkten Anstrengungen auf die Anderwelt konzentriert sind, während er hier sozusagen das Empfangskomitee vorbereitet.« Ich stand auf. »Durch Bewusstseinskontrolle kann er ihnen den Weg ebnen, um von der Anderwelt ohne großen Kampf hierherzukommen.«
    »Was bedeutet, dass wir Gulakah finden und vernichten und den Krieg in der Anderwelt verhindern müssen. Beides nicht gerade einfach. Wir wissen nicht, wo Gulakah ist, Carter konnte ihn noch nicht aufspüren, und in der Stadt herrscht genug übersinnliches Treiben, um …« Camille unterbrach sich, als das Telefon klingelte.
    Iris ging dran. Einen Moment später winkte sie mich herbei. »Roman ist am Telefon. Er möchte dich sprechen.«
    Ich ging mit dem schnurlosen Telefon hinaus in den Flur, wo ich ihn besser hören konnte, während die anderen sich weiter unterhielten. Ich war nervös – ich hatte nicht mehr mit ihm gesprochen, seit Nerissa und ich sein Haus verlassen hatten. »Hallo … was gibt’s Neues?«
    »Menolly, ich habe eine wichtige Information für dich. Leider muss ich dir sagen, dass einer meiner Leibwächter vor etwa zehn Minuten über einen Leichnam gestolpert ist, draußen im Tangleroot Park. Ich fürchte, das könnte euer vermisster Agent sein.«
    Scheiße.
Andrees? Tot? Ich wollte es nicht glauben.
    »Verdammt. Das wollte ich nicht hören. Andrees ist ein guter Mann. Ich hoffe wirklich, dass er nicht der Tote ist.« Ich überlegte. »Tangleroot Park, sagtest du? Da ist ein wildes Portal. Der Abend hier war die Hölle, und es ist noch nicht einmal Mitternacht.«
    »Ach, erzähl.«
    Ich wollte ihm gerade von den Irrlichtern und den Bhutas erzählen, als ein anderes Gespräch anklopfte. Ich warf einen Blick aufs Display. Carter. »Roman, entschuldige bitte, ich muss da drangehen. Wir kommen in den Park, so schnell wir können. Würdest du deine Leute den Leichnam bewachen lassen, bis wir kommen? Und sie dürfen ihn nicht berühren, ja? Hier ist die Hölle los. Ich rufe dich zurück, sobald ich kann.«
    »Wir hören uns bald, meine Süße. Mein Leibwächter heißt Standers, und er wird den Toten im Auge behalten.« Er legte auf, und ich wechselte zu Carter.
    »Carter?«
    »Menolly? Ich habe Neuigkeiten. Ich habe gerade mit einem Landsmann von mir telefoniert, der in Portland, Oregon, wohnt. Mit den Hexen und Heiden dort scheint irgendetwas nicht zu stimmen. Eine seltsame Krankheit breitet sich unter ihnen aus.«
    »Das kommt mir leider bekannt vor.«
    »Ja, nicht wahr? Ich habe mit der Hexe gesprochen, die meine Banne aufgestellt hat. Sie ist eine mächtige Zauberin, nicht ganz menschlich, aber über den anderen Teil ihrer Herkunft möchte ich nicht spekulieren. Sie sagte, seit etwa einer Woche fühlte sie sich kraftlos und leer. Ich hatte den Eindruck, dass sie an unserem Gespräch kaum Interesse hatte, und ich bin sicher, da stimmt etwas nicht.«
    »Ich weiß auch, was, Carter, aber ich kann jetzt nicht reden. Ich fürchte, wir haben unseren Agenten gefunden. Tot. Wir fahren bei dir vorbei, wenn wir im Park fertig sind.« Nach einer kurzen Pause fügte ich hinzu: »Carter, hier tun sich alle möglichen üblen Sachen. Pass auf dich auf.« Damit legte ich auf und ging ins Wohnzimmer, um die Neuigkeit an Camille und Delilah weiterzugeben.
     
    Wir drei fuhren mit Shade, Morio und Chase zum Park. Ausnahmsweise einmal sehnte ich den Sog der Sonne herbei. In den vergangenen paar Nächten war so viel passiert, dass alle ziemlich erschöpft waren, und Camille und Delilah leisteten

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