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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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alle diese Irrlichter von unserem Land entfernen?«
    Sie reckte den Hals und spähte die Auffahrt entlang. »Ja, hübsch viele sind es, aber ich kann das.«
    »Dann haben wir eine Abmachung.« Ich streckte ihr die Hand hin, und mir graute vor ihrer Berührung. Sie ergriff meine Finger, und ein Kribbeln schoss durch meinen Körper, das sich anfühlte wie der Kick von frischem Blut. Mir blieb der Mund offen stehen, und ich schüttelte den Kopf. »Was war das?«
    Ivana beäugte mich mit verschlagener Miene. »Ich kann dich
fühlen
lassen, totes Mädchen. Ich kann dich glauben lassen, du seist wieder lebendig. Wenn du je mehr davon willst, brauchst du nur an meine Tür zu klopfen.« Mit einem irren Lachen öffnete sie den Sack und lugte hinein. »Ferkel, ja … ein Quieker für die Maid von Karask.« Dann fügte sie geschäftsmäßig hinzu: »Und jetzt geh, du wandelndes Stück Fleisch. Lass mich meine Arbeit tun. Hinein ins Haus mit dir. Das wird kein hübscher Kampf.«
    Ich nickte und joggte die Auffahrt entlang. Ich brauchte nicht zu befürchten, dass sie einfach mit dem Ferkel verschwinden würde. Wenn die Alten Feen einen Handel eingingen, dann hielten sie ihren Teil der Vereinbarung ein.
    Während ich mich durch einen weiteren Schwarm Irrlichter kämpfte, hörte ich einen langen, klagenden, schrillen Schrei. Ich blickte mich um und sah Lichtkugeln zerplatzen, während Ivana vorwärtsging. Sie piekte die Irrlichter mit den Fingern an, und sie fuhren unter jämmerlichem Geheul in ihren Stab hinein.
    Ich knallte die Haustür hinter mir zu und eilte ins Wohnzimmer, wo Delilah und Morio die Gesichter ans Fenster pressten und zuschauten. Shade und Shamas saßen auf dem Sofa bei Chase, der in eine Wolldecke eingewickelt war. Schwach hob er die Hand, als ich hereinkam. Iris und Hanna waren mit den Tabletts verschwunden und spülten ab, und Marion half ihnen. Trillian las in einem Buch, Vanzir und Roz waren mit einem Videospiel beschäftigt. Bruce spielte mit Maggie, während er sich mit Douglas unterhielt. Nerissa war nirgends zu sehen.
    »Wo ist Nessa hin?« Ich benutzte meinen Kosenamen für sie nicht oft vor anderen, aber er war mir einfach herausgeschlüpft.
    »Sie ist im Salon und sortiert ihre Einkäufe. Ich habe das Kleid gesehen, das sie ausgesucht hat«, antwortete Delilah. »Es ist so wunderhübsch.«
    Ich wusste, dass ich zu ihr hineingehen und mir ansehen sollte, was sie gefunden hatte, aber es war einfach zu viel los, um sich Klamotten anzuschauen. Wir hatten einen Verletzten, eine Invasion von Spukgestalten, und ich konnte mich jetzt nicht auf Hochzeiten, Treueschwüre und Festlichkeiten konzentrieren.
    Ich wollte gerade fragen, ob noch jemand etwas aus der Küche brauchte, als die Luft schimmerte und Smoky erschien, Camille fest im Arm. Sie traten vom Ionysischen Meer herüber, und Camille sah müde und erschöpft aus.
    Die Reise über die ätherischen Weltenmeere laugte die meisten Lebewesen aus, bis auf Drachen und diejenigen, die von Natur aus an die Zwischenreiche der Welt gewöhnt waren. Doch die beiden hatten kaum feste Formen angenommen, als ein neuer Schimmer mich zurückweichen ließ. Erschrocken sah ich eine große Frau in Schwarz und dunklem Violett erscheinen. Sie funkelte, ihr Haar war schwarz wie polierte Kohle, und ihre Augen leuchteten silbrig.
    Aeval drehte sich einmal um sich selbst und ließ den Blick über alle Anwesenden schweifen. Sie lachte leise. »So, wir haben anscheinend ein Problem mit ein paar Irrlichtern, ja?«
    Aeval, die Dunkle Königin der Nacht und der Schatten, war eine der drei Herrscherinnen über den unabhängigen Feenstaat der Erdwelt und Camilles Herrin.
    »Was rieche ich hier?« Sie wandte sich mir zu. »Das Blut einer Alten Fee.«
    »Also, das … Äh … Die Maid von Karask ist hier. Sie ist draußen und saugt die Irrlichter auf.« Ich fürchtete mich nicht vor vielem, aber die Dreifaltige Drangsal war eine der wenigen Ausnahmen.
    Aeval starrte mich mit glitzernden Augen an. »Du kleine Närrin. Weißt du, was du angerichtet hast?«
    In diesem Moment flog krachend die Tür auf, und Ivana stand im Raum. Sie funkelte Aeval an. »Dachte ich mir doch, dass es nach Nacht stinkt hier. Freut mich, Aeval. Ja, wirklich. Bei unserem letzten Zusammenstoß habe ich geschworen, dich zu töten, wenn unsere Pfade sich wieder kreuzen. Wenn ich mit meiner Aufgabe fertig bin, zu der mich ein Eid verpflichtet, wirst du dich dann zum Kampf stellen?«
    Doch Ivana hatte vergessen, die

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