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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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einer Vampirin aufzuhalten, die der Ansicht war, ich sollte gegrillt werden, war nicht gerade angenehm. Vor allem, weil sie älter und wahrscheinlich auch stärker war als ich.
    Moment,
flüsterte eine Stimme in meinem Kopf.
Jetzt fließt das Blut von Romans Linie in deinen Adern – vielleicht nicht so viel von ihm wie von Dredge, aber Roman ist dein Meister und wird nicht dulden, dass dich jemand schlecht behandelt.
    »Gut. Sag ihr, sie bekommt ihre Audienz. Aber zu meinen Bedingungen. Und wenn sie mit uns loszieht, hört sie auf mein Kommando und das meiner Schwestern. Wenn sie irgendwelche Anstalten macht, eine von uns anzugreifen, ist sie Staub. Verstanden?« Ich hatte keine Geduld und keine andere Wahl mehr.
    Mallen zögerte, dann seufzte er tief. »Ja, ich höre dich laut und deutlich. Ich werde mit ihr reden. Heute Nacht hat sie keine Zeit. Braucht ihr sie dann morgen?«
    »Ja, ist in Ordnung. Sie soll um Viertel vor sieben hier sein. Und ihr Zauberköfferchen nicht vergessen. Sie soll ein Dämonentor zerstören, ein beschissenes, riesiges Dämonentor.« Ehe Mallen noch etwas sagen konnte, legte ich auf.
    Als ich mich den anderen zuwandte, stellte ich fest, dass sie mir zugehört hatten. Ich war so mit meinen Überlegungen beschäftigt gewesen, dass ich nicht darauf geachtet hatte. Ich erklärte ihnen, was ich mir dabei gedacht hatte.
    »Charlotine ist die einzige Zauberin, die wir kennen, die mächtig genug ist, das Ding zu zerstören. Und sie ist bereit, uns zu helfen. Ich habe gerade mit Mallen über die Konditionen gesprochen.«
    »Wir schlagen also morgen Nacht zu?«, fragte Vanzir.
    »Morgen Nacht schlagen wir zu. Es könnte dort Bhutas geben. Charlotine können sie nichts anhaben, weil sie ein Vampir ist, aber Morio und Camille werden hierbleiben müssen. Ich denke, wir sollten auch Roz, Trillian, Delilah und Chase zu Hause lassen. Also kommen Smoky, Shade und Vanzir mit mir.« Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, falls Roman sich weigerte, Charlotine eine Audienz zu gewähren. Aber ich war ziemlich sicher, dass ich ihn würde überreden können.
    »Wir reisen übers Ionysische Meer. So ist die Gefahr am geringsten, dass wir zu früh entdeckt werden.« Smoky stöberte im Kühlschrank herum. »Ist noch was für einen kleinen Snack da?«
    Hanna schob ihn beiseite und holte Brot und Schinken hervor. »Lass mich das machen.«
    »Wie du möchtest. Danke sehr.« Smoky achtete stets darauf, Hanna gegenüber sehr höflich zu sein. Er sah seinem Vater so ähnlich, dass sie manchmal immer noch zusammenzuckte, wenn er aus irgendeinem Grund gereizt war.
    »Was machen wir dann heute Nacht?« Camille gähnte, klappte das Spielbrett zusammen und räumte es weg. Sie sah müde aus. Alle sahen müde aus. Sogar ich war erschöpft. Das Ritual war anstrengend gewesen, und ich hatte den anderen noch gar nicht erzählt, was passiert war.
    »Ich habe euch allen etwas zu sagen.«
    »O nein, was ist jetzt schon wieder?« Delilah sank auf ihrem Stuhl zusammen. Sie sah so verzweifelt aus, dass ich lachen musste.
    »Nein, es ist nichts Schlechtes. Glaube ich zumindest. Aber es wird Auswirkungen haben, also solltet ihr wissen, was los ist.« Ich erzählte ihnen von dem Ritual mit Roman, das Morio und mich von unserem Band befreit haben müsste, und erklärte ihnen, dass Roman jetzt zum Teil mein Meister war. Als ich fertig war, herrschte völliges Schweigen.
    »Also, redet bitte nicht alle auf einmal.« Ich schnaubte. »So viel hat sich gar nicht verändert.«
    »Ach, tatsächlich?« Camille blickte auf. »Du hast dich an Roman gebunden, oder? Du hast dich von Dredge befreit, und jetzt nimmst du einen Meister an, obwohl du gar nicht dazu gezwungen warst.« Sie sah zornig aus, aber ich hörte die Angst in ihrer Stimme.
    »Ich musste es tun – für dich, für Morio und für mich.« Ich wandte mich Morio zu. »Sei bitte ehrlich, fühlst du dich jetzt zu mir hingezogen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Nein, und der Unterschied ist mir sofort aufgefallen, als du zur Tür hereinkamst. Ich bin ehrlich erleichtert. Da war immer dieser Druck … Wenn du in der Nähe warst, war ich mit einem Teil meiner Aufmerksamkeit immer bei dir. Das war eine ständige Ablenkung.«
    Camille schlug die Augen nieder. »Du weißt doch, dass ich dafür Verständnis hatte.«
    »Ja, das weiß er, und ich wusste es auch, aber irgendwann hätte sich die Situation zugespitzt. Morio, Roman hat gesagt, eine solche Infusion mit Vampirblut würde deine

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