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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Die Jungs murrten, weil sie zu Hause bleiben sollten, und schließlich gab ich nach. »Also gut – noch einer kann mitkommen. Roz, du. Smoky – dich brauchen wir hier, falls es wieder Ärger geben sollte. Trillian auch.« Damit würden schon mal die beiden größten Egos hübsch zu Hause bleiben.
    Während wir unsere Sachen einsammelten und zum Auto gingen, merkte ich, dass ich höllische Kopfschmerzen hatte. Der Stress. Man sollte meinen, dass ich als Vampirin gegen solche Zipperlein immun sein sollte, aber Stress machte jedem zu schaffen, selbst den Untoten, wenn auch auf etwas andere Weise. Wir würden vor lauter Stress nicht an einem Herzinfarkt sterben, aber wir konnten ein klitzekleines bisschen … reizbar werden.
    Die anderen gingen bibbernd durch den Nebel, der sich durch unseren Garten wälzte. Ich zog Nerissa beiseite. »Ich weiß, dass dir kalt ist, aber ich muss dir schnell etwas sagen, ehe wir ins Auto steigen. Ich will nicht, dass die anderen es mitbekommen – das könnte Streit geben.«
    »Was ist los? Stimmt etwas nicht?« Nerissa hob mein Kinn mit dem Zeigefinger an und küsste mich auf die Nasenspitze.
    »Ich habe Roman in der Traumzeit getroffen. Er hat … äh, eine Bitte. Und mehr ist es nicht – eine Bitte, keine Forderung«, betonte ich hastig, damit sie nicht etwa glaubte, Roman hätte uns einen Befehl erteilt.
    Sie sah mich mit schmalen Augen an und schürzte die Lippen. »Ich glaube, ich weiß, worauf das hinausläuft. Dasselbe, was er schon vor ein paar Wochen vorgeschlagen hat, oder?« Roman und Nerissa hatten mich zufällig beide eines Abends in der Bar gesucht, und er hatte uns geneckt und mit uns beiden geflirtet.
    Ich trat ein Steinchen über die Einfahrt. »Ja, so ist es. Er wünscht sich einen Dreier. Er will uns zuschauen, aber er wird nicht dazustoßen, wenn wir ihn nicht darum bitten.«
    »Vertraust du ihm so sehr? Bist du sicher, dass er nicht vor Erregung doch zu uns ins Bett springt und mir den Hals aufreißt?«
    »Nicht. Bitte nicht.« Die Erinnerung an meine Fangzähne, die sich in Roz’ Hals gruben, war noch zu schmerzlich. Ich würde ihr bald davon erzählen müssen, aber ich hatte Angst davor. Würde sie es verstehen? Oder mich verlassen?
    »Was möchtest du?« Nerissa trat zurück und sah mich an. »Möchtest du, dass ich es für dich tue? Dir helfe, deine Position als seine Gefährtin zu stärken? Dann tue ich es, aber um ganz ehrlich zu sein, fühle ich mich nicht gerade zu Roman hingezogen.«
    Ich blickte zu ihr auf, und mein Herz schmolz dahin. Sie meinte es ernst. Sie würde mit Roman ins Bett gehen, wenn das meine Position innerhalb der vampirischen Gemeinschaft stärkte. Und dafür liebte ich sie umso mehr.
    »Du sollst mit niemandem schlafen, wenn du nicht willst – auch nicht, um mir zu helfen. Aber das musst du Roman selbst sagen, damit er es glaubt. Er hat mir versprochen, nicht weiter darauf zu drängen, wenn du nein sagst.« Ich blickte rasch zu den Autos hinüber. Delilah, Morio und Roz saßen schon bei Camille im Lexus. Nerissa und ich würden meinen Jaguar nehmen. Sie warteten darauf, dass ich voranfuhr, die Führung übernahm. Ich riss mich zusammen und wandte mich wieder meiner Liebsten zu.
    »Ich muss dir noch mehr erzählen, und das hat nichts mit Roman zu tun. Aber lass uns fahren, wir müssen in einer halben Stunde bei den Anonymen Bluttrinkern sein.«
    Sie nickte und folgte mir zum Wagen. Wir stiegen ein, und als wir uns angeschnallt hatten, lächelte Nerissa mich müde an. »Ich liebe dich, weißt du das? Danke, dass du mich wegen der Sache mit Roman nicht unter Druck setzt. Ich muss in Ruhe darüber nachdenken.«
    »Danke mir nicht, ehe ich dir von letzter Nacht erzählt habe.« Ich ließ den Motor an und fuhr aus der Einfahrt auf die nebelverhangene Straße. »Gestern Nacht habe ich von Roz getrunken.« Und dann erzählte ich ihr die ganze Geschichte.
    Als ich fertig war, warf ich ihr aus den Augenwinkeln einen Blick zu. »Hasst du mich jetzt?«
    Eine kurze Pause, die für mich eine Million Jahre dauerte.
    Dann: »Dich hassen? Wie zum Teufel kommst du darauf, dass ich dich hassen würde? Du standest unter einem Zauber. Du konntest nicht anders – du hast nicht dagestanden, dir Roz angeschaut und gedacht:
Hm, ich hätte jetzt gern ein bisschen Sex und Blut. Ich beiß mal rein.
Im Ernst, Menolly. Bist du immer noch so unsicher, dass du dich fragst, wie ich dich lieben kann, obwohl du ein Vampir bist? Kannst du nicht einfach

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